FH Nordhausen gewinnt Europaqualifikation

Im Wettbewerb um die begehrten europäischen Fördermittel hat die Fachhochschule Nordhausen einen wichtigen Vorentscheid gewonnen.

Der Vergleich mit dem Fußball sei erlaubt. Staatssekretär Georg Schütte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bezeichnete die Thüringer Hochschule daher auch als „Sieger der deutschen Meisterschaft zur Europaqualifikation“. In der Wissenschaftsszene tobt ein schwerer Kampf. Viele Hochschulen verfügen über eine große Anzahl von vielversprechenden Forschungsvorhaben, deren Durchführung mit den bestehenden Hochschulhaushalten nicht zu realisieren ist. Forschungsförderung lautet daher die Devise. Von privaten und staatlichen Institutionen werden zahlreiche Forschungsförderungen ausgelobt. Mit Abstand die meisten Gelder werden aber seitens der EU durch das 7. Forschungsrahmenprogramm an die Hochschulen verteilt. Hochschulen, die es schaffen, ihre Forschungsprojekte durch dieses EU-Programm gefördert zu bekommen, spielen daher in der Champions-League des Wissenschaftswettbewerbes. Doch der Weg bis dahin ist weit und aufwendig. „Das Antragsverfahren ist so komplex und umfangreich, dass viele kleinen Hochschulen aufgrund ihres eingeschränkten Personalbudgets bereits daran scheitern, die personellen Vorleistungen zu stemmen“, beschreibt Prof. Dr.-Ing. Viktor Wesselak, Vizepräsident für Forschung an der Nordhäuser Hochschule, die Situation. Genau hier setzt die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an. In einem Vorentscheid wurden ausgesuchte Forschungsprojekte an deutschen Fachhochschulen ermittelt, die es wert sind, in ihrem Kampf um EU-Fördergelder besonders unterstützt zu werden. Das Bundesministerium unterstützt gleich zwei Projekte der Nordthüringer Hochschule. „Resilent Cities“ lautet das Vorhaben des Nordhäuser Vertretungsprofessors Dr. Dieter Genske, das die Ergebnisse einer nationalen Studie am Beispiel der beiden europäischen Modellregionen Nordhausen/Thüringen und Villach/Österreich auf die europäische Ebene übertragen will. Dabei geht es um Potenziale zur Gewinnung erneuerbarer Energien im suburbanen Räumen. „AfricaniCity“ lautet der Titel der sozialwissenschaftlichen Studie, die Prof. Dr. Hartmut Bargfrede betreut. Er untersucht die europäischen Einflüsse auf lokale Kulturen in Afrika.

Beide Projekte haben jetzt gute Chancen, in die Champions-League des Wissenschaftswettbewerbes aufgenommen zu werden.

 

Nr. 018/2010 vom 28.06.2010