„Wie misst man eine Familie?“

Studierende aus dem 4. und 6. Fachsemester im Studiengang „Gesundheits- und Sozialwesen“ an der FH Nordhausen erhielten im Projekt „Wie misst man eine Familie“ Einblick in die Anwendung familiendiagnostischer Verfahren.

Studierende des Studiengangs „Gesundheits- und Sozialwesen“ an der FH Nordhausen unterstützen das Familienzentrum Nordhausen beim Tag der offenen Tür.

Studierende des Studiengangs „Gesundheits- und Sozialwesen“ an der FH Nordhausen unterstützen das Familienzentrum Nordhausen beim Tag der offenen Tür.

Wie funktionieren Familien? Wie kann man die vielfältigen familiären Interaktionen, das alltägliche Geschehen, das Handeln und den Zusammenhalt der Familien insbesondere in Krisensituationen erkennen und beschreiben?
Dies sind Fragen und Themen der Familiendiagnostik. Es gibt viele Gründe, warum eine Familie in Not geraten kann. Sei es die psychische Erkrankung, das Verhalten, die Ängste und Nöte eines Familienmitgliedes oder materielle Schwierigkeiten, Finanzen, eine unbefriedigende Wohnsituation - um nur einige Beispiele zu nennen.

Doch genauso vielfältig sind die Möglichkeiten der professionellen Hilfe: von der Familienberatung, über die Elternberatung, entwicklungspsychologische Beratung, pädagogische oder therapeutische Gruppen für Kinder und Jugendliche, bis hin zu familienergänzenden und familienersetzenden Maßnahmen wie der sozialpädagogischen Familienhilfe oder der Fremdunterbringung einzelner Familienmitglieder. 

Welche Institutionen und Einrichtungen diese Maßnahmen in der Praxis umsetzen und wie sie Erkenntnisse über die hilfesuchenden Familiensysteme gewinnen, erkundeten die teilnehmenden Studierenden unter der Leitung von Diplom-Psychologin Szilvia Schelenhaus, im Verlauf dieses interdisziplinären Projektes. Es wurden sowohl Gäste aus der Fachöffentlichkeit an die Fachhochschule Nordhausen eingeladen, als auch Studierende aktiv in die Veranstaltungen der Kooperationspartner eingebunden.

Die Organisation und die Netzwerkarbeit mit den Kooperationspartnern erfolgte durch die  Studierenden. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Mitwirkung der Projektteilnehmer am Tag der offenen Tür im Familienzentrum Nordhausen dar. Hierfür haben die angehenden SozialarbeiterInnen in den vorangegangenen Wochen, gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Familienzentrums, ein sogenanntes Forumtheater nach der sozialpädagogischen Methode von Augusto Boal vorbereitet und am Tag der offenen Tür mit den Gästen (Kindern und Eltern) durchgeführt.

Auch ein kreativ-handwerkliches Angebot haben einige Studierende für die Kinder ausgearbeitet und vor Ort angeboten. Von Seiten des Familienzentrums besteht Interesse, diese Art der Zusammenarbeit weiter auszubauen. Auf diesem Wege hätten interessierte Studierende bereits im 3. und 4. Fachsemester die Möglichkeit, in diesem interdisziplinären Projekt, nicht nur theoretisches Wissen zu erlangen, sondern auch praktische Erfahrungen im Bereich „Soziale Arbeit mit Familien“ zu sammeln.