Nordhäuser Geotechniker planen UFO-Landeplatz

„Hier kommt er hin. Zwar müssen ein paar Bäume gefällt werden, aber diese besondere Situation erfordert besondere Maßnahmen“. Professor Genske blickt auf die idyllische Grünfläche inmitten des Campus der Hochschule Nordhausen. „Alles muss nun sehr schnell gehen. Eine absolut ebene, kreisrunde Fläche ist zu planen, mit einem Durchmesser von 40m. Hier wird das Raumschiff landen. Weiterhin muss ein 20m hoher Empfangsturm errichtet werden.“

Die Hochschule Nordhausen war völlig überrascht, dass die Besucher aus dem Sternbild Alpha-Centaurus ausgerechnet ihren Campus als Landeplatz ausgesucht haben. Entsprechend zügig musste es gehen. Das Geotechnik-Team hat einen Beprobungsplan und Vorgaben zur Sanierung erarbeitet. Als nächstes steht die Planung der Gründung für den Empfangsturm an. Bei den schwierigen Baugrundbedingungen keine einfache Aufgabe. Das Geotechnik-Team arbeitet jedoch mit der neuesten Software und nutzt modernste Geo-Informationssysteme zur Visualisierung der Ergebnisse.

Bis zum Ende des Sommersemesters soll alles fertig sein DENN dann müssen die Nordhäuser Geotechnikstudenten – sie bilden das Geotechnik-Team – ihren Plan für die Landebahn des Raumschiffs bei Professor Genske abgeben.

Beim UFO-Landeplatz handelt sich um ein konkretes Lehrmodul: Im letzten Semester des Fachstudiums befassen sich die Geotechniker und Geotechnikerinnen nämlich mit einem ausgewählten utopischen Projekt. Darauf müssen sie ihr gesamtes Geotechnikwissen anwenden. 2015 entwarfen sie bereits einen archimedischen Tunnel zwischen Europa und Afrika, der sogar grüne Energie erzeugt. In diesem Semester ist die UFO-Landebahn mit Regelprofilen zu planen, alle Lastannahmen und geotechnischen Nachweise für das Empfangsgebäude sind nach dem geltenden Normenwerk zu führen, die Ausführungszeichnungen sind anzufertigen, Verhandlungen sind anzusetzen, Rücksprachen sind zu halten und auf plötzliche Planungsänderungen muss unmittelbar und praxisnah reagiert werden. Diese Praxissimulation ist bei den Studierenden sehr beliebt und zeigt, dass Geotechnik zu studieren auch Spaß macht.

„Das utopische Projekt für das nächste Jahr habe ich schon im Kopf, verrate es aber noch nicht“, lacht Professor Genske.