3. Thüringer Gründercamp

Am 9. November 2013 hatten Gründungsinteressierte und junge Unternehmer zum dritten Mal die Chance, sich mit dem Thema „Existenzgründung“ intensiv auseinanderzusetzen. Im Vordergrund stand dabei, voneinander zu lernen, miteinander zu netzwerken und sich untereinander auszutauschen. Besonders die Vertreter der Fachhochschule Nordhausen stellten eine interessante Bereicherung für die Veranstaltung dar.

3. Thüringer Gründercamp am Stausee Hohenfelden

3. Thüringer Gründercamp am Stausee Hohenfelden

Lernen, Netzwerken, Gründen – auf dem jährlich stattfindendem Thüringer Gründercamp am Stausee Hohenfelden ist alles möglich.

Zu Beginn des diesjährigen Gründercamps wurde ein Impulsvortrag der Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft gehalten. Der Schwerpunkt lag auf dem Finden von Alleinstellungsmerkmalen einer jeden Neugründung. Dabei wurden Denkanstöße zum Thema „Wie positioniere ich mich in Thüringen?“ oder „Wie setze ich die richtigen Ziele?“ gegeben.

Anschließend konnten die Teilnehmer zwischen zwei Workshops wählen. Der eine hatte die Beantwortung der folgenden Frage zum Ziel:  „Geschäftsidee: Und dann? Step by Step zur erfolgreichen Gründung“. Dr. Kareen Schlangen, Gründungsberaterin und Lehrende der Fachhochschule Nordhausen, erarbeitete interaktiv mit den Gründern, welche Stufen auf der Treppe zur erfolgreichen Unternehmensgründung erklommen werden müssen.

Ein wichtiges Ergebnis war, das eigene Geschäftskonzept zu erkennen, stets im Blick zu behalten und dabei die Balance aus Kosten und Werten zu beachten. Als Existenzgründungsberaterin der Fachhochschule Nordhausen erarbeitete sie mit den Teilnehmern verschiedene Konzepte, wie aus einer Geschäftsidee tatsächlich ein Unternehmen entstehen kann. Unter den Workshopteilnehmern waren auch drei Frauen aus Thüringen, die bereits ein fertig ausgearbeitetes Konzept ihrer Idee vorliegen haben. Der Workshop half ihnen, eine To-Do-Liste für ihr weiteres Vorgehen zu erstellen. Zudem nutzten sie das Gründercamp, um Investoren und Partner für ihr Vorhaben zu gewinnen.

Parallel fand der Workshop des Theaterpädagogen Peter Przetak „Improvisation, Gestik und Kommunikation“ statt. Mit viel Bewegung für Körper, Geist und Stimme schärfte er auf völlig neue Weise die Sinne aller Gründer und förderte somit deren Kreativität. Auf einem mentalen Spaziergang konnten sich die Beteiligten intensiv mit ihren Unternehmensvisionen, -zielen und -wünschen auseinandersetzen. Vom ihm haben Peggy Seegy und Kristine Hennigs gelernt, wie wichtig es ist, sich persönlich mit dem eigenen Unternehmen zu identifizieren. Sie sind im Besitz der Keedy GbR, welche Tücher und Mützen für Fahrradhelme herstellen. Die Teilnahme am 3. Thüringer Gründercamp ermöglichte ihnen, über den Tellerrand hinauszublicken und sich mit anderen austauschen.

Im Anschluss an die beiden Workshops stellten sich im Rahmen des Gründerforums verschiedene Gründerpersönlichkeiten aus Thüringen vor. Unter ihnen war der ehemalige Student der Fachhochschule Nordhausen, André Lutze. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Marcus Rein ist es ihm gelungen, innerhalb von vier Jahren die Firma Computerwerk LR GmbH aufzubauen. Seitdem vertreiben er und seine sieben Mitarbeiter erfolgreich individuell zusammengestellte PC-Systeme für Firmen- und Privatkunden.

Eine weitere Gründungsidee, die aus der Fachhochschule Nordhausen hervorgeht, ist die der Binaryguys.de GmbH. Hinter diesem innovativen Firmennamen verbergen sich die ehemaligen Nordhäuser Studenten Marcel Hardrath und Stephan Hasselbach. Als eine offene Handelsgesellschaft starteten sie im Jahr 2011 ihren Onlinevertrieb für Spaßartikel aus den USA. Mittlerweile hat sich das Unternehmen in eine GmbH verwandelt und setzt sich mit ihrem persönlichen Traum, selbst außergewöhnliche Produkte zu entwickeln, auseinander. Das Jahr 2014 wird für die Binaryguys eine Veränderung einläuten, von der jedoch noch nicht berichtet werden soll.

Die dritte Vorstellung der Gründungsaktivitäten an der Fachhochschule Nordhausen war die erste ihrer Art zum GründerCamp – ein Social Entrepreneurship. Seit diesem Jahr gibt es die Initiative „Spuren hinterlassen“. Sie ist eine Gemeinschaftsaktion von Studierenden der Fachhochschule Nordhausen und gemeinnützigen Partnern der Stadt Nordhausen. Jonas Sterbenk ist einer der drei Social Entrepreneurs, die im Juni 2013 dieses Projekt ins Leben gerufen haben. Sein Ziel ist es, die Studierenden zu Beginn ihres Studiums in Kontakt mit gemeinnützigen Organisationen zu bringen, ein Ehrenamt auszuführen und dadurch Werte für die Nordhäuser Gesellschaft zu schaffen. Münden soll dieser erste Impuls in einem Social Business, dessen Konzept Jonas Sterbenk derzeit in seiner Bachelorarbeit entwickelt. 

Das Thüringer Gründercamp sprach nicht nur Unternehmer, sondern auch Gründungsinteressierte an, so wie den Studenten Marcel Simon. „Ich habe zwar noch keine konkrete Idee, aber dank der heutigen Veranstaltung habe ich interessante Anregungen finden können.“ Neben vielen neuen Besuchern war auch Sebastian Risse anwesend, der das GründerCamp zum dritten Mal besuchte. Er verfolgt bereits sein zweites Gründungsvorhaben und sagt: „Dieses Jahr gibt es die größte Mischung unter den Teilnehmern. Aus diesem Grund freue ich mich, mit vielen kreativen Menschen in Kontakt zu treten.“

Das Thüringer GründerCamp ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die in Zusammenarbeit unter anderem des BIC Nordthüringen GmbH, der Technologie- und Gründer-Fördergesellschaft Schmalkalden/Dermbach GmbH und des Technologie- und Gründerzentrums Gera organisiert wird. „Auch im nächsten Jahr wird das GründerCamp stattfinden, um spannende Impulse zu setzen, ein breites Netzwerken zu ermöglichen und den eigenen Gründungsweg voranzubringen“ sagte Dr. Kareen Schlangen, Mitorganisatorin des Thüringer GründerCamps.