Erste Austauschstudentin aus Irland zurückgekehrt an die Fachhochschule Nordhausen

Nordhausen (FHPN) Beladen mit einem ganzen Bündel voller Erinnerungen und Eindrücken und der Gewissheit, mit ihrem Auslandsaufenthalt die richtige Entscheidung getroffen zu haben, ist Romy Haiger, eine Studentin der Betriebwirtschaft, zur FH Nordhausen zurückgekehrt. Fünf Monate studierte sie am Institute of Technology in Tralee, der westlichsten Hochschule der Europäischen Union im äußersten Südwesten der grünen Insel und hatte Zeit, nicht nur in ihrem Studienfach neue Erkenntnisse zu sammeln, sondern auch Land und Leute kennenzulernen.

Mit den vorgeschriebenen max. 20 kg Fluggepäck, aber einem ganzen Sack voller Erwartungen war Romy Haiger Anfang Februar Richtung Irland gestartet. Die sympathische Leipzigerin, die in Nordhausen im Studiengang Betriebswirtschaft eingeschrieben ist, nutzte die Möglichkeit, über ein von der EU gefördertes Austauschprogramm -ERASMUS - für Studierende ein Semester im Ausland zu verbringen. Den entscheidenden Anstoß dazu hatte der Auslandsreferent der Hochschule, Thomas Hoffmann, gegeben. Die FHN verfügt bereits über mehrere Austauschabkommen mit europäischen Hochschulen, die einen Austausch über das ERASMUS-Programm ermöglichen. Diese bieten den Studierenden der FHN hervorragende Startbedingungen, an eines der begehrten ERASMUS-Stipendien zu gelangen.

 

Auch Romy Haiger hatte somit die notwendige finanzielle Unterstützung, was für sie aber noch viel entscheidender war, durch das Programm und die konsequente Ausrichtung aller Studienordnungen der FHN an einem europäischen Punktesystem (ECTS) ist die Anrechnung der in Irland erbrachten Studienleistungen gesichert. Die Studentin kann so ohne Verzögerung in Nordhausen ihr Studium fortsetzen.

 

Zunächst müssen sich jedoch die vielen Eindrücke setzen, die die Studentin von der Insel mitgenommen hat und die alle Bereiche umfassen: von der Hochschule über das tagtägliche Leben bis zur andersartigen Landschaft. Besonderes eingeprägt hat sich bei Romy Haiger die andere Lernkultur in Irland. Sind schon die Gruppengrößen an der FHN sehr überschaubar, so war das Studium in Irland noch sehr viel stärker auf Kleingruppen ausgerichtet. Selbst Vorlesungen wurden meist vor nie mehr als 20 Personen gehalten. Innerhalb dieser Kleingruppen wurde sehr auf ein striktes Arbeitspensum geachtet, das sicherlich dem sehr jugendlichen Alter der Studierenden geschuldet ist, die wie in den meisten europäischen Staaten jünger als in Deutschland sind. Deshalb sind das Kurs-System und die Lernanforderungen stärker verschult.

 

Insgesamt waren es aber sehr lehrreiche Monate in Irland, und Romy Haiger ist stolz darauf, dass sie - zwar nicht alle - aber doch einen Großteil der Prüfungen auch in englischer Sprache geschafft hat. Denn das Ausbildungsniveau war identisch, allein die fremde Sprache erschwerte das Lernen und ein leichtes Bestehen der Prüfungen. Von Land und Leuten hat sie viel gesehen und auch viele Kontakte knüpfen können. Besonders hilfreich war es, dass sie mit fünf anderen Studierenden aus Frankreich und Spanien in einem Wohnhaus untergebracht war. So wurden die Sprachbarrieren rasch überbrückt, und die neuen Eindrücke konnten vor dem Hintergrund der unterschiedlichen eigenen Erfahrungen verarbeitet werden. Zudem ergab sich so die private Möglichkeit, die von allen nicht übermäßig geschätzte Mensaverpflegung mit traditionellen irischen Gerichten wie "Irisch Stew", eine Art Hammelfleischeintopf, und "Shepherd's Pie", ein Kartoffelgericht, zu ergänzen. Nicht fehlen durfte natürlich das bekannte irische Guinness, obwohl Romy Haiger dem Cider, einem Apfelwein, den Vorzug gibt. Gemeinsames Essen und Vorbereitungen auf die Prüfungen haben so zu vielen Kontakten geführt, und die Studierenden halfen sich gegenseitig. "Ich habe einer Irin Deutschunterricht gegeben, dafür hat sie mir die Grundlagen des irischen Steuerwesens erklärt".

 

Ganz begeistert ist die Studentin der FHN von der Landschaft Irlands, und insbesondere der Umgebung von Tralee. Die saftigen Wiesen, untergliedert durch unzählige Steinmauern, kleine Dörfer und das typisch irische Wetter, das an einem Tag von Sonnenschein bis Regen mehrfach wechseln kann, haben ihr Herz für die Insel geöffnet. Sobald sie genügend Geld gespart hat, ist die nächste Reise auf die grüne Insel geplant. Bis dahin empfiehlt sie jedem "Hinfahren und anschauen - aber den Regenschirm nicht vergessen!"

 

Pressemitteilung 44/2000