Rektor und Prorektoren an der FHN gewählt

Nordhausen (FHPN) Mit der absoluten Mehrheit der Mitglieder des Vorläufigen Hochschulrates wurde Prof. Dr. Christian C. Juckenack zum neuen Rektor der Fachhochschule Nordhausen gewählt. Er übernimmt ab 01.03.2001 das Amt von der Gründungsrektorin der FH Nordhausen, Prof. Dr. Gisela Rauschhofer, die seit 1997 die Hochschule aufgebaut hat und ab dem 28.02.2001 in den Ruhestand geht. Zu Prorektoren wählte auf Vorschlag des neuen Rektors der Vorläufige Hochschulrat Prof. Dr. Reinhard Herborth für Studium und Lehre und Prof. Dr. sc. nat. Gerd-Rainer Vollmer für den Bereich Forschung und Entwicklung. Beide hatten das Amt bereits unter der Rektorin Prof. Dr. Rauschhofer inne. Zudem gehört Martin-Rudolf Kellner als Kanzler dem Rektorat an.

Das neu gewählte Rektorat

von links nach rechts: Prof. Dr. sc. Gerd-Rainer Vollmer,<br> Prorektor für Forschung, <br>Prof. Dr. Christian C. Juckenack, Rektor,<br>Prof. Dr. Reinhard Herborth, Prorektor für Lehre

Zur Wahl für das Rektoramt hatten sich insgesamt vier Professoren gestellt, die alle vier an der FHN derzeit vorhandenen Studiengängen angehören: Prof. Dr. Ulrich Föst (Studiengang Sozialmanagement), Dr. Christian C. Juckenack (Studiengang Flächen- und Stoffrecycling), Prof. Dr. Dietmar Knies (Studiengang Betriebswirtschaft) und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Krause (Studiengang Technische Informatik). Die Kandidaten, die allesamt in einem gesetzlich vorgeschriebenen Gespräch mit dem Wissenschaftsministerium für rektorabel erklärt worden waren, hatten sich in der vergangenen Woche der Hochschulöffentlichkeit in einer Podiumsdiskussion dargelegt und ihre Vorstellungen für den weiteren Aufbau der FHN präsentiert.

Nach dem vom Vorläufigen Hochschulrat aufgestellten Wahlmodus schied in einem modifizierten KO-System jeweils der Kandidat mit der geringsten Stimmenzahl aus. So schieden im ersten Wahlgang Prof. Dr. Ulrich Föst, in einem weiteren Wahlgang Prof. Dr. Dietmar Knies aus. In der vierten und entscheidenden Stichwahl konnte sich Prof. Dr. Juckenack gegen Prof. Dr. Krause durchsetzen und insgesamt 11 der 16 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Damit hatte er die laut Wahlordnung vorgeschriebene Mehrheit von mindestens 10 Stimmen erhalten.

 

Im Anschluss daran wurden auf Vorschlag des neuen Rektors die Prorektoren gewählt. Auf Vorschlag des neuen Rektors stellten sich die bisherigen Prorektoren, Prof. Dr. Reinhard Herborth aus dem Studiengang Sozialmanagement und Prof. Dr. sc. nat. Vollmer aus dem Studiengang Flächen- und Stoffrecycling zur Wahl. Beide Kandidaten wurden im ersten Wahlgang mit der notwendigen Stimmenmehrheit gewählt. So konnte Prof. Vollmer 13 Stimmen und Prof. Herborth 12 Stimmen bei 3 bzw. 4 Enthaltungen der insgesamt 16 stimmberechtigten Mitglieder auf sich vereinigen. Die Amtszeit des neuen Rektors beträgt zwei Jahre. In dieser Zeit soll die derzeit zur Genehmigung im Ministerium vorliegende Grundordnung mit neuen innovativen Elementen in der Praxis überprüft und eine endgültige Verfassung für die Hochschule erarbeitet werden.

 

Prof. Juckenack, Jahrgang 1959, stammt aus Iserlohn. Seine Ausbildung führte ihn nach der Schulzeit in Kaiserslautern an die Universität Marburg/Lahn und später an die Universität Göttingen, wo er Geologie studierte und 1985 diplomierte. Seine Diplomarbeit zum Thema der Stratigraphie des Devons eröffnete ihm den Zugang zu seiner weiteren Karriere an der Hochschule, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit ausgezeichnetem Erfolg promovierte. Das Thema seiner Dissertation ist im Bereich der Strukturgeologie und Geophysik angesiedelt Nach seiner Promotion erhielt Prof. Juckenack die Gelegenheit, als Projektleiter und Gutachter in Köln zu arbeiten. Die dort gewonnene Kompetenz in Fragen der Umweltsanierung brachte er in eine Firma ein, die er 1994 mit Partnern gründete. Ein Kernprojekt war die modellhafte Sanierung eines Industrie-Altstandortes mit Fördermitteln des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz. Diese Erfahrungen als Existenzgründer eröffneten ihm auch die betriebswirtschaftliche Perspektive seiner Tätigkeit. Zudem konnte er auf diese Weise umfassende Kenntnisse des Projektmanagements erwerben. Sein Wunsch, intensiver in der Lehre tätig zu sein, bewog ihn dazu, die Hochschultätigkeit wieder stärker in den Vordergrund zu stellen. So übernahm er eine Tätigkeit als Dozent: Seit 1995 war er an der Universität und der FH Trier tätig und übernahm 1998 Forschungs- und Lehraufgaben am Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart mit der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlasten-sanierung (VEGAS). Hier hat er z.T. in Vertretung einer Professur für Hydrogeologie umfassende Kenntnisse auf dem noch jungen Forschungsgebiet des Flächenrecycling erworben und sich durch zahlreiche Aufsätze und Gutachten einen Namen in der Fachöffentlichkeit gemacht. Diese Summe von Forschungs-, Praxis- und Lehrerfahrung in einem der innovativsten Bereiche von Forschung und Wirtschaft auf diesem Gebiet machte ihn für die FHN, für die jüngst ausgeschriebene Professur für Flächen- und Stoffrecycling zu einem "idealen" Kandidaten, die er seit Oktober 2000 an der FHN inne hat.

 

Pressemitteilung 09/2001