Fachhochschule Nordhausen präsentiert erste Absolventen des bundesweit einzigartigen Studiengangs für eine moderne Beamtenausbildung

Persönlich aus der Hand des Thüringer Ministerpräsidenten, Dieter Althaus, werden die ersten Absolventen des Studiengangs öffentliche Betriebwirtschaft / Public Management am 19. Januar ihre Bachelorurkunden. Damit erwerben Sie zugleich die Laufbahnbefähigung für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst.

Was wie eine feierliche Routine erscheint, ist der Erfolg eines deutschlandweiten Novums. Die Fachhochschule Nordhausen bildet als erste Einrichtung angehende Staatsdiener in einem Bachelorstudiengang aus. Dessen erste Absolventen machen nun in den deutschen Verwaltungen der klassischen Beamtenausbildung erfolgreich Konkurrenz.

Der Umbruch in den staatlichen Verwaltungen von der klassischen Amtsstube zum modernen Dienstleister ist in Deutschland in vollem Gange. Die Fachhochschule Nordhausen setzte früh auf diesen Trend. Sie leistet interdisziplinäre und praxisnahe Ausbildung im Hörsaal und in Verwaltungen, die besonders betriebswirtschaftlichen Aspekten gerecht wird.

Traditionell werden Beamte für den gehobenen Dienst von den Behörden ausgebildet. Diese prognostizieren ihren zukünftigen Bedarf und stellen entsprechend viele Inspektoranwärter ein. Die frisch gebackenen Abiturienten werden als Beamte auf Widerruf vereidigt und erhalten vom ersten Tag an Anwärterbezüge. In regelmäßigen Abschnitten durchlaufen sie theoretische Ausbildungsabschnitte in den eigens für diesen Zweck vom Staat eingerichteten Verwaltungsfachhochschulen. Nach Beendigung der Ausbildung werden die Absolventen meist auf Dauer verbeamtet. Diese Form der Ausbildung ist nicht nur teuer, vielfach wird auch kritisiert, dass die jungen Menschen von Anfang an nichts anderes als Behördenleben kennenlernen und betriebswirtschaftliche Ausbildungsinhalte zu kurz kommen. Gerade diese sind für ein modernes, serviceorientiertes Verwaltungsmanagement aber wichtig.

In Nordhausen geht man neue Wege:

"Wir bilden die angehenden Beamten des gehobenen Dienstes in einem modernen, interdisziplinär angelegten Bachelorstudiengang aus. Neben den klassischen Inhalten wie Verfassungs- und Verwaltungsrecht erlernen unsere Studenten umfangreiche Kenntnisse der Betriebswirtschaft und eines modernen Verwaltungsmanagements", so der Prorektor für Studium und Lehre der Nordthüringer Hochschule, Professor Dr. Stefan Zahradnik.

Der Praxisanteil der Ausbildung wird durch entsprechende Studienabschnitte in ausgesuchten modernen Verwaltungen gesichert. Verschiedene Studienschwerpunkte bieten darüber hinaus eine qualifizierte Ausbildung für besondere Aufgaben, wie die in Eigenbetrieben und kommunalen Gesellschaften. Besonders gefragt sind die Nordhäuser Studenten schon während der Praxisphasen, wenn es um die Weiterentwicklung des kommunalen Rechnungswesens geht.

Die zukünftigen Arbeitgeber profitieren von dem System der Ausbildung in mehrfacher Hinsicht. Sie können gut ausgebildetes Personal genau nach Bedarf einstellen und behalten dabei sogar noch das Qualitätskriterium der Abschlussnote im Auge.

Den Freistaat Thüringen hat das Konzept überzeugt. Die Landesregierung beabsichtigt nun, die Laufbahnbefühigung für die Absolventen der Nordhäuser Hochschule zu beschließen.

Zum Festakt mit Ministerpräsident Althaus im neu eingeweihten Audimax der Hochschule sind Vertreter von Presse und Rundfunk herzlich eingeladen.