Home | 2 Jahre nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 – Starker Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland
7. Oktober 2025
Nach aktuellen Zahlen der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) wurden im Jahr 2024 bundesweit 8.627 antisemitische Vorfälle dokumentiert. Damit stieg die Zahl gegenüber 2023 (4.886 Vorfälle) um fast 77 Prozent an. Rechnerisch bedeutet dies, dass sich im Jahr 2024 durchschnittlich 24 antisemitische Vorfälle pro Tag ereigneten – im Jahr zuvor waren es 13.
Ein wesentlicher Einflussfaktor auf diese Entwicklung waren die Reaktionen auf die Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden Krieg im Nahen Osten. RIAS beobachtete in diesem Zusammenhang eine „Gelegenheitsstruktur“, die zu einem konstant hohen Niveau antisemitischer Vorfälle beitrug. Ein Rückgang der Zahlen war im Jahresverlauf nicht zu verzeichnen. Besonders auffällig ist der Anstieg antisemitischer Äußerungen in stark politisierten Kontexten von rechts und links. Antisemitismus manifestierte sich 2024 vor allem bei öffentlichen Versammlungen, durch antisemitische Sticker und Graffitis im öffentlichen Raum sowie an Hochschulen.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg gewaltsamer Übergriffe: RIAS registrierte 8 Fälle extremer Gewalt, 186 Angriffe und 300 Bedrohungen. Vor allem in den Kategorien Angriffe und Bedrohungen gab es deutliche Zuwächse im Vergleich zu 2023. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf antisemitischen Versammlungen: Mit 1.802 dokumentierten Fällen wurde im Jahr 2024 ein neuer Höchststand erreicht. Dies entspricht rechnerisch 35 antisemitischen Versammlungen pro Woche, während es im Jahr 2023 noch 16 waren. Hinsichtlich der politisch-weltanschaulichen Hintergründe der dokumentierten Vorfälle war antiisraelischer Aktivismus mit 26 Prozent die häufigste Kategorie. Zudem meldete RIAS mit 544 Vorfällen antisemitischer Art mit rechtsextremem Hintergrund die bislang höchste Zahl seit Beginn des bundesweiten Vergleichs im Jahr 2020.
Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen die drastische Zunahme antisemitischer Haltungen und Handlungen in Deutschland. Für Hochschulen ergibt sich daraus ein klarer Auftrag: Antisemitismus muss aktiv in Lehre und Forschung thematisiert werden, um wirksame Handlungsoptionen zur Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus zu entwickeln.
Die Zahl antisemitischer Vorfälle an Hochschulen verdreifachte sich bundesweit gegenüber dem Vorjahr. 2024 dokumentierte RIAS 450 derartige Vorfälle, 2023 waren es 151 Vorfälle. Das ist ein wiederholter drastischer Anstieg. 2022 – also vor dem 7.Oktober 2023 – lag die Zahl noch bei 23 Vorfällen. Durch politische Bildung, historische Aufklärung und die Förderung von Empathie und Zivilcourage können Hochschulen einen wichtigen Beitrag zur Prävention und zum Schutz jüdischen Lebens leisten.
Die Hochschule Nordhausen wird diese alarmierenden Entwicklungen nutzen, um ihr Engagement in der aktiven Bekämpfung von Antisemitismus durch Prävention und Intervention zu intensivieren. Die Beauftragte gegen Antisemitismus der Hochschule Nordhausen (Prof. Dr. Cordula Borbe) ist jederzeit ansprechbar.
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