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Hochschule Nordhausen


Die Entstehung der Lehr- und Digitalisierungsstrategie der Hochschule Nordhausen

Die Entstehung der Lehr- und Digitalisierungsstrategie der Hochschule Nordhausen

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Veröffentlicht am: 3. März 2025


Prof. Dr. Cordula Borbe und Kathleen Hahnemann (Referat Studium & Lehre)

Ein partizipativer Weg zu exzellenter Lehre und innovativen Studienangeboten

Über zwei Jahre hinweg wurde an der Hochschule Nordhausen ein umfassender Strategieprozess durchgeführt, der die Weichen für die Zukunft der Lehre stellt. Die entwickelte Lehr- und Digitalisierungsstrategie verfolgt ambitionierte Ziele: Die Entwicklung agiler, diversitätssensibler Studienprogramme und die Sicherstellung exzellenter Didaktik in der (digitalen) Lehre. Doch was macht diesen Prozess besonders? Eine breite Beteiligung aller Akteure und innovative Methoden wie der Einsatz eines KI-gestützten Chatbots.
Warum eine neue Strategie?

Die Hochschullandschaft steht vor komplexen Herausforderungen: Digitalisierung, Diversität und die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes fordern neue Ansätze in Studium und Lehre. An der Hochschule Nordhausen war klar, dass ein solcher Wandel nur mit einer klaren Strategie und unter Einbindung aller relevanten Akteure gelingen kann.

Durch die partizipative Entwicklung konnten Perspektiven von Studierenden, Lehrenden und Verwaltung integriert werden, um eine moderne, nachhaltige und bedarfsorientierte Hochschullehre zu gestalten. Unterstützt durch das Hochschulforum Digitalisierung im Rahmen einer Peer-to-Peer-Strategieberatung wurde der Prozess methodisch begleitet. Dabei setzte das Projektteam auch auf digitale Innovationen, wie den experimentellen Einsatz eines KI-gestützten Bots zur Strukturierung der Inhalte und Reduzierung von Komplexität.

Die Ziele und Maßnahmen im Überblick

Die Strategie definiert zwei zentrale Ziele, die bis 2028 umgesetzt werden sollen:

Ziel 1: Entwicklung eines agilen, digital unterstützten und diversitätssensiblen Studienangebotsportfolios

Bis Ende 2026 wird die Hochschule zwei Studiengänge mit agilen Lehrmethoden und flexiblen Kursstrukturen einführen.

Geplante Maßnahmen umfassen:

  • Agilität im Studienangebot: Pilotmodule in zwei Studiengängen bis 2028.
  • Digital unterstütztes Lernen: Eine Erweiterung des digitalen Kursangebots um 50 %.
  • Diversitätssensibles Angebot: Workshops und Pilotprojekte für internationale Studierende und Studierende mit besonderen Herausforderungen wie psychischen Erkrankungen.

Ziel 2: Exzellente Didaktik in der (digitalen) Lehre

Bis 2026 wird ein konsensuales Grundverständnis für Didaktik in der (digitalen) Lehre entwickelt, das von 70 % der Lehrenden angewendet wird. Zu den Maßnahmen zählen:

  • Entwicklung eines Leitbilds für gute Lehre: Regelmäßige Diskussionen und Workshops über moderne und digitale Lehrmethoden.
  • Messung der Lehrqualität: Einführung von Befragungsinstrumenten und Feedback-Schleifen für Lehrende, Studierende und Alumni, um die Wirksamkeit der Lehre zu evaluieren.
  • Förderung innovativer Lehrprojekte: Interne Unterstützung durch den Lehrbeirat und Preisverleihungen für kreative didaktische Ansätze.
  • Digitalisierung der Kommunikation: Einführung eines Ticket-Systems für Anfragen und digitale Tools für die Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden.
  • Internationalisierung: Tutor:innen-Programme, Virtual Exchange und Blended Mobility zur Stärkung der internationalen Perspektive in der Lehre.

Der Wert des partizipativen Prozesses

Die Zusammenarbeit zwischen Lehrenden, Studierenden und Verwaltung war ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Strategie. Partizipative Formate wie jährliche Workshops und kontinuierliches Feedback stellten sicher, dass die Strategie den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht und Akzeptanz findet. Der Einsatz eines experimentellen KI-Bots zeigt zudem, wie digitale Technologien nicht nur in der Lehre, sondern auch in strategischen Prozessen einen Mehrwert schaffen können.

Ausblick: Ein lebendiger Strategieprozess

Die Lehr- und Digitalisierungsstrategie ist kein statisches Dokument, sondern eine lebendige Roadmap, die regelmäßig evaluiert und angepasst wird. Mit einem klaren Fokus auf Agilität, Diversität und exzellente Didaktik wird die Hochschule Nordhausen ihre Rolle als innovativer Bildungsort weiter stärken.

Wir laden alle ein, diesen Prozess aktiv mitzugestalten und die Lehre der Zukunft gemeinsam zu entwickeln.

Der Lehrbeirat der Hochschule Nordhausen

Der Lehrbeirat ist ein zentrales Gremium der Hochschule Nordhausen, das von der Vizepräsidentin für Studium & Lehre geleitet wird und vom Präsidium für die Dauer der Amtszeit des Präsidenten berufen ist. Der Lehrbeirat unterstützt die Hochschulleitung in grundsätzlichen und überfachlichen Fragen zu Studium und Lehre. Seine Aufgaben umfassen unter anderem:

  • Qualitätssicherung in der Lehre: Überwachung und Weiterentwicklung der Lehrstandards.
  • Profilbildung im Bereich Didaktik und Digitalisierung: Strategische Akzente für die moderne Hochschullehre setzen.
  • Planung neuer Studiengänge: Entwicklung innovativer Programme, die den Bedürfnissen von Studierenden und Arbeitsmarkt gerecht werden.

Der Lehrbeirat spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung und Weiterentwicklung der Lehr- und Digitalisierungsstrategie und ist ein entscheidender Motor für den Fortschritt der Hochschule.

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