WIR! – Forscherteam aus Nordhausen zu Besuch bei der Mitteldeutschen Umwelt- und Entsorgung GmbH (MUEG) in Großpösna

Die Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH, kurz MUEG, war vergangenen Mittwoch das Ziel der „RCGips“-Forschergruppe der Hochschule Nordhausen.

Die MUEG, am Standort in Großpösna, im Süden von Leipzig, ist seit 2014 die erste stationäre Aufbereitungsanlage in Deutschland zum hochwertigen, stofflichen Recycling gipshaltiger Abfälle. Als eine von inzwischen vier Anlagen in Deutschland, stellt sie einen geeigneten Anlaufpunkt für das Forschungsprojekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“, dar.
Der Recyclinggips wird an der Anlage zu 100 % aus der stofflichen Verwertung von gipshaltigen Abfällen gewonnen. Genutzt werden die recycelten Gipse beispielsweise zur erneuten Herstellung von Gipsprodukten, wie Gipskartonplatten, Formgipse oder auch als Calciumsulfatrohstoff.
Während der Führung auf dem Werksgelände, konnte das Forscherteam einen genaueren Einblick in die mechanische Aufbereitung des Gipsrecyclings der MUEG erlangen.
Mit dem aktuell polarisierenden Thema „Gips“ beschäftigt sich auch das Team der Hochschule Nordhausen. Gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar und der CASEA GmbH ist man bestrebt, Konzepte zu entwickeln um den Wegfall des REA-Gipses durch die Energiewende teilweise zu kompensieren, Potentiale im Innovationsfeld Gipsrecycling in der Region Südharz zu heben und damit einen effektiven Beitrag zur Schonung von Naturgipsreserven zu leisten. Gleichzeitig findet ein aktiver Austausch mit der Gipsindustrie, mit Interessenvereinigungen der Region und Naturschutzorganisationen statt.
Schon Anfang April startete das Forschungsteam in die Konzeptphase. Das Projekt der Hochschule Nordhausen ist eines von 32 Bündnissen im neuen Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. Die Teilnehmer sind aufgefordert, in ihrer Region verborgene Innovationspotenziale zu heben und damit eine nachhaltige Zukunft zu entwerfen. Anfang 2019 werden die zwölf besten und erfolgversprechendsten Projekte für eine mehrjährige Umsetzung ausgewählt.