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HSN Cares – Kostenfreie Menstruationsprodukte an der HSN
Menstruierende und ihre Bedürfnisse ernst nehmen, Solidarität zeigen, Benachteiligungen abbauen und die Menstruation aus der Tabuzone holen.
Als eine der ersten Hochschulen in Thüringen stellt die Hochschule Nordhausen seit dem Wintersemester 2022/23 mit der Aktion HSN cares Binden und Tampons kostenfrei zur Verfügung. Im Fokus steht, Menstruierende und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, Solidarität zu zeigen, Benachteiligungen abzubauen und die Menstruation aus der Tabuzone zu holen.
Die Verantwortung, jederzeit auf eine einsetzende Menstruation vorbereitet zu sein, wird noch immer allein in die Hände von menstruierenden Personen gelegt. Genauso wie die Erwartung die Finanzierung dieser Produkte individuell zu tragen. Studien beschreiben diesbezüglich sogar das Phänomen der „peroid poverty“, sich also Menstruationsprodukte nicht leisten zu können, was auch Studierende betreffen kann. Prof. Dr. Sabrina Schramme erläutert weiter: „Die individuelle Verantwortlichkeit, die sogar Auswirkungen auf die Teilhabe an Studieninhalten haben kann, benachteiligt menstruierende Personen gegenüber nicht menstruierenden Personen. Selbst sehr gut organisierte Menschen vergessen einmal etwas. Zudem existieren vielfältige Gründe dafür, dass der Zyklus unregelmäßig verläuft oder sich verschiebt (Stress, Krankheiten, Abstillen, Wechseljahre etc.). Dies sollte jedoch, insbesondere im Bildungskontext, keinen Nachteil darstellen. Deswegen möchte die Hochschule Nordhausen sicherstellen, dass ihre Angehörigen wissen, dass notfalls für sie gesorgt ist. Die Menstruation geht in einer solidarischen Gesellschaft alle etwas an.“ Die Gleichstellungs- und Familienbeauftragte Prof. Dr. Sabine Seibold-Freund ergänzt: „Fragen der Gleichberechtigung betreffen ganz verschiedene Lebensbereiche, die auch von einer Hochschule mitgestaltet werden sollten. Die Einführung kostenloser Periodenprodukte ist ein Schritt auf diesem Weg“.
Um eine möglichst gute Erreichbarkeit der Produkte für alle Menstruierenden zu gewährleisten, stattet die Hochschule im Pilot-Projekt insbesondere die barrierefreien und All-Gender-WCs aus.
Initiiert wurde das Projekt von Christiane Oeftiger (Prof X) zusammen mit der Vizepräsidentin für Studium und Lehre Prof. Dr. Cordula Borbe, der Diversitätsbeauftragten Prof. Dr. Sabrina Schramme in Kooperation mit der Gleichstellungs- und Familienbeauftragten Prof. Dr. Sabine Seibold-Freund sowie engagierten Studierenden der Hochschule Nordhausen. Es werden noch Mitstreiter*innen gesucht. Wer sich z.B. beim Auffüllen der Körbchen beteiligen möchte, Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen hat, kann sich gern melden (christiane.oeftigerhs-nordhausen.de, sabrina.schrammehs-nordhausen.de).