Zu Gast in Hannover

Die Hochschule Nordhausen präsentiert vom 13. bis 17. April 2015 neue Projekte rund um das Thema „Recycling und Rohstoffversorgung“ auf der weltgrößten Industriemesse in Hannover.

Christian Borowski (HSN), Mark Schwarz (Nordthüringer Werkstätten gGmbH), Katrin Schmidt (HSN), Petra Hauschild (HSN), Dr. Jürgen Poerschke (HSN) (v.l.n.r.)

Christian Borowski (HSN), Mark Schwarz (Nordthüringer Werkstätten gGmbH), Katrin Schmidt (HSN), Petra Hauschild (HSN), Dr. Jürgen Poerschke (HSN) (v.l.n.r.)

Seit Montag stellt die Hochschule Nordhausen auf der Hannovermesse Ergebnisse von aktuellen Forschungsprojekten aus den Bereichen Abfall – und Wertstofflogistik, Recycling sowie Wertstoffrückgewinnung und effiziente Ressourcennutzung vor. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Recycling 2.0 – Die Wertstoffwende“ werden gemeinsam mit Hochschulen und Unternehmen aus ganz Deutschland innovative Lösungsansätze zur Sicherung der Rohstoffversorgung gesucht. Schwerpunkt liegt dabei auf der Rückführung von wertstoffreichen Abfällen und die Rückgewinnung der enthaltenen Rohstoffe.

Am Mittwoch besuchte Mark Schwarz von den Nordthüringer Werkstätten gGmbH den Messestand und informierte sich über die bisherigen Ergebnisse. Ab August wird die Hochschule Nordhausen gemeinsam mit dem Institut für Psychologie von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, den Südharzwerken Nordhausen und den Nordthüringer Werkstätten gGmbH Feldversuche zur Rückführung von Elektrokleingeräten starten.

Hierbei soll am Beispiel der Modellregion Nordhausen untersucht werden, wie Menschen motiviert werden können, nicht mehr benötigte Elektrokleingeräte ordnungsgemäß zurückzuführen. Des Weiteren werden neue Sammelmöglichkeiten entwickelt und dem Bürger vor Ort zur Verfügung gestellt. Momentan landen viele Elektrokleingeräte in der Restmülltonne. Da der Restmüll in den meisten Fällen ohne Vorbehandlung verbrannt wird, gehen wichtige Rohstoffe wie Seltene Erden oder technische Kunststoffe unwiederbringlich verloren.

Gerade in Zeiten sich verknappender Rohstoffe stellt diese Thematik einen wichtigen Faktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland dar. Im weiteren Verlauf des Projektes „Recycling 2.0 – Die Wertstoffwende“ sollen die in der Modellregion Nordhausen erzielten Ergebnisse auf andere Regionen übertragen werden. Derzeit werden Gespräche mit Akteuren aus Berlin geführt, damit eine zeitnahe Übertragung der Forschungsergebnisse aus der Modellregion Nordhausen auf die Region Berlin gewährleistet ist.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vorstellung neuer Probenahmemethoden. So wird zum Beispiel im Projekt „Ballenbeprobung“ aktuell eine Maschine in Zusammenarbeit mit der Firma Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH aus Altenburg entwickelt. Mit dieser Maschine können zu Ballen gepresste Kunststoffabfälle automatisch beprobt werden. Dies ermöglicht es, die Qualität der im Ballen enthaltenen Kunststoffe besser und vor allem schneller beurteilen zu können.

Die Arbeiten basieren auf der langjährigen Erfahrung der Hochschule Nordhausen mit der Beprobung schwieriger Schüttgüter. In den letzten Jahren konnten mit der Press- und Pressbohrmethode bereits zwei Verfahren zur Probenahme patentiert und genormt werden. Ein voll funktionsfähiges Modell der Ballenbeprobungsmaschine kann noch bis zum Freitag am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ (Stand A38 / Halle 2) auf der Hannovermesse angeschaut werden.

Interessierte Schüler, Facharbeiter und Studenten können sich vor Ort über das vielfältige Studienangebot der Hochschule Nordhausen informieren.