Jahresrückblick der FH Nordhausen

Nordhausen:(FHPN) Vor Pressevertretern zog die Rektorin der FH Nordhausen, Frau Prof. Dr. Rauschhofer, gestern eine positive Bilanz des vergangenen Jahres und warf zugleich einen Blick auf die weiteren Perspektiven der FHN.

 

Das Jahr 1998 stand an der FH Nordhausen ganz im Zeichen eines stürmischen Aufbaus. Im Oktober, nach einer unglaublich kurzen Anlaufphase von nicht einmal 9 Monaten, konnte mit 141 Studierenden der Studienbetrieb in den Studiengängen Betriebswirtschaft, Technische Sanierung und Sozialmanagement aufgenommen werden.

Punktgenau auf den Tag waren die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden. Alle notwendigen Lehrräume, zum Teil mit neuen Möbeln, neue Telefonanlagen, Präsentationsmöglichkeiten, zwei neue PC-Labore (für jeden Studierenden ist ein Einzel-DV-Arbeitsplatz vorgesehen), naturwissenschaftliche Labore, eine Bibliothek, eine Mensa, Satzungen und ein Personal- und Vorlesungsverzeichnis standen bereit.

Betreut werden die Studierenden seitdem von einem modernen, voll EDV-gestützten Studien-Service-Zentrum, das bereits die Weichen für die baldige Einführung einer Chipkarte gestellt hat. Damit diese guten Startbedingungen geschaffen werden konnten, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahre 1998 rund 1400 Bewerbungen bearbeitet, um die im Haushalt vorgesehenen und ausgeschriebenen Stellen mit Verwaltungspersonal und Hochschullehrern zu besetzen. Der personelle Ausbau wird 1999 weitergehen. Im Haushaltsplan sind dann insgesamt 91 Stellen für die FHN vorgesehen; davon werden 1999 mit Schwergewicht neue Professorenstellen ausgeschrieben werden. Damit die erwarteten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch die zusätzlichen Studierenden des Studienjahres 1999/2000 räumlich gut untergebracht werden können, galt und gilt es, das gut 11 Hektar große Gelände der FHN und die Gebäude für den Lehrbetrieb weiter zu sanieren und auszustatten.

Dabei zeigt sich die Richtigkeit der Entscheidung der Strukturkommission für den Standort Nordhausen: auch im Hinblick auf den Steuerzahler. Mit einem minimalen Aufwand an Investitionen für Möbel und EDV, Laborgeräten und Büchern von ca. 1,4 Millionen DM und einem Betrag von ca. 2,1 Millionen DM im Baubereich konnten ein Hörsaalgebäude, die Bibliothek, die Mensa und das Verwaltungsgebäude so weit hergerichtet werden, daß die Aufnahme eines reibungslosen Studienbetriebs möglich war.

1999 werden weitere Baumaßnahmen in Höhe von ca. 4 Millionen DM folgen. Wie schon 1998 werden alle Bauleistungen ausgeschrieben, um Transparenz und Chancengleichheit für die Bewerber zu erreichen. Es zeigte sich, daß 1998 eine Vielzahl von regionalen bzw. örtlichen Firmen und Handwerksbetrieben kostengünstige Angebote unterbreiten konnten und so eine Auftragsvergabe in die Region möglich machten. Die Stadt hat zudem mit eigenen Aktivitäten die Integration des Geländes gefördert und wichtige Infrastrukturmaßnahmen bereits erledigt oder in Angriff genommen, so daß die FHN im Bausektor positiv in die Zukunft blicken kann.

Die an der FHN eingeschriebenen Studierenden, 141 an der Zahl, sind über drei Studiengänge wie folgt verteilt: 30 (25 m/5 w) im Bereich der Technischen Sanierung, 59 (12 m/47 w) im Fach Sozialmanagement und 52 (25 m/27 w) im Studiengang Betriebswirtschaft. Insgesamt hatten sich um diese Studienplätze rund 2,5 mal so viele junge Leute beworben; wegen des Numerus Clausus in den Studiengängen Betriebswirtschaft und Sozialmanagement konnten jedoch nur 141 berücksichtigt werden. Die hohe Rückmeldequote für das Sommersemester 1999 von fast 100% beweist, daß die FHN ein attraktives Studienangebot vorweisen kann und die Studierenden sich mit ihrer jungen Hochschule identifizieren.

Die Lehr- und Forschungsbedingungen werden sich im kommenden Sommersemester weiter verbessern, insbesondere wenn weitere technischen Voraussetzungen für Forschung und Lehre auf dem Gelände gegeben sind. So werden noch im Frühsommer die Audio- und Multimedia- Sprachlabore eingeweiht werden, wie auch zusätzliche Laborplätze für Forschung und Lehre entstehen; die DV-Arbeitsplätze werden in ihrer Zahl vergrößert. Schließlich ist auch das Herzstück jeder Hochschule, die Bibliothek, dann mit einer noch größeren Zahl von aktuellen Medien und die Möglichkeit der Online-Recherche und Fernleihbestellung, noch interessanter für alle Studierenden. Zudem werden mit der am 28. Januar 1999 abgeschlossenen Wahl zum Studentenrat auch die ersten Gremien an der FHN entstehen, und der bereits im Umbau befindliche zukünftige Studentenclub, bei dessen Gestaltung sich die Studierenden engagieren, wird eine Plattform für studentische Aktivitäten bilden.

Im Bereich der Forschung führt die FHN bereits ein erstes Forschungsprojekt mit Firmen aus der Region in der Größenordnung von 1/4 Million Mark durch. Hier konnten bereits Stellen für junge Wissenschaftler besetzt werden. Dieses Projekt wurde vom Wissenschaftsministerium gefördert und ist ganz gezielt als Hilfe zur Hochschul- und Strukturentwicklung gedacht. Die FHN wirkt mit diesem Projekt als Impulsgeber für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung der Region.

Das Jahr 1999 wird zudem für die FHN nach dem rasanten Aufbau eines funktionierenden Lehrbetriebs ganz im Zeichen einer noch stärkeren Öffnung nach außen stehen. Mit einem ganzen Bündel von Aktionen soll die Hochschule in der Region wie auch im Ausland stärker bekannt gemacht werden. Begonnen wird dies mit der Auftaktveranstaltung zu einer Reihe "Nordhäuser Hochschulgespräche" im April. Diese soll aktuelle Fragestellungen aufgreifen und sich mit einem Kurzvortrag mit anschließender Diskussion an die breite Öffentlichkeit wenden. Es ist geplant, diese Veranstaltung in den kommenden Monaten regelmäßig durchzuführen. Weitere Aktivitäten sind eine noch ausführlichere Internet-Präsentation mit vielen interessanten Links. Weiterhin steht auf der Arbeitsagenda die Neuauflage des erfolgreichen Informationstages "Tag der offenen Tür" und bereits im April eine "Internationale Woche" mit Gastdozenten aus mehreren europäischen Ländern. Sie hat das Ziel, die 10 abgeschlossenen Kooperationsabkommen mit ausländischen Hochschulen durch Studierende- und Dozentenaustausche mit Leben zu erfüllen. Hier wird das neue Auslandsreferat eine wichtige Hilfestellung bieten.

 

Pressemitteilung 02/1999