Geotechnikstudenten auf den Spuren einheimischer Rohstoffe

… und zwar zu einheimischen Lagerstätten - dem ehemaligen Kupferschieferbergbau im Sangerhäuser Revier und dem Tagebau Rottleberode, wo Gips und Anhydrit gewonnen werden. Ziel dieser Exkursionen ist es, die in der Vorlesung vermittelten Kenntnisse durch praktische Anschauung zu vertiefen.
Im „Röhrigschacht Wettelrode“ bei Sangerhausen war der ehemalige Kupferschieferabbau unter bergmännisch extremen Bedingungen erlebbar.

Für die Gewinnung von Steine-Erden-Rohstoffen bot sich aufgrund der bestehenden Kooperation mit der Firma Knauf Deutsche Gipswerke KG, Werk Rottleberode, der Besuch des dortigen Tagebaus an. Dr. Jörg Ziebell, der langjährig als Geologe im Tagebau tätig war und heute im „Unruhestand“ ist, führte die Gruppe durch die Lagerstätte und verdeutlichte dabei, dass es heute um eine ressourcenschonende Gewinnung geht, die mehr als nur eine Generation betrifft.

Vorrangiges Ziel einer ökologisch und ökonomisch orientierten Rohstoffpolitik sollte daher die Sicherung einer möglichst verbrauchernahen Versorgung mit Massenrohstoffen sein. Um diesem Anspruch zu folgen, gibt es seit ca. einem Jahr ein vielversprechendes Forschungsprojekt (Umfang 1 Mio. EURO) zum Thema Gipsrecycling und Verwertung von Produktionsabgängen aus der Gipsbauplatten- und Gipsfaserplattenproduktion, das am Knauf Standort in Rottleberode bis 2015 errichtet werden soll. Initiiert wurde das Projekt im Jahr 2013 durch den Leiter der Abteilung Flächen- und Umweltmanagement, Dipl.- Ing. (FH)  Robert Tandler. Er ist Absolvent des Studienganges „Umwelt- und Recyclingtechnik“, aus dem der jetzige Studiengang „Geotechnik“ ausgegliedert wurde.

Die Exkursion endete mit der Besichtigung der Bandstraße zur Gipsbauplattenherstellung. Nicht nur die Rohstoffgewinnung ist für das Verständnis einer ressourcenschonenden Rohstoffpolitik wichtig, sondern auch der nachfolgende Einsatzbereich. Hier schloss sich auch der Kreis einer gelebten Kooperation, denn der Leiter der Bandstraße, Herr Kern, der dieGruppe durch die Produktionsanlagen führte, ist ebenfalls Absolvent der FH Nordhausen.