"Verantwortung der Wissenschaft"

Eröffnungsvortrag der Tagung NS-Zwangsarbeit und Justiz vor großem Publikum an der Fachhochschule Nordhausen

Nordhausen(FHPN) Am heutigen Freitag fand in der Nordhäuser Hochschule unter reger Teilnahme der Bevölkerung der Eröffnungsvortrag der wissenschaftlichen Tagung "Zwangsarbeit im Nationalsozialismus" statt.

Weil die Hochschule mit einem entsprechendem Zuspruch gerechnet hatte, wurde die Veranstaltung in den größten Hörsaal auf dem Campus gelegt. Der Rektor der Fachhochschule Nordhausen, Prof. Dr. Jörg Wagner, begrüßte die Gäste und freute sich besonders über das große Interesse der Bevölkerung. Mit Bezug auf die Verbundenheit der Hochschule zur Region verwies er auf die Verantwortung der Fachhochschule, auch die dunkle Geschichte der Stadt Nordhausen mit aufzuarbeiten. Und als Hochschule könne dies die FHN am besten - wie soll es auch anders sein - mit den Instrumenten der Wissenschaft, so Prof. Wagner. Die nun beginnende wissenschaftliche Tagung basiert auf der guten Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Im Rahmen dieser Kooperation finden an der Fachhochschule Nordhausen auch die Dora-Kolloquien statt, in denen junge Wissenschaftler über neueste Forschungsergebnisse der Untersuchung des Nationalsozialismus berichten können.

Im Anschluss überzeugte ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der NS-Zwangsarbeit, Prof. Dr. Ulrich HERBERT, von der Universität Freiburg die Zuhörer mit seiner Sachkenntnis zu diesem Thema. Natürlich war den Zuhörern die Problematik der Zwangarbeit im Nationalsozialismus nicht unbekannt. Doch in dieser Vollständigkeit und in all seinen Facetten das geschehene Unrecht vorgestellt zu bekommen, schlug dem einen oder anderen Zuhörer sichtbar auf das Gemüt.

Nun werden in den folgenden zwei Tagen die aus ganz Deutschland angereisten Tagungsteilnehmer die Verantwortung der Justiz in dieser Sache eingehend betrachten. Schließlich war auch das Verhalten der Justiz im dritten Reich in dieser Angelegenheit kein Ruhmesblatt deutscher Geschichte.

 

Pressemitteilung

Nr. 021/2006