Die Bestandsaufnahme des Staatssekretärs war positiv. Nach über 30 Jahren waren ist die Fachhochschule eine Erfolgsgeschichte im deutschen Bildungssystem und auch die Einrichtung der Fachhochschulen in den neuen Bundesländern in den letzten zehn Jahren hat wesentlich dazu beigetragen. Gleichwohl die Hochschulen aufgrund ihrer anwendungsorientierten Ausbildung insbesondere in der Wirtschaft viele Befürworter habe und die Arbeitslosenquote bei FH-Absolventen die niedrigste aller Ausbildungsstufen sei, sei das erklärte Ziel, nämlich 40% der Hochschulausbildung an Fachhochschulen abzuwickeln, noch nicht erreicht.
Die Gründe dafür seien vielschichtig und eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig, um mehr Studierende als bisher dort auszubilden. Der Staatssekretär plädierte für eine stärkere Öffnung der Fachhochschule für neue Berufsfelder. So sollte über die Ausbildung der Juristen an Fachhochschule ebenso nachgedacht werden, wie eine erweiterte Lehrerausbildung, die auch den Kindergarten- und Vorschulausbildung mit einbeziehe. Weitere Stichworte waren die Aufnahme von Bachelor- und Master-Studiengängen, um sich internationalen Graden anzupassen und damit die Reform des Grundstudiums voranzutreiben. Zugleich sollten damit auch Bereiche der beruflichen Ausbildung mit in die FH-Ausbildung einbezogen werden. Auch die Öffnung der Fachhochschulen für die Weiterbildung sah Wolf Michael Catenhusen als eine der zentralen Aufgaben der Hochschulen, um ihren Beitrag zum lebenslangen Lernen zu leisten. Vehement stritt er auch für die Dienstrechtsreform, da das bisherige Besoldungssystem nicht leistungsgerecht sei. So sollte endlich nach Leistung und nicht Lebensaltersstufe belohnt werden. Er sprach sich auch für eine Änderung der Besoldung des öffentlichen Dienstes aus, der den FH-Absolventen deutlich schlechtere Entwicklungsmöglichkeiten als Universitätsabsolventen biete. Abschließend stellt Herr Catenhusen nochmals die besondere Bedeutung der Fachhochschulen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region heraus. Er forderte auch die FH Nordhausen auf, gerade auch innerhalb nationalen Förderprogramme des BMBF für anwendungsorientierte Entwicklung sich nach der Aufbauphase verstärkt zu engagieren. Ihre erfolgreiche Aufbaugeschichte sollte damit fortgesetzt werden, um mit Forschungsprojekten als Impulsgeber der Region zu wirken.
Die nächste FHN-Impulse-Veranstaltung findet am Dienstag den 27.11. um 14.00 Uhr im Hörsaal 1 statt. Dann wird der Thüringer Wirtschaftsminister Franz Schuster über "Technologiepolitik - Ein Element Thüringer Wirtschaftspolitik" sprechen.
Pressemitteilung 72/2001