Frauenpower im Ingenieurstudiengang

Absolventin der Hochschule Nordhausen möchte junge Frauen ermutigen sich auch in technischen Studiengängen umzusehen

Prof. Dr.-Ing. Folker Flüggen Lehrgebiet Maschinenbau, M.Eng. Laura Hinsching und Dipl.-Ing.(FH) Frank Einicke im CAE Labor der Hochschule Nordhausen (Foto: Tina Bergknapp)

Die Kooperation mit regionalen Unternehmen und die Motivation junger Frauen, sich für ein Studium in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) zu entscheiden, hat im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule Nordhausen hohe Priorität. Umso schöner, wenn beides gemeinsam Früchte trägt. Laura Hinsching, Absolventin im Bachelor Maschinenbau und Master Energiesysteme, hat in ihrem Praktikumsbetrieb EAS Batteries in Nordhausen berufsbegleitend ihren Master absolviert und auch eine Festanstellung erhalten.

Auch wenn ihr bewusst ist, dass die Frauenquote in technischen Studiengängen noch immer sehr niedrig ist, hat Laura Hinsching selbst sich nie als Minderheit oder Sonderling gefühlt, wie sie betont: „Die Dozenten waren oftmals positiv überrascht und haben sich sehr gefreut, dass auch Frauen im Studiengang vertreten waren. Für uns Studierende war es jedoch stets selbstverständlich, dass wir auf weibliche und männliche Kommilitonen treffen.“ Tatsächlich war sie auch nicht die einzige Studentin in ihrem Studiengang, im Master Energiesysteme waren die Frauen sogar in der Überzahl.

Erfreut über diese Tendenz zeigt sich auch Prof. Dr.-Ing. Folker Flüggen, Studiendekan im Fachbereich Maschinenbau: „Es ist ein tolles Zeichen, dass immer häufiger Frauen in unseren Ingenieurstudiengängen zu finden sind und ihren Platz in einem technischen Unternehmen oder bei uns an der Hochschule im Forschungsbereich finden.“

Frau Hinsching hatte bereits in der Schule ein großes Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern und auch im privaten Bereich Berührungspunkte zu technischen Berufen, hat ihrem Vater und ihren Großvätern des Öfteren bei Reparaturen über die Schulter geschaut und Dinge hinterfragt. Bei der Suche nach einem geeigneten Studiengang traf sie dann auf die Vielfalt ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge und entschied sich schlussendlich für ein Maschinenbaustudium als Grundlage für eine spätere Spezialisierung.

Sie möchte jedoch auch dazu ermutigen, sich ohne praktische Vorerfahrungen im technischen Bereich ein Ingenieurstudium zuzutrauen. „Die große Leidenschaft der Lehrenden für ihren Fachbereich und die vielen praktischen Übungen im Studium steigern das Verständnis für die technischen Abläufe in kürzester Zeit. Alles andere ist mit ein bisschen Eigenmotivation für jeden machbar, der verstehen möchte, wie unsere Welt funktioniert“, so Hinsching.

Sich für ein Studium in Nordhausen zu entscheiden, kann sie auch grundsätzlich nur empfehlen: „Die Größe der Hochschule ermöglicht eine enge und persönliche Zusammenarbeit mit den Dozenten, Professoren und Hochschulmitarbeitern. Man ist nicht nur irgendeine Matrikelnummer sondern ein Student mit Namen, der sich bei Fragen direkt an seinen Professor wenden kann. Auch die zahlreichen Möglichkeiten an technischen Studiengängen sowie die umfangreiche Ausstattung im technischen Bereich in den Laboren und Instituten ermöglichen ein innovatives und angenehmes Studienumfeld.

Dass sie sich nach erfolgreichem Bachelorabschluss für ein Masterstudium entschied, lag neben ihrer Eigenmotivation maßgeblich an der Bereitschaft ihres Praktikumsbetriebes sie darin zu unterstützen das Studium berufsbegleitend durchzuführen. Die praxisorientierte Ausbildung im Seminar Computer Aided Engineering (CAE) konnte Laura Hinsching im letzten Semester Ihres Studiums direkt an einem praktischen Beispiel aus der Firma anwenden und daraus das Thema ihrer Masterarbeit ableiten.

Dies unterstreicht, dass das Ingenieurstudium in Nordhausen, laut Dekan Flüggen, für die Region großes Potential bereit hält: „Die Kooperation als Praxispartner ist für beide Seiten von Vorteil – die Studierenden lernen im Unternehmen die Praxis kennen und werden gleichzeitig schon eingearbeitet.“

Für die EAS Batteries GmbH zeigte sich die Nähe zur Hochschule ebenfalls als vorteilhafte Verbindung, so Dr. Stephan Horras, Leiter Batterieentwicklung: „Wir gratulieren unserer Mitarbeiterin Laura Hinsching zu ihrem sehr guten Master-Abschluss an der Hochschule Nordhausen. Sie hat aktuelles und modernstes Know-how der Produktentwicklung aus ihrem Studium mit einer Finite-Elemente-Simulation bei EAS Batteries direkt praktisch umsetzen können. Diese anwendungsnahe Ausbildung in Kooperation zwischen der Hochschule und EAS Batteries erachten wir für alle Beteiligten als wertvoll. Daher werden wir verantwortungsvollen Nachwuchskräften auch zukünftig gerne die Möglichkeit anbieten, ihre Abschlussarbeiten bei uns zu entwickeln.“