Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des Forschungsseminars werden kreativ und textlich gestaltet auf rund 11 Bannern und mit Objekten aus der Zeit von 1914 bis 1925 ausgestellt. Nicht nur Originale von Reichgesetzesblättern, Alltagsgegenstände, Notgeld sowie Sammel- und Feldpostkarten, sondern auch Kriegskunst und von Dr. August Stolberg, Direktor des Städtischen Museums in Nordhausen (ab 1922), gesammelte Porträtaufnahmen von Nordhäuser Soldaten, die das Eiserne Kreuz Erster Klasse erhielten, werden zu sehen sein. Der bisher wenig bekannte regionale Künstler Friedrich Dornbusch zeichnete als Soldat im Ersten Weltkrieg seine Wahrnehmung und Erlebnisse, geprägt vom Alltag an der Front, Leid und Tot der Kameraden. Einige seiner Zeichnungen sind noch für kurze Zeit in der Ausstellung „Der schöne Sensenmann – Der Tod in der Kunst“ im Kunsthaus Meyenburg und dann in einer kleineren Auswahl in der Ausstellung im November zu sehen.
Die Banner bieten nicht nur Wissen über das Ende des Ersten Weltkrieges, die soziale und wirtschaftliche Lage der Bevölkerung im Deutschen Reich als auch in Nordhausen, sondern setzen den Fokus auf die Novemberrevolution. Es wird die Revolutionsbewegung- und stärke allgemein im deutschen Raum und in Nordhausen verglichen, welche Personen, Räte sowie Orte hier tragend waren. Dabei wird die Bedeutung und Wirkung der zeitgenössischen Medien wie Presse, Film und Plakate auch dargestellt. Der Krieg und die Revolution hatten ihre Opfer und so wird auch die Erinnerungsarbeit zum Ersten Weltkrieg und zur Novemberrevolution von der Nachkriegszeit, der DDR bis hin zur Gegenwart beleuchtet und über die Geschichte eine Perspektive für Demokratie und Erinnerungskultur geben werden. Dazu wurde von einer Studierenden der Hochschule auch eine Befragung durchgeführt, um das allgemein vorherrschende Wissen und das Erinnern an den Ersten Weltkrieg und an die Novemberrevolution exemplarisch darzustellen und Perspektiven für die zukünftige Arbeit in der Erinnerungskultur zu geben.
Bei der Ausstellungseröffnung werden, neben den Redebeiträgen der Initiatoren und Förderer, auch die engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forschungsseminars über ihre Arbeitsthemen, die Herangehensweise und Ergebnisse referieren. Im Rahmen der Ausstellung sind auch Experten geladen. „Die Novemberrevolution in Mitteldeutschland und die Entstehung des Freistaates Thüringen 1918-1920“ referiert von PD Dr. Stefan Gerber (Friedrich-Schiller-Universität Jena) wird am 16. November 2018 einen spannenden Vortrags- und Diskussionsabend ausfüllen. Der Blick über Nordhausen hinaus ist mit einer Bildpräsentation über die Ereignisse der Revolution in Sondershausen 1918 und begleitenden Kommentare von Stadtarchivarin Christine Most und den Historikern Dr. Manfred Ohl und Dr. Konstantin v. Freytag-Loringhoven aus Sondershausen Ende November 2018 geplant. Ebenso ist für die Ausstellung auch das Revolutionsgeschehen in Eisenach im Vergleich zu Nordhausen als Vortragabend interessant und im Programmangebot zu finden. Abschließend ist zum Thema ‚Morgenröte‘ der Revolution in Nordhausen 1918 im Februar 2019 eine Finissage mit Vorträgen der Beteiligten des Forschungsseminars geplant.
Hauptinhalt
Revolutionen als Wegbereiter der Demokratie
Das Projekt „Revolution und Demokratie – Der Einzug der Moderne in die Provinz“ der Hochschule Nordhausen und des Stadtarchivs der Stadtverwaltung Nordhausen mündet in einer Ausstellung, die in der FLOHBURG|Das Nordhausen Museum, am 1. November 2018 eröffnet wird.
Museumsleiterin Susanne Hinsching und Praktikantin des Stadtarchivs Saskia Zweck sichten Portraitaufnahmen von Nordhäuser Soldaten und Trägern des Eisernen Kreuzes 1. Klasse des Ersten Weltkrieges.