PM 03/05: Neue Professorin für Klinische Psychologie ernannt

Nordhausen (FHPN) Prof. Dr. Maria Borcsa verstärkt die Fachhochschule Nordhausen. Aus den Händen des Rektors, Prof. Dr. Jörg Wagner, nahm sie am 28.12.2004 ihre Ernennungsurkunde entgegen. Sie wird die Professur für Klinische Psychologie im Studiengang Gesundheits- und Sozialwesen übernehmen.

 

Frau Professor Borcsa, geboren 1967 in Brasov (Rumänien), kam 1974 mit ihren ungarischen Eltern nach Deutschland, wo sie in der Pfalz aufwuchs. Nach ihrem Abitur nahm sie 1986 das Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz auf, welches sie ab 1989 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Strasbourg fortsetzte. Im Jahr 1993 erwarb sie in Freiburg das Diplom in Psychologie.

Gleich nach ihrem Diplom war Frau Prof. Borcsa als wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungsprojekten der Universität Freiburg beschäftigt. Ihre Promotion mit dem Titel "Selbstthematisierung als Alterität. Identitätskonstruktionen blinder Menschen aus drei Generationen: Eine rekonstruktive Analyse." konnte sie im Jahr 2001 erfolgreich abschließen. In dieser Arbeit interviewte sie drei Altersgruppen (im Alter von 70, 50 und 30 Jahren) von Geburt an blinder Menschen. Sie ging dabei der Frage nach, wie sich Veränderungen in der Gesellschaft auf die Identität der behinderten Gesprächspartner niederschlagen.

Die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen war Frau Prof. Borcsa immer sehr wichtig. Dies gelang ihr durch klinisch-psychologische und rehabilitations-psychologische Tätigkeiten in Ambulanzen und Kliniken, die sie zum großen Teil neben der Forschungstätigkeit erfüllte. Zeitgleich erwarb Frau Prof. Borcsa in mehreren Fortbildungsveranstaltungen Zertifikate: in Verhaltens-therapie, systemischer Einzel- und Familientherapie sowie systemischer Supervision, wurde zudem im Jahr 2000 als Psychologische Psychotherapeutin von der Kassenärztlichen Vereinigung Südbaden zugelassen und praktizierte in eigener Praxis.

Aufgrund dieser sowohl forscherischen als auch praktischen Tätigkeiten hat Frau Prof. Borcsa ein breites und fundiertes Fachwissen in allen relevanten Bereichen der Klinischen Psychologie erworben. So lehrte sie auch bereits von Oktober 2003 bis zu ihrem Tätigkeitsbeginn an der FH Nordhausen an der Universität von Bangor, Wales (Großbritannien) an der dortigen Fakultät für Psychologie. Die internationale Ausrichtung, die sie im Profil der FH Nordhausen wiedergefunden hat, war ein wichtiger Beweggrund für ihre Bewerbung auf die ausgeschriebene Professur für Klinische Psychologie.

Frau Borcsa plant als neu berufene Professorin Kooperationen mit regionalen, aber auch überregionalen und internationalen Institutionen, z. B. Kliniken oder Hochschulen. Erste Kooperationsgespräche fanden u. a. mit leitenden Persönlichkeiten des Südharzkrankenhauses statt, insbesondere mit der Klinik für Psychiatrie (Chefärztin Dr. Wittmund) gibt es konkret geplante Projekte unter Beteiligung von Studierenden. Ihre Kontakte nach Großbritannien sollen Studierenden für Praktika und Auslandsstudien zugute kommen. Nicht zuletzt möchte Frau Prof. Borcsa neben der Verzahnung von Praxis und Lehre auch in Zukunft anwendungsbezogene Forschung leisten, um den Studierenden aktuelle Entwicklungen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen nahebringen zu können.