Die Kriminalität im Fokus

Studierende der Fachhochschule Nordhausen nahmen in einer Forschungsstudie die kommunale Gewaltprävention genau unter die Lupe und stellten nun ihre Ergebnisse vor.

Studenten der Fachhochschule Nordhausen stellen ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Kommunale Kriminalprävention“ vor.

Studenten der Fachhochschule Nordhausen stellen ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Kommunale Kriminalprävention“ vor.

Vier Forschungsgruppen des 6. Fachsemesters im Studiengang Gesundheits- und Sozialwesen an der Fachhochschule Nordhausen analysierten eine Vielzahl von Projekten in Stadt und Landkreis, die der Gewaltprävention dienen. Die Studie wurde im Rahmen des Interdisziplinären Projekts „Kriminalitätsprävention und forensische Psychologie“ unter der Leitung von Dipl.-Psychologin Szilvia Schelenhaus durchgeführt.

Vor Vertretern unterschiedlicher Nordhäuser Institutionen, wie der Polizeidirektion - Bereich Opferschutz und Prävention -, des Staatlichen Förderzentrums Pestalozzi, des Horizont e.V. sowie der Caritas Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Nordthüringen stellten die Projektgruppen jüngst ihre umfangreichen Forschungsergebnisse vor.

Neben einer Übersicht und Analyse bereits laufender gewalt- und kriminalitätspräventiver Projekte in Stadt und Landkreis befragten die Studenten auch Nordhäuser Bürger zu ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden. Die Auswertung ergab, dass die reale Sicherheit und das subjektive Sicherheitsempfinden lediglich leicht auseinanderklaffen. Im Bundesvergleich zählt Nordhausen zu einer der sichersten Städte Deutschlands; erfuhren die Studenten aus Statistiken der Polizeidirektion.

Weitere Themen der Untersuchung waren die Rolle der Medien in Bezug auf die Meinungsbildung der Öffentlichkeit über Straftaten und Straftäter sowie die Auswirkungen von häuslicher Gewalt und Stalking.

Elke Falley, Lehrerin am Staatlichen Förderzentrum Pestalozzi in Nordhausen, seit 28 Jahren in ihrem Beruf tätig, darüber hinaus Vorsitzende des Ausschusses „Jugend und Bildung“ sowie Mitglied des kriminalpräventiven Rates, bedauerte das mangelnde Bewusstsein für die Notwendigkeit präventiver Angebote. „Es muss immer mehr Geld in die Folgen von Kriminalität und Gewalt investiert werden, während sich die Prävention leider unaufhörlich rechtfertigen muss. Die Kompetenzen, die in Stadt und Landkreis Nordhausen vorhanden sind, sollten nachhaltig genutzt und vor allem vernetzt werden.“

Genau diesen Ansatz verfolgt Szilvia Schelenhaus mit ihrem Interdisziplinären Projekt. „Vorsorge statt Nachsorge - so lautet die Formel, um Kriminalität und Gewalt zu senken, die Bevölkerung für diese Themen zu sensibilisieren und Zivilcourage zu erhöhen.“ so Schelenhaus.

Dass bereits gute Angebote vorhanden sind, der Bedarf jedoch stetig wächst, hat die Forschungsstudie der FH-Studenten bereits erwiesen. „Die Fachhochschule Nordhausen ist mehr als geeignet, um diese wichtige Studie auch in den kommenden Jahren durch engagierte Studenten weiterzuführen und damit die kommunale Gewaltprävention zu unterstützen.“ betont Elke Falley.