Saubere Energieversorgung für sensible Orte

Im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora entwickeln Studenten der Fachhochschule Nordhausen gemeinsam mit dem Planungsbüro ENERGIE.KLIMA.PLAN. (EKP) eine Machbarkeitsstudie im Bereich der erneuerbaren Energien. Ziel ist eine CO2-neutrale Deckung des Energiebedarfs an beiden KZ-Gedenkstätten.

Prof. Genske, Präsident Wagner. Gedenkstättendirektor Mönch und EKP-Geschäftsführerin Ruff

„Die Gedenkstätten, vor allem das Gelände der Gedenkstätte Buchenwald, haben einen immens hohen Energieverbrauch. Aus diesem Grund wollen wir neue Energiepotentiale im Bereich der regenerativen Energien erschließen.“ erklärt der Verwaltungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Walter Mönch. Es sei eine große Herausforderung die gewaltige Geschichte dieser schrecklichen Orte mit der geplanten Energieerzeugung auf den Geländen in Einklang zu bringen. Die Vereinbarkeit von Ethik und Technik sind schließlich wichtige Leitthemen bei jenem Vorhaben.

Dieser Herausforderung stellen sich von nun an die Fachhochschule Nordhausen sowie das aus der FH heraus gegründete Unternehmen ENERGIE.KLIMA.PLAN. (EKP).

Bis Jahresende soll gemeinsam eine Machbarkeitsstudie entwickelt werden, die die Möglichkeiten und Grenzen der Gewinnung erneuerbarer Energien auf den Geländen der Gedenkstätten aufzeigt. Da Wasser- und Windenergie nicht in Frage kommen, stehen Erdwärme und Sonnenenergie im Fokus der Untersuchungen. Beispielsweise soll geprüft werden, inwieweit  durch den Einsatz von Solarzellen in Fotovoltaikanlagen Strom erzeugt werden kann, der den Pumpenstromverbrauch bei der Nutzung von Erdwärme effektiv ausgleicht. Aber auch die Verwendung der Wärme, die in Abwässern vorhanden ist, thermische Ressourcen der Stollensysteme oder Verwertungsmöglichkeiten von nachwachsenden Rohstoffen, die bei Wald- und Flächenpflege anfallen, werden mit in die Studie eingehen.

Der endgültige Startschuss für die Entwicklung dieses umfassenden Energiekonzeptes erfolgte am 27. April auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora mit der Übergabe der Vertragsunterlagen. Neben Stiftungsvertretern wie Verwaltungsdirektor Walter Mönch und der Leiterin der Bauverwaltung Janine Mannes, waren auch der Präsident der Fachhochschule Nordhausen, Prof. Dr. Jörg Wagner, der Leiter der Studie, Prof. Dr.-Ing. Dieter Genske, sowie die Geschäftsführerin des EKP-Planungsbüros, Ariane Ruff, zusammengekommen, um die gemeinsame Kooperation offiziell zu starten.

Auch Landrat Joachim Claus als Befürworter dieses Vorhabens war bei der Vertragsübergabe anwesend und zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit der Fachhochschule, des jungen Nordhäuser Unternehmens EKP sowie der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Alle Beteiligten schauen gespannt auf die Ergebnisse der Studie. Bereits für 2012/2013 sind weitere Schritte in der Umsetzung angedacht. Bei der Entwicklung entsprechender Ideen und Vorschläge lässt die Stiftungsleitung den Studenten der Fachhochschule Nordhausen und den Fachleuten der EKP völlig freie Hand. Erst bei der Umsetzung der technischen Planungen müssen die sensiblen und ethischen Ansprüche beider Gedenkstätten berücksichtigt werden.