Projekt RCGips: Der erste Meilenstein wurde gelegt

Das bereits in der vergangenen Woche durchgeführte erste Strategieseminar im Projekt RCGips konnte als großer interdisziplinärer Erfolg verbucht werden. Gemeinsam mit den Partnern des Forschungsvorhabens, der Hochschule Nordhausen, der Bauhaus-Universität Weimar, der CASEA GmbH aus Ellrich sowie dem externen Management und Innovationscoaching, konnten die gemeinsamen Ziele festgelegt, erste Planungen auf den Weg gebracht und Arbeitsaufgaben abgestimmt werden.

Teilnehmer des Strategieseminars an der Hochschule Nordhausen

Anfang April startete das Projekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ in seine Konzeptphase. Das Projekt der Hochschule Nordhausen ist eines von insgesamt 32 Bündnissen im neuen Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. Die Teilnehmer sind aufgefordert, in ihrer selbst gewählten Region verborgene Innovationspotenziale zu heben und auf deren Basis eine gewinnbringende und nachhaltige Zukunft zu entwerfen. Anfang 2019 werden die zwölf erfolgversprechendsten Projekte für eine mehrjährige Umsetzung ausgewählt.
Angeregt durch den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow während seines Besuches auf der Hannover-Messe 2017, hat es sich die Hochschule Nordhausen gemeinsam mit den Projektpartnern zur Aufgabe gemacht, ein Gesamtkonzept für das Recycling von Gipsabfällen zu erarbeiten. Aufgrund der in Deutschland vollzogenen Energiewende nimmt die Verfügbarkeit von Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA-Gips) kontinuierlich ab. Ziel des laufenden Forschungsprojektes ist es, Konzepte zu entwickeln, die den damit verbundenen Bedarf an Naturgips durch die steigende Verwendung von Recycling-Gips teilweise kompensieren und dabei einen Beitrag zur Schonung von Naturgipsvorkommen zu leisten. Gleichzeitig soll ein Austausch mit der Gipsindustrie, mit Interessenvereinigungen der Region und Naturschutzorganisationen stattfinden. Unterstützt wird das Konsortium bei der Bearbeitung dieses kontrovers diskutierten Themas ebenfalls durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sowie durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.
In der vergangenen Woche trafen sich die Projektpartner zum ersten Strategieseminar an der Hochschule in Nordhausen. Die Veranstaltung wurde genutzt, um alle Teilnehmer besser zu vernetzten, den Innovationsbegriff durch einen Innovationscoach genauer zu definieren und das weitere Vorgehen zu besprechen. Außerdem stellten die verschiedenen Partner ihren derzeitigen Arbeitsstand vor. Die Hochschule Nordhausen ist für die Rückführung von gipshaltigen Abfällen zuständig und bearbeitet in den kommenden Monaten ein Konzept, in dem neue Sammelsysteme sowie Rückführungsstrategien entworfen und in einem Logistikkonzept zusammengeführt werden. Für das Konzept der Verwertung ist die Bauhaus-Universität Weimar verantwortlich. Dabei sollen die Gipsabfallarten systematisiert, neue Einsatzfelder für RC-Gipse ermittelt und Strategien zur Festlegung von Qualitätskriterien entwickelt werden. Der Projektpartner aus der Industrie, die CASEA GmbH aus Ellrich, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Verbund mit den Akteuren der Gipsindustrie zu vernetzen sowie gleichzeitig auch Marktanalysen zu Abfallströmen und Recyclingprozessen zu erstellen und dabei mögliche Rohstoffpotentiale zu erkennen. Weiterhin werden Optimierungspotentiale bei der Aufbereitung analysiert und hierzu ebenfalls ein Konzept entwickelt. Begleitet wird das Vorhaben durch ein externes und internes Management, welches Stakeholderanalysen durchführt und den Projektpartnern gezielte Coachings im Bereich des Innovationsmanagements anbietet.
Während des Strategieseminars konnten sich viele neue Ideen entwickeln, die in den nächsten Wochen und Monaten in der gewohnt interdisziplinären Weise konkretisiert werden.