Frankreich-Stipendien verliehen

Nordhausen:(FHPN) Im Rahmen der Ersten Internationalen Woche der FHN besuchte am 20.04.1999 der Kulturattaché der französischen Botschaft Bonn, Herr Dr. Philippe Viallon, die FHN. Im Gepäck hatte er nicht nur Informationsmaterialien, sondern auch zwei wertvolle Stipendien: Die französische Botschaft, die durch den Leiter ihrer Kulturabteilung, Herrn Botschaftsrat Dr. Henri Reynaud, als Schirmherr der Internationalen Woche fungiert, stiftete zwei Sommersprachkurse.

Vor dieser großzügigen Geste wollte auch die FHN nicht zurückstehen und steuerte gleichfalls einen Zuschuß in Höhe von 1000 DM für einen Sprachkurs bei, so daß alle Bewerberinnen um die Stipendien bedacht werden konnten. In einer kleinen Feierstunde wurden die Stipendien übergeben.

Die glücklichen Stipendiatinnen der französischen Botschaft sind :

Nicole Wäldchen (Studiengang Sozialmanagement)

Nicole Müller (Studiengang Sozialmanagement)

Den Zuschuß der FHN erhielt:

Claudia Heinemann (Studiengang Sozialmanagement)

 

Alle Studentinnen, die sich um ein Stipendium beim Vergabeausschuß der FHN beworben haben, sind am Ziel ihrer Wünsche, nämlich einen 4wöchigen Sprachaufenthalt an der Universität St. Etienne bei Lyon zu verbringen, um ihre Sprachkenntnisse weiter zu vervollkommenen. In seiner Ansprache betonte der französische Kulturattaché die hohe Bedeutung, die in einem zusammenwachsenden Europa der aktiven Sprachbeherrschung zukommt. Gerade für die deutsch-französische Zusammenarbeit, als Motor der europäischen Integration, ist die gegenseitige Beherrschung des Deutschen bzw. Französischen von großer Bedeutung. Sprache, so führte Herr Dr. Viallon weiter aus, ist der Schlüssel für eine wirkliches Verständnis des Nachbarlandes und der wichtigste Zugang für deren Kultur. Zugleich wies er daraufhin, daß Englisch zwar inzwischen die Stel-lung einer lingua franca besitzt, immer mehr aber als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Um sich auf dem europäischen Arbeitsmarkt durchzusetzen, sei die Beherrschung zweier Fremdsprachen inzwischen zu einem überaus wichtigen Kriterium geworden. "Wollen Sie nach Ihrem Studium eine Arbeit finden, so lernen sie zwei Fremdsprachen!" riet er den Studierenden. Er beglückwünschte die FHN zu ihrem Konzept der ver-pflichtenden Integration der Fremdsprachen in die Lehrpläne aller Fachrichtungen. Dieser Aspekt zusammen mit der Zielsetzung der Internationalen Projektwoche der FHN, nämlich die interkulturelle Kompetenz der Studierenden zu erhöhen, waren wesentliche Kriterien für die Entscheidung der französischen Botschaft, die Schirmherrschaft für die Woche zu übernehmen. Die französische Botschaft sieht ihr Engagement dabei nicht als einmalige Unterstützung, sondern will auch künftig die FHN in ihrem Aufbau regelmäßig im Bereich der französischen Sprache betreuen. Der Kulturattaché stellte deshalb weitere Stipendien in den kommenden Jahren in Aussicht. Gerade vor dem Hintergrund der gutnachbarschaftlichen Beziehungen sei es wichtig, einer Entwicklung entgegenzutreten, um einem nachlassenden Interesse am westlichen Nachbarland zu begegnen. Gerade im Sprachbereich hat sich dies deutlich bemerkbar gemacht, wo immer weniger Deutsche Französisch bzw. Franzosen Deutsch lernten und lernen.

Diese Zahlen sind auch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Zusätzlich hätten gerade die neuen deutschen Länder einen Nachholbedarf, der durch dieses Stipendienprogramm, welche insgesamt 20 Sprachstipendien für Studierende der neuen Bundesländer umfaßt, ge-deckt werden soll. Besonders erfreut war der Kulturattaché, daß die so junge Hochschule bereits zwei Partnerschaftsabkommen mit Hochschulen in Nizza und Paris geschlossen hat, und erinnerte daran, daß mit mehr als 1400 Verträgen die deutsch-französischen Hochschulbeziehungen die intensivsten in Europa seien. Die Rektorin betonte die Verpflichtung der Hochschulen, ihre Absolventen und Absolventinnen auf die Arbeitsmärkte Europas vorzubereiten. Aus diesem Grund habe der Fremdsprachenerwerb bei allen Curricula an der FHN einen so hohen Stellenwert. Mit aller Kraft versuche die FHN, ihren Studierenden den Fremdsprachenerwerb so einfach und effektiv wie möglich zu machen. So werde in Kürze das auf höchstem technischen Stand ausgebaute Multimedia- und Audiosprachlabor eingeweiht, was die Studierenden beim Spracherwerb unterstützen soll. Als weiteren Baustein sei eine im jährlichen Turnus durchgeführte Projektwoche geplant. In diesem Zusammenhang dankte sie allen Gastlehrenden für ihr Engagement und beglückwünschte den Auslandsreferenten, Herrn Thomas Hoffmann, zur gelungenen Auftaktveranstaltung.

 

Pressemitteilung 10/1999