Internationale Projektwoche der FH Nordhausen fand glanzvollen Ausklang

Nordhausen (FHPN) Vor großem Publikum wurde letzten Freitag die erste Internationale Projektwoche der FH Nordhausen abgeschlossen.

Studierende aus elf Projektgruppen stellten ihre Arbeitsergebnisse vor. Den krönenden Abschluß bildete der öffentliche Festvortrag von Prof. Dr. Gilbert Casasus zum Thema "Kreatives Denken und Fremdsprachenbeherrschung". Die erste Internationale Projektwoche der FH Nordhausen stand unter der Schirmherrschaft der Kulturabteilung der Französischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Vier Tage lang hatten alle Studierenden der FH Nordhausen in interdisziplinären Projektgruppen an international orientierten Themen wie "European Awareness", "International Marketing" oder "Multilingual Teamwork" gearbeitet. Unterrichtssprachen waren Französisch, Russisch oder Englisch. Sieben Lehrende aus vier europäischen Staaten waren dafür nach Nordhausen gekommen. Ergänzt wurden diese internationalen Seminare durch Seminare in deutscher Sprache, die wichtige Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit oder computergestützte Präsentationstechniken vermittelten. Höhepunkt und Schlußpunkt waren die Vorstellungen der Arbeitsergebnisse vor der gesamten Studierendenschaft und Lehrenden am Freitag, den 27.04.99: Vor einer großen Zahl von Lehrenden und Studierenden wurden die professionell aufgebauten multimedial unterstützten Vorträge in verschiedenen Sprachen präsentiert. Eine neue Produktidee für den Kaffeemarkt wurde ebenso vorgestellt wie eine Werbestrategie für die Fachhochschule Nordhausen und insbesondere den Studiengang Sozialmanagement.

"Niemand hatte so richtig daran geglaubt, daß unsere Studierenden schon im zweiten Semester zu solchen Leistungen in der Lage wären. Die Überraschung war perfekt", so Thomas Hoffmann, Auslandsreferent der FH Nordhausen. "Interdisziplinäre und internationale Projektarbeit haben Synergieeffekte geschaffen, die ungeahnte Kreativität zur Folge hatten. Unsere Studierenden haben am eigenen Leibe erfahren, daß sie alle gute Voraussetzungen haben, um als künftige Führungskräfte in Wirtschaft und Gesellschaft die Zukunft mit zu gestalten und diese im Rahmen ihres Studiums an der FH Nordhausen weiterentwickeln können". Auch Keith Lewis, Marketing-Professor an der University of Greenwich in London, zeigt sich begeistert: "Die Vorbereitungen der Präsentationen verliefen sehr professionell. Die Studierenden haben qualitativ ansprechende Präsentationen auf hohem Niveau erstellt".

Christian Diedrich, Student der Betriebswirtschaft, kommentiert: "In unserer Gruppe gingen zunächst alle mit gemischten Gefühlen in die Internationale Projektwoche: Eine Woche lang zu komplexen Themen in Englisch zu arbeiten, und am Ende noch die Ergebnisse im vollen Hörsaal vorzustellen. "Ohne mich", dachten bestimmt viele. Nach nur einer Stunde war der Bann gebrochen. Der Professor hat uns alle mitgerissen. Ich habe so begeistert wie noch nie gearbeitet. Das war ganz schön hart, ich habe aber viel gelernt." So ist es nicht erstaunlich, daß die Studierenden schon nach der nächsten Internationalen Projektwoche fragen, die im Frühjahr 2000 durchgeführt werden soll. Die Gastdozenten aus Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Irland waren gleichermaßen sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Internationalen Projektwoche wie mit der Aufnahme an der Fachhochschule und in der Stadt. "Wir alle haben Nordhausen als sympathische und aufgeschlossene Stadt kennengelernt. Die freundliche und persönliche Atmosphäre an der Fachhochschule verbunden mit der hohen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Studierenden haben wir sehr geschätzt. Ein besonderer Dank gilt Frau Prof. Dr. Gisela Rauschhofer und ihrem Team für die gute Organisation. Nächstes Jahr kommen wir bestimmt alle wieder nach Nordhausen." resümiert Ann Croft aus Nizza.

Im abschließenden Festvortrag rief Prof. Gilbert Casasus, renommierter Kenner der deutsch-französischen Beziehungen und gegenwärtig Gastprofessor an der Bauhaus-Universität Weimar, zu mehr Kreativität bei der Fremdsprachenvermittlung auf. An den Hochschulen sollte der fachorientierte Fremdsprachenerwerb im Vordergrund stehen und fachliche Lehrveranstaltungen sollten vermehrt in fremder Sprache angeboten werden, damit beispielsweise angehende Ingenieure Fremdsprachenkompetenz in ihrem Bereich entwickeln können. Gerade in diesem Bereich gebe es oft Verständigungsschwierigkeiten. Ferner sollte die Fremdsprachenvermittlung nicht auf die Sprache beschränkt bleiben, sondern die Kultur des Landes einschließen, da nur mit dieser Kenntnis ein wirkliches Verstehen möglich ist. Der Einsatz neuer multimedialer Lehrmethoden erleichtert diese Vernetzung und sollte auf jeden Fall genutzt werden. Die FH Nordhausen ist auf dem besten Wege, Prof. Casasus' Aufruf zu "kreativen" Fremdsprachenlernen umzusetzen: Der Erwerb mindestens einer Fremdsprache ist in allen Studiengängen obligatorisch; und im Rahmen der Internationalen Projektwoche wurden fachliche Veranstaltungen in verschiedenen Fremdsprachen durchgeführt.

 

Pressemitteilung 13/1999