Rektor und Prorektoren an der FHN gewählt

Prof. Dr. Christian C. Juckenack ist alter und neuer Rektor der Fachhochschule Nordhausen; Prorektoren sind Prof. Dr.-Ing Sylvia Schade-Dannewitz und Prof. Dr. Frank-Michael Dittes. Nordhausen (FHPN) Mit der absoluten Mehrheit der Mitglieder des Hochschulrates wurde Prof. Dr. Christian C. Juckenack zum neuen Rektor der Fachhochschule Nordhausen gewählt. Er führt damit sein Amt fort, welches er am 01.03.2001 von der Gründungsrektorin der FH Nordhausen, Prof. Dr. Gisela Rauschhofer, übernommen hat. Zu Prorektoren wählte auf Vorschlag des Rektors der Hochschulrat Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz für Studium und Lehre und Prof. Dr. Dittes für den Bereich Forschung und Entwicklung. Sie übernehmen damit die Ämter der ausgeschieden Prorektoren Prof. Dr. Reinhardt Herborth und Prof. Dr. Gerd-Rainer Vollmer. Zudem gehört Martin Rudolf Kellner als Kanzler dem Rektorat an.

Das neue Rektorat

Das neue Rektorat

Um das Rektoramt hatten sich zwei Professoren beworben, Prof. Dr. Christian C. Juckenack (Studiengang Flächen- und Stoffrecycling) und Prof. Dr. Dietmar Knies (Studiengang Betriebswirtschaft). Die Kandidaten, die beide in einem Gespräch mit dem Thüringer Wissenschaftsministerium für rektorabel erklärt worden waren, hatten sich Anfang des Monats der Hochschulöffentlichkeit in einer Podiumsdiskussion vorgestellt und ihre Vorstellungen für den weiteren Aufbau der FHN präsentiert. Kurz vor der Wahl zog Prof. Dr. Dietmar Knies aus persönlichen Gründen seine Kandidatur zurück, so für die 15 stimmberechtigten Mitglieder der Hochschulrates nur der amtierende Rektor zu Wahl stand.

 

Nach dem vom Hochschulrat aufgestellten Wahlmodus wurde Prof. Juckenack im ersten Wahlgang mit 9 Ja-Stimmen und 6 Enthaltungen zum Rektor gewählt. Im Anschluss daran wurden auf Vorschlag des neuen Rektors die Prorektoren gewählt. Auf Vorschlag des neuen Rektors stellten sich Prof. Schade-Dannewitz und Prof. Dittes der Wahl durch den Hochschulrat. Beide Kandidaten wurden im ersten Wahlgang mit der notwendigen Stimmenmehrheit gewählt und konnten jeweils 12 Stimmen bei 3 Enthaltungen der insgesamt 15 stimmberechtigten Mitglieder auf sich vereinigen.

 

Die Amtszeit des neuen Rektors wie der Prorektoren beträgt drei Jahre. Prof. Juckenack, Jahrgang 1959, stammt aus Iserlohn. Seine Ausbildung führte ihn nach der Schulzeit in Kaiserslautern an die Universität Marburg/Lahn und später an die Universität Göttingen, wo er Geologie studierte und 1985 diplomierte. Seine Diplomarbeit zum Thema der Stratigraphie des Devons eröffnete ihm den Zugang zu seiner weiteren Karriere an der Hochschule, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit ausgezeichnetem Erfolg promovierte. Das Thema seiner Dissertation ist im Bereich der Strukturgeologie und Geophysik angesiedelt. Nach seiner Promotion erhielt Prof. Juckenack die Gelegenheit, als Projektleiter und Gutachter in Köln zu arbeiten. Die dort gewonnene Kompetenz in Fragen der Umweltsanierung brachte er in eine Firma ein, die er 1994 mit Partnern gründete. Ein Kernprojekt war die modellhafte Sanierung eines Industrie-Altstandortes mit Fördermitteln des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz. Diese Erfahrungen als Existenzgründer eröffneten ihm auch die betriebswirtschaftliche Perspektive seiner Tätigkeit. Zudem konnte er auf diese Weise umfassende Kenntnisse des Projektmanagements erwerben. Sein Wunsch, intensiver in der Lehre tätig zu sein, bewog ihn dazu, die Hochschultätigkeit wieder stärker in den Vordergrund zu stellen. So übernahm er eine Tätigkeit als Dozent: Seit 1995 war er an der Universität und der FH Trier tätig und übernahm 1998 Forschungs- und Lehraufgaben am Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart mit der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS). Hier hat er z. T. in Vertretung einer Professur für Hydrogeologie umfassende Kenntnisse auf dem noch jungen Forschungsgebiet des Flächenrecyclings erworben und sich durch zahlreiche Aufsätze und Gutachten einen Namen in der Fachöffentlichkeit gemacht. Seit Oktober 2000 hat er die Professur für Landschaftstechnologie und Flächenrecycling an der FHN inne und übernahm am 01.03.2002 das Amt des Rektors von der Gründungsrektorin.

 

Prof. Schade-Dannewitz wurde als erste Professorin der FH Nordhausen am 20. Mai 1999 die Professur "Umwelttechnik und Thermodynamik" übertragen. Prof. Schade-Dannewitz stammt aus Plauen im Vogtland und hat ihre Ausbildung an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg erhalten. Dort promovierte sie im Juli 1993 mit einer Dissertation zur Adsorption ausgewählter Carbonsäuren an den Mineralen Fluorit und Calcit bei Professor Dr. habil. Heinrich Schubert. Anschließend war sie als Projektingenieurin in einem Ingenieurbüro beschäftigt und hat dort ihre berufspraktischen Erfahrungen erworben. Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bauhaus-Universität Weimar sowie Lehrbeauftragte für Umwelttechnik an der Fachhochschule Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sanierungsbergbau, Bodensanierung, die Verwertung von Metallhydroxidschlämmen, die Rekultivierung von Kalihalden sowie Recyclingtechnik, also die Aufgabengebiete, die für den Studiengang Flächen- und Stoffrecycling bedeutungsvoll sind. Zu den Aufgaben von Professorin Dr. Schade-Dannewitz gehört die Betreuung von Forschungsprojekten der Fachhochschule Nordhausen unter Einbeziehung von regionalen Wirtschaftsunternehmen. Zudem hat sie als Studiendekanin umfangreiche Gremien- und Leitungserfahrung gewonnen.

 

Prof. Dr. Frank-Michael Dittes lehrt seit März 2002 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und hat hier das Lehr- und Forschungsgebiet "Softwareengineering" inne. Prof. Dr. Dittes wurde in Leipzig geboren und hat nach dem Erwerb des Abiturs von 1972 bis 1978 in Moskau an der Lomonossow-Universität Physik studiert. Im Anschluss daran nahm er bis 1981 eine Aspirantur in Moskau wahr, bevor er 1982 auf dem Gebiet der Hochenergiephysik an der Leipziger Universität mit einem Thema zur Computersimulation seltener Zerfallsprozesse promovierte. Dort war er weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Rossendorf tätig. 1998 wechselte er zur Beratungsgesellschaft Heyde AG, wo er insbesondere Projekte der Gesellschaft für die Deutsche Post AG betreute. Zudem nahm er ab 1997 eine Vertretungsprofessur an der FH Erfurt wahr. 1998 konnte er zudem sein akademische Karriere mit der Habilitation zum Thema "Modellierung und Optimierung komplexer Systeme" abschließen. Sowohl während seiner Tätigkeit in Rossendorf als auch für die Heyde AG hat sich Prof. Dr. Dittes umfangreiche Kenntnisse in der Erstellung großer Softwarelösungen erarbeitet und bringt zudem vielfältige Kontakte zur Wirtschaft in seine Tätigkeit für die FH Nordhausen ein. An der FH Nordhausen war er seit September 2001 als Vertretungsprofessor tätig und hat sich bald voll als Studiendekan dem Aufbau der Studiengangs gewidmet.

 

Pressemitteilung 10/2003