Elektrokleingerätesammlung in Betrieben

Gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, den Nordthüringer Werkstätten gGmbH und Unternehmen aus dem Landkreis Nordhausen untersucht die Hochschule Nordhausen neue Möglichkeiten zur effizienteren Rückführung von Elektrokleingeräten. Eine erste Feldstudie fand hierzu in Zusammenarbeit mit der Bauunternehmen Henning GmbH aus Urbach statt.

Die getrennte Erfassung und Rückführung von Wertstoffen spielt im Recyclingkreislauf eine entscheidende Rolle. Sind Wege bis zu einer Abgabestelle zu weit oder das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu gering, werden Wertstoffe oft leichtfertig in der schwarzen Tonne entsorgt. Für Elektrokleingeräte endet der Weg damit hauptsächlich in Müllverbrennungsanlagen. Kritische Rohstoffe sowie Schadstoffe bleiben in den Müllverbrennungsschlacken zurück und müssen deponiert werden. Durch die gezielte Abgabe von Elektrokleingeräten an den Sammelstellen oder beim Händler können zum einen Schadstoffe sicher entsorgt und die verschiedenen Wertstoffe wie Eisen- und Nichteisenmetalle, Kunststoffe und kritische Rohstoffe als Sekundärrohstoffe im Kreislauf geführt werden. Diese bilden den Ausgangspunkt für neue Produkte.   
Um den Bürgerinnen und Bürgern die Abgabe zu erleichtern, wurden mittels Sammelcontainern und der gezielten Bürgerinformation in Verbindung mit Sammelaktionstagen verschiedene Rückführungsmöglichkeiten im Landkreises Nordhausen getestet. Im Zuge des Auf- und Ausbaus der Recyclingregion Harz soll nun anhand neuer Feldstudien die Sammlung in Betrieben genauer betrachtet werden. Das Bauunternehmen Henning aus Urbach stellte sich diesbezüglich als erster Testbetrieb zur Verfügung. Die Mitarbeiter wurden im Vorfeld durch Flyer und einen Vortrag während der alljährlich stattfindenden Arbeitsschutzschulung über das Elektrogeräterecycling und die neue Abgabemöglichkeit informiert. In bereitgestellten Sammelboxen konnten die Mitarbeiter anschließend ihre defekten und nicht mehr genutzten Elektrogeräte direkt auf dem Firmengelände abgeben. Aufgrund der positiven Ergebnisse des Testzeitraums wird eine Sammelbox nun dauerhaft im Unternehmen zu finden sein.
Alle gesammelten Elektrogeräte gehen an die Nordthüringer Werkstätten. Hier arbeiten im Bereich des Elektrorecyclings ca. 70 Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und führen eine händische Zerlegung der gesammelten Elektrogeräte durch. Die auf diese Weise separierten Wertstoffe werden in Zusammenarbeit mit anderen Recyclingunternehmen zu Rohstoffen verarbeitet.
In den kommenden Wochen wird das Vorhaben auf weitere Betriebe ausgeweitet. Ziel der Bemühungen ist es, mit Hilfe von Aufklärungsmaßnahmen und neuen Sammelmethoden die getrennte Erfassung von Wertstoffen zu optimieren und gleichzeitig das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu stärken. Das Forschungsteam Recyclingtechnik der Hochschule Nordhausen bedankt sich bei allen unterstützenden Unternehmen und Partnern für die gute Zusammenarbeit. Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter: www.wertstoffwende.eu