Forschungsfrage / Projektgegenstand:

Implementierung von Diversity in Lehre und Forschung; diversitätsorientierte Kompetenzen in Lehre und Forschung vermitteln

Projektdaten

Projektbezeichnung:Qualitätspakt Lehre – Q3 Diversity
Laufzeit:01/2017 – 12/2019
Projektträger:
Projektleitung:
  • Prof. Dr. Cordula Borbe
  • Prof. Dr. Sebastian Möller-Dreischer
Mitarbeitende*r:
Projektpartner*innen:
Fördersumme:
Drittmittelgeber*innen:

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kurzfassung des Vorhabens

Finanziert aus den Mittel des Qualitätspakts Lehre beschäftigt sich das Projekt mit der Frage wie Vielfalt als Thema besser an der Hochschule und in der Gesellschaft thematisiert und implementiert werden kann in Form von Maßnahmen, Sensibilisierung, Forschung, etc.

Im Fokus der Stelle lag 2019 die Arbeit am Aktionsplan „Vielfalt“ mit einem Schwerpunkt auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Hierfür wurden in einem partizipativen Prozess mit Angehörigen und Interessenvertretungen der Hochschule sowie in Netzwerkarbeit mit externen Organisationen und anderen Hochschulen Bedarfe ermittelt. Diese wurden in über 30 Einzelmaßnahmen in sechs Aktionsfelder übersetzt, die von 2019 bis 2021 von der Hochschule angegangen werden sollen. Im Zuge dessen wurde Diversity als wichtiges Querschnittsthema der Hochschulentwicklung identifiziert und vorangetrieben.

Im Zuge der Umsetzung des Maßnahmenplans wurde so unter anderem eine Studie zur Erhebung von Gleichstellungs- und Vielfaltsdaten (mit Fokus auf Studierende mit Behinderung und chronischen Erkrankungen) konzipiert, zu Qualifizierungszwecken eine Weiterbildung zum Thema „Diversitätsgerechte Lehre“ organisiert, und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Diversität“ gemacht.

Im Rahmen des Projektes wurde die Studieneinführungswoche (STEW) an der Hochschule weiterentwickelt nach den ersten Erfahrungen nach einer Neukonzeptionierung im Vorjahr. Die STEW stellt als Moment des Erstkontaktes neuer Studierender mit der Hochschule eine zentrale Rolle für den weiteren Studienverlauf. Die Weiterbildung ist eine 6,5-stündige Schulung von Tutor:innen, in der diese darauf vorbereitet werden die neuen Erstsemestern in einen gelungenen Start in ihr Hochschulleben zu begleiten. Aufbauend die Evaluation des Vorjahres, wurde dabei der Fokus der Weiterbildung etwas verändert und der Punkt „Kritisches Denken“ und die kritische Reflexion gestärkt und das in der ersten Studienwoche noch eher abstrakte Thema „Wissenschaftliches Arbeiten“ abgeschwächt.

Darüber hinaus war die inhaltliche und unterstützende Arbeit mit Studierenden, Studierendengruppen wie Amnesty International und der Studentischen Beratung, und Lehrenden sowie die Sensibilisierung im Themenfeld Diversity an der Hochschule wichtiger Bestandteil der Arbeit. Im Rahmen dessen kam es unter anderen zur Teilnahme an der Aktionswoche „Achtung und Respekt – Für mich! Für dich! Für alle!“, die vom Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung 2019 organisiert wurde und an der auch die Hochschule Nordhausen teilnahm. In dieser Woche fand eine Weiterbildung für Studierende des Studiengangs „Public Management“ zum Thema „Diversity in der Verwaltung“ statt sowie eine Filmvorführung. Auch andere Veranstaltungen wurden unterstützt, so die Exkursionswoche, in der der Projektmitarbeiter eine Studierendegruppe begleitete.

Des Weiteren erfolgte eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule sowie der Unterstützung der neu geschaffenen Position des Diversitätsbeauftragten der Hochschule Nordhausen hinsichtlich Planung, Organisation und Umsetzung von Maßnahmen zur familiengerechten und diversitätssensiblen Gestaltung des Studiums, der wissenschaftlichen Karriere, der Arbeitsbedingungen und der administrativen Arbeit sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Zusammenarbeit mit externen Netzwerken wurde vorangetrieben. So kam es zur Zusammenarbeit mit dem Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung, aber vor allem wurde die Verbindung zum neu gegründeten Netzwerk der Diversitätsbeauftragten der Thüringer Hochschulen gestärkt.

Auch international wurde sich vernetzt: 2019 kam es zur Unterstützung des Projektes „JEU“, welches die Hochschule Nordhausen mit einer Reihe von europäischen Partnerinstitutionen verbindet. JEU ist eine Kooperation von NGOs und Hochschulen aus sieben europäischen Ländern, hat das Ziel dazu beizutragen ein inklusiveres und respektvolleres Europa zu schaffen. Dies geschieht durch Bewusstseinsbildung und Empowerment von Jugendlichen und Lehrkräften zu Themen europäischer Staatsbürgerschaft, Geschlechtergerechtigkeit und Umweltschutz. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden „Serious Games“, pädagogische Videospiele, für Jugendliche in der Mittel- und Oberstufe entwickelt. Diese Spiele sollen dann im Klassenkontext in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Irland, Portugal, Polen und Deutschland gespielt werden. Das Projekt ist finanziert von der Europäischen Union durch die Erasmus+ Agentur.

Projektbezogene Publikationen

  • Schulze, Heiner (2019): Critical Westness. Unsichtbare Normen und (west)deutsche Perspektiven. In: Ost|Journal, Ausgabe 05/2019 „Die Wende der Anderen“. S. 38-43.
  • Schulze, Heiner (2019): 50 Jahre Stonewall und der Kampf um Emanzipation. In: tz – Thüringer Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft, Dezember 2019, S.12/13.

Vorträge

  • „Diversität in der öffentlichen Verwaltung“, Mai 2019, Vortrag im Rahmen der Aktionswoche „Achtung und Respekt – Für mich! Für dich! Für alle!“ Des Thüringer Kompetenznetzwerks Gleichstellung.
  • „Queering Institutions: Inklusive Kulturinstitutionen.“ Beitrag zum Ideen-Slam der Jahrestagung 2019 des Deutschen Museumsbundes, Mai 2019, Hygienemuseum Dresden.

Kontakt

Institut:

Haus 34 - IRSV - ein moderner Flachbau auf unserem grünen Campus. Im Hintergrund stehen Bäume.

ISRV – Institut für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung