PM 34/05: Hochschulsportfest und Aktion "Junge Fahrer" steigen an der FH Nordhausen

Nordhausen (FHPN) Junge Fahrer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren sind in hohem Maße unfallgefährdet. Diese Aussage wird durch die nüchternen Unfallzahlen untermauert, hinter denen so viel persönliches Schicksal steht. So wurden allein im Jahr 2004 90.954 junge Menschen im Alter von 18 - 25 Jahren im Straßenverkehr verletzt, und 1.269 verloren sogar ihr Leben, wie das Statistische Bundesamt ausweist.

 

Die Zahlen der getöteten wie verletzten Jugendlichen sanken zwar in den letzten Jahren. Trotzdem ist der Verkehrsunfall immer noch Todesursache Nr. 1 unter Jugendlichen. Die entwicklungsbedingte, erhöhte Risikobereitschaft der jugendlichen Fahranfänger und die Überschätzung der eigenen Fertigkeiten in Verbindung mit mangelnder Fahrpraxis ergibt eine gefährliche Mixtur im Straßenverkehr. Auch Studierende sind da keine Ausnahme. Deshalb bietet die FH Nordhausen ihren Studierenden die Möglichkeit, an der Aktion "Junge Fahrer" teilzunehmen. Die Kreisverkehrswacht Nordhausen wird am 8. Juni 2005 in der Zeit von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr auf dem Platz vor der Bibliothek über Gefahren und die Hauptrisiken informieren.

Die Gefahrenquellen sind den Verkehrsexperten dabei durchaus bekannt: Junge Leute mit wenig Fahrpraxis unterschätzen die Geschwindigkeit und Gefahren auf der Straße. Sie suchen ihre eigenen Grenzen und testen die ihres Fahrzeuges aus. Weitere Gefahrenpotenziale sind Nachtfahrten zu weit entfernt gelegenen In-Discos am Wochenende, Heimfahrten in überfüllten Autos. Dazu gesellt sich dann häufig zu wenig Schlaf, und zu oft sind auch Alkohol und Drogen mit im Spiel.

In solchen Situationen besteht ein stark erhöhtes Unfallrisiko. Die Aufmerksamkeit des Fahrers lässt nach, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Gefahrensituationen werden nicht früh genug erkannt und die Reaktion auf eine gefährliche Situation erfolgt zu spät.

Doch diese Erkenntnisse müssen auch bei den jungen Menschen ankommen und von ihnen ernst genommen werden. Dazu leistet die Deutsche Verkehrswacht mit der Aktion "Junge Fahrer" einen wichtigen Beitrag zum Verkehrssicherheitsprogramm des Bundesministeriums für Verkehrs-, Bau- und Wohnungswesen.

Auch in Nordhausen wurde für interessierte junge Menschen eine attraktives Programm zusammengestellt. So werden mehrere Simulatoren vor Ort aufgebaut, um anschaulich zu erläutern, welche Kräfte bei einem Unfall auch nur mit geringer Geschwindigkeit auf Personen einwirken und wie das eingeschränkte Reaktionsvermögen nach Alkoholgenuss ein rasches und zielführendes Reagieren unmöglich macht. Die Geräte im Einzelnen sind:

 

Gurtschlitten:

Mit diesem Gerät lässt sich die Wirkung des Sicherheitsgurtes bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten demonstrieren.

 

Überschlagsimulator:

Der Überschlagsimulator ist eine Pkw-Karosse, die um ihre Längsachse gedreht werden kann. Das Fahrzeug wird in eine Schräg - oder Überkopflage gebracht, und es wird die Selbstrettung trainiert.

 

Fahrsimulator:

Beim Fahrsimulator wird eine Fahrt unter Alkoholeinfluss simuliert. Der Effekt ist, den jungen Fahrern die Auswirkungen des Alkoholkonsums erlebbar zu machen.

 

Auto - Reaktionstestgerät:

Mit dem Simulator kann die Reaktionszeit sowie die Bremskraft und der daraus resultierende Anhalteweg gemessen werden.

 

Aber nicht nur ein geballter Technikpark steht vor der Bibliothek bereit, auch der Wissensdurst kann gestillt werden. So wird das Deutsche Rote Kreuz an einem Stand Fragen zur Ersten Hilfe beantworten. Auch die Polizei wird mit einem Informationsstand über die Drogen- und Alkoholproblematik informieren. Wer will, kann bei einem Verkehrsquiz seine eigenen Kenntnisse auffrischen.

Die Veranstaltung wird kostenfrei durchgeführt und nicht nur Studierende, auch interessierte Jugendliche in der Ausbildung oder Schüler sind herzlich willkommen.