8. Dezember 2025


Weltweit wird alle zehn Minuten eine Frau ermordet, weil sie eine Frau ist – und auch in Deutschland findet fast jeden Tag ein solcher Femizid statt (laut Bundeskriminalamt 360 vollendete Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen im Jahr 2023). 63 Prozent aller politisch engagierten Frauen erleben digitale Gewalt. 90 Prozent der jungen Frauen empfinden starke bis extreme Angst, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen.

Fotos: Tim Rückschloß / HSN

Mit diesen besorgniserregenden Zahlen begrüßte Vizepräsidentin Prof. Cordula Borbe das Publikum, das am internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen zur Eröffnung einer Ausstellung gegen Gewalt und Sexismus sowie zu einer Filmpräsentation über den Weinstein-Skandal und die Entstehung der Me-too-Bewegung an die Hochschule Nordhausen gekommen war.

Prof. Viola Sporleder-Geb, die die Veranstaltung organisiert hatte, wies auf konkrete Hilfestellungen in Notsituationen hin. Dazu gehört vor allem der sog. „stille Hilferuf“ (Hand heben, Handfläche zeigt nach außen, Daumen abspreizen, dann Daumen in die Handfläche klappen und alle anderen Finger über den Daumen legen, sodass dieser eingeschlossen ist) sowie das kostenlose, bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, das vertraulich unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr erreichbar ist (www.hilfetelefon.de).

Im Anschluss an die vom Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung geförderte Veranstaltung erfolgte ein reger Austausch der Gäste bei einem kleinen Imbiss, mit dem der Wissenschaftliche Verein der Hochschule die Veranstaltung unterstützte.

Die Hochschule Nordhausen machte sich mit vielen weiteren Aktionen für die vor 34 Jahren von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Kampagne „Orange The World“ stark, die auf eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen abzielt. Die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule, Prof. Sabine Seibold-Freud, dankte allen Beteiligten für das vielseitige Programm dieser „Orange Days“, wozu ein Theaterstück zu Übergriffigkeit und Machtgefälle, ein Workshop zu Sexismus, eine Mitmachaktion zum Thema „Catcalling“ und ein Selbstverteidigungskurs zählten. Seit diesem Jahr ist die Hochschule Nordhausen zudem dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ beigetreten, das auch für die bis zum 8. Dezember öffentlich zugängliche Ausstellung gegen Gewalt und Sexismus im Foyer von Haus 19 verantwortlich zeichnet. Damit wird deutlich: An der Hochschule Nordhausen ist kein Platz für Gewalt und Sexismus, alle sollen frei leben können – ohne Gewalt und Angst.  

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