Team der Hochschule Nordhausen wurde Weltmeister

Bei der „International Micro Air Vehicle Conference and Flight Competition“ (IMAV2023) in Aachen - einer jährlich stattfindenden Konferenz der Kleinstfluggeräte mit angeschlossenem Wettbewerb - war das Team um den Nordhäuser Professor wieder erfolgreich. Prof. Klaus-Peter Neitzke (Hochschule Nordhausen), Dr. William Thielicke (OPTOLUTION Messtechnik GmbH in Lörrach) und Prof. Ruben Jubeh (OTH Regensburg) belegten mit ihrem Team DIPOL den ersten Platz vor dem Team „Fantail“ von der University of Auckland aus Neuseeland und dem Team „Black Bee Drones“ von der Federal University of Itajubá in Brasilien.

Drohne am Himmel

Das Team der Hochschule Nordhausen triumphiert bei der IMAV2023 in Aachen

Vierzehn internationale Teams nahmen an den Wettbewerben vom 11. bis 15. September 2023 teil und versuchten, die komplizierten Aufgaben des Wettbewerbs zu lösen. Bei der diesjährigen IMAV wurde neben einem Aufklärungseinsatz in einem Katastrophengebiet auch der Umgang der Fluggeräte mit Gegenständen vorgeführt. Die Aufgabe bestand darin, mit den Koptern Bauteile zu greifen, durch Tore zu fliegen und dann aus den Bauteilen einen Turm zu bauen. Für jede dieser Teilaufgaben wurden Punkte verteilt und für die Gesamtwertung zusammengezählt.

Im Team DIPOL kamen ausschließlich Quadrokopter zum Einsatz. Das sind Fluggeräte mit vier Propellern, die auf der IMAV2023 entweder vollkommen automatisch flogen oder per Videobrille gelenkt wurden. Die an der Hochschule Nordhausen entwickelten Fluggeräte wiesen die höchste Komplexität auf und letztendlich waren nur sie in der Lage, die Bauteile auch zu stapeln.

Dafür wurden Drohnen entwickelt, die nicht nur fliegen können, sondern auch über einen ferngesteuerten Roboterarm verfügen. Dieser kann im Flug bewegt werden, er kann Dinge greifen und wieder ablegen. Anwendungen dafür sind nahezu unbegrenzt. Neben dem Aufbau von Häusern ist das Sammeln von Müll denkbar. Auch ist das Pflücken von Obst möglich oder das Ausbringen von Pflanzen. Die vom Nordhäuser Team eingesetzten Fluggeräte waren etwa 500 Gramm schwer und können bis zu 50 Kilometer pro Stunde fliegen.

„Besonders herausfordernd war die strikte Einhaltung der Zeitplanung. Nach monatelanger Vorbereitung bekam das Team bei diesem Wettkampf einen 15-minütigen Slot zugewiesen, in dem alle gestellten Aufgaben erfüllt werden mussten. Wenn da etwas nicht funktioniert ist die Enttäuschung groß.“ Selbst auf Abstürze war das Team DIPOL vorbereitet. Als mit dem ersten Fluggerät eine Kurve zu eng genommen wurde, kam sofort der zweite baugleiche Kopter zum Einsatz, da eine Reparatur in der Kürze der Zeit nicht möglich war.

Klaus-Peter Neitzke ist nach der Siegerehrung äußerst zufrieden: „Wir freuen uns wirklich sehr über die Auszeichnung und darüber, dass in unserem Team alles so reibungslos geklappt hat. Die IMAV ist eine praxisnahe Veranstaltung bei der es einen tollen Austausch in Theorie und Praxis zwischen den internationalen Forschungsteams gibt.“ Die Studierenden der Hochschule Nordhausen sind auch immer eingebunden. Auf der einen Seite fließen ihre Ideen in die Entwicklung der Fluggeräte ein, auf der anderen Seite können sie ihre Ideen mit denen der anderen Teams vergleichen. Und letztendlich werden dadurch die Vorlesungen für die Studierenden immer auf dem aktuellen Stand gehalten. Abschließend freut sich Klaus-Peter Neitzke: „Diesmal waren wir ganz vorn.“