Besonders ältere Menschen zeigten sich erfreut darüber, ihre Erinnerungen mit anderen teilen zu können. Nachdem am ersten Projekttag gemeinsam Objekte aus der DDR-Zeit und der neueren Geschichte erkundet wurden, nahmen die Studierenden die Teilnehmenden am zweiten Projekttag auf einen fiktiven Stadtrundgang durch Nordhausen mit Museumsexponaten aus dem 17. - 19. Jahrhundert mit. Es konnte bereits in den ersten beiden Angebotstagen eine angenehme Gesprächsatmosphäre geschaffen werden, die es den Teilnehmenden ermöglichte, ihre Erlebnisse und Erinnerungen lebhaft zu erzählen. Die Angebote wurden jeweils mit einem geselligen Austausch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen abgerundet.
Das dreitägige Angebot fand seinen Höhepunkt in der Präsentation mitgebrachter Erinnerungsstücke, die teilweise von Mäusen angeknabbert wurden. Die Studierenden lauschten gespannt den Geschichten der Anwesenden, darunter ein Teilnehmer, der sein altes Mathematik-Schulheft aus der Grundschule präsentierte, und eine andere Teilnehmerin, die einen Teil ihrer Nordhäuser-Postkartensammlung vorstellte. Alle Teilnehmenden teilen die Leidenschaft für die Nordhäuser Stadtgeschichte und sind bestrebt, dieses Wissen an zukünftige Generationen weiterzugeben. Eine Teilnehmerin drückte es treffend aus: "Ich finde es schon mal gut, dass sich die jungen Leute für uns interessieren."
Die Studierenden der Hochschule Nordhausen und des Museum Flohburg, die das Museumsprojekt "Stadtgeschichten erzählen und erleben" durchführen, konnten durch das Projekt wertvolle praktische Erfahrungen sammeln und ihre Kompetenzen erweitern. Die direkte Interaktion mit den älteren Teilnehmenden ermöglichte es ihnen, einen Einblick in deren Lebenswelten zu gewinnen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Generationen zu stärken.
Die Erfolgsgeschichte des Museumsprojekts "Stadtgeschichten erzählen und erleben" hat einen klaren Wunsch nach Fortsetzung geweckt. Alle Teilnehmenden sprachen sich für weitere Angebote zum Austausch von Stadtgeschichten aus, um das wertvolle Wissen und die Erfahrungen älterer Menschen zu bewahren und die Stadtgeschichte lebendig zu gestalten. Die Verbundenheit und der Stolz älterer Menschen für ihre Stadt sind eine Quelle der Inspiration und Motivation für kommende Generationen.