Familien in Europa im Blickpunkt

In ihrer Funktion als Präsidentin der EFTA hat Prof. Dr. Maria Borcsa von der Hochschule Nordhausen im Herbst dieses Jahres die 9. Konferenz der „European Family Therapy Association“ (EFTA) in Athen organisiert.

Im Fokus der alle drei Jahre stattfindenden Konferenz standen die komplexen Beziehungssysteme zwischen Individuen - in der Familie, in der Gemeinschaft, in der Gesellschaft - und all dies in Zeiten von sozio-politischen Krisen, Risiken und Abhängigkeiten. Hier traf systemisches Denken auf aristotelische Konzepte. Die Hauptthematik lautete „Origins and Originality in Family Therapy and Systemic Practise“ (Ursprünge und Ursprünglichkeit der Familientherapie und systemischer Praxis). Mit mehr als 380 Beiträgen und etwa 1500 Teilnehmern aus 44 verschiedenen Ländern aller Kontinente verfolgte die Konferenz das Ziel, eine Plattform für den gemeinsamen Dialog aufzubauen, um sich über die entscheidenden Herausforderungen der heutigen Zeit auszutauschen.

Darüber hinaus wurde diskutiert, wie die familientherapeutischen Verbände in aller Welt mit den existenziellen Herausforderungen des Terrors, des Krieges und der Flüchtlingskrise umgehen. „Familien müssen heute mehr und mehr im globalen Zusammenhang gesehen werden“, so Prof. Dr. Borcsa, „denn alle Ereignisse werden medial vermittelt in die Wohnzimmer transportiert und zum Gegenstand privater Unterhaltungen. Viele Familien sind in Europa und weltweit zudem konkreten Herausforderungen und Gefährdungen ausgesetzt, die sie nur durch größeren Zusammenhalt bestehen. Familientherapie und systemische Praxis unterstützt Familien und Gemeinschaften, die eigenen Kräfte zu mobilisieren.“