Seit September 2003 läuft an der Fachhochschule Nordhausen der bundesweit einzigartige Ingenieurstudiengang für Regenerative Energietechnik. Seither wurden die Kapazitäten kontinuierlich ausgebaut und die Nordthüringer Hochschule kann nun mit über 500 Studierenden zugleich auf den größten Studiengang dieser Art in Deutschland verweisen. Das Nordhäuser Ausbildungskonzept sieht vor, dass alle Technikfelder der Gewinnung erneuerbarer Energien gleichermaßen gelehrt werden. Ergänzend sollen die Studierenden bereits im Studium in Forschungsprojekte eingebunden werden. Hierfür erhielt der Studiengang jetzt sein eigenes Institut. „in.RET“ lautet der Name der neuen Einrichtung dessen Lehr-, Forschungs- und Beratungsschwerpunkte die Gebiete der Photovoltaik, Bioenergiesysteme, Solar- und Geothermie, Wasserstoffnutzung und Brennstoffzelle, hybride Energiesysteme sowie Wind- und Wasserkraft abdecken werden.
Elf Mitarbeiter der Hochschule sowie zahlreiche externe Experten, die als Lehrbeauftragte im Studiengang tätig sind, sollen im neuen Institut forschen und lehren. Besonderes Augenmerk wird der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zukommen, die besonders in Thüringen auf den boomenden Markt für erneuerbare Energien setzt. Zur heutigen Institutsgründung waren daher neben viel Prominenz aus Politik und Verwaltung auffallend viele Wirtschaftsvertreter nach Nordhausen gereist. Auf fast 600 qm werden in den nächsten Monaten allein über zwei Millionen Euro in die Grundsanierung des ehemaligen Werkstattgebäudes fließen. Zusätzlich werden vier Labore für die Bereiche Kraft- und Arbeitsmaschinen, Elektrische Energiesysteme, Thermische Energiesysteme sowie Neue Energieträger eingerichtet und finanziert. Der Präsident der FHN, Prof. Dr. Jörg Wagner, nutzte den Anlass und läutete mit einer kleinen Glocke symbolisch das Zeitalter der erneuerbaren Energien ein, nachdem er zuvor gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Dieter Althaus unüberhörbar die Baumaßnahmen mit einem Presslufthammer startete.
Nr. 075/2008