Abschlußbericht wird von Studierenden übergeben

Nordhausen (FHPN) Der erste Forschungsvorhaben von Studierenden der FH Nordhausen ist abgeschlossen. Unter der Anleitung von Prof. Dr. Hartmut Bargfrede haben Studierende des Studiengangs Sozialmanagement ein Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt des Landkreises Osterode evaluiert. Ihre Ergebnisse dazu sind eindeutig: Von der Maßnahme profitieren Teilnehmerinnen und Maßnahmeträger gleichermaßen. Weiterhin untersuchten die Studenten gleichzeitig die ökonomischen Effekte zurückliegender Hilfen zur Arbeit im Rahmen des BSHG für den Landkreis. Hier konnte festgestellt werden, dass sich vor allem auf mittlere Sicht, die Effekte einstellen, die von diesem Instrument der beruflichen Wiedereingliederung von Sozialhilfebeziehern erwartet werden.

Die Qualifizierungsmaßnahme ist Teil des Jugendsofortprogramms (JuSoPro) der Bundesregierung. Gefördert werden Maßnahmen, die jungen Menschen im Alter bis zu 25 Jahren den Übergang von einer Langzeitarbeitslosigkeit in die Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt erleichtern. Solche Qualifizierungsprogramme existieren an vielen Orten in der Bundesrepublik. Die Besonderheit dieser Maßnahme, die durch die Zentralstelle für Kommunale Arbeitsvermittlung und Selbsthilfeberatung für Sozialhilfeberechtigte (KommAS) beim Landkreis Osterode a.H. betreut wird, war die Vermittlung von jungen Menschen in gewerbliche Unternehmungen, zu Dienstleistungs- und zu Handelsunternehmen. Damit sollten die Jugendlichen in den Betrieben Praxiserfahrungen sammeln und damit die Chance zu einer anschließenden qualifizierten Ausbildung eröffnet wird. Die insgesamt 14 Teilnehmerinnen erhielten an unterschiedlichen Orten im Landkreis Osterode und auch im Landkreis Nordhausen eine betriebliches Praktikum.

 

Die insgesamt 44 Studierenden der Fachhochschule Nordhausen im des Studienganges Sozialmanagement begleiteten dieses Projekt wissenschaftlich. Sie evaluierten Zielsetzungen und Erfolge, um die Frage zu beantworten, was verbessert werden muss, um die Erfolgsfaktoren für die betreuten Jugendlichen zu erhöhen und sammelten auf diese Weise Praxiserfahrungen in möglichen späteren Berufsfeldern.

 

Ihre Ergebnisse sind eindeutig: Das Zusammenwirken eines Betriebspraktikums in einem selbstgewählten Berufsfeld mit einer begleitenden schulischen Qualifizierung und einer gezielten sozialpädagogischen Begleitung führt für das Gros der Teilnehmerinnen entweder zu einer regulären Berufstätigkeit, der Aufnahme einer Ausbildung oder zur Aufnahme einer weiteren Qualifikation. Der Maßnahmeträger ist anschließend von weiteren Leistungen der Sozialhilfe spürbar entlastet. Die Teilnehmerinnen gewinnen an Selbstwertgefühl und entwickeln neue tragfähige, zwischenmenschliche Beziehungen. Für künftige Maßnahmen gaben die studentischen Forscher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KommAS Kriterien an die Hand, die zu einer weiteren Verbesserung der Auswahl von geeigneten Teilnehmern zukünftiger Maßnahmen führen können. Denn nichts ist teurer als ein Maßnahmeabbruch. Hinweise zur weiteren Gestaltung der begleitenden Qualifizierung wurden ebenso erarbeitet, wie Beiträge zu der Bedeutung der gezielten sozialpädagogischen Begleitung.

 

In der Berechnung der ökonomischen Einspareffekte der Hilfen zur Arbeit, die der Landkreis selber trägt, zeigte sich, dass sich die Erwartungen an dieses Instrument im dritten Folgejahr nach Beginn einer Bezuschussung der Arbeitsaufnahme erfüllen. Hier zeigte das Forscherteam auf, dass diese Effekte über die noch stärkere Berücksichtigung bestimmter Merkmale bei den Hilfeempfängern weiter zu steigern sind. Den gesamten, gut 100-seitigen Evaluationsbericht werden die Studenten am 21.11.01 um 10.00 Uhr dem Landrat des Landkreises Osterode a. H., Herrn Bernhard Reuter übergeben. Bei der Übergabe, die im regionalen Kompetenzzentrum (BBS) in Osterode-Leege stattfindet, wird auch Herr Holger Ahrens anwesend sein, der als Fachbereichsleiter die Studie inhaltlich für den Landkreis mitbetreut hat.

 

Für weitere Rückfragen steht Prof. Dr. Hartmut Bargfrede unter 03631 420-552 zur Verfügung.

 

Pressemitteilung 67/2001