Sie ist auch Schwerpunkt eines Aufsatzes, den Dr. Marie-Luis Zahradnik jüngst veröffentlicht hat. Sie leitet an der Hochschule Nordhausen das von der Thüringer Staatskanzlei geförderte Projekt „Digitalisierung jüdischer Friedhöfe in Nordthüringen“. Ihre Führungen über den jüdischen Friedhof in Ellrich waren auf reges Interesse an der Geschichte des jüdischen Lebens in Ellrich gestoßen. So ist auch der Kontakt zu Martina Zimmer aus Ellrich entstanden, die Fotomaterial aus dem Nachlass von Helmut Drechsler für die Veröffentlichung zur Verfügung stellte.
Im Gedenken widmet sich der Aufsatz nicht nur der Synagoge, ihren Inschriften und der im Querflügel zur Synagoge einst befindlichen Mikwe, sondern auch anderen Aspekten des jüdischen Lebens in Ellrich. Marie-Luis Zahradnik präsentiert darin Erkenntnisse aus Archivquellen, die bisher nicht Gegenstand der Literatur waren. Anhand der Einrichtung des Gotteshauses und der Gestaltung des Friedhofes und der Grabsteine kommt zum Ausdruck, dass die neuzeitlich gegründete jüdische Gemeinde in Ellrich ein eher konservativ-orthodoxes Brauchtum pflegte. Wie viele andere alte Landgemeinden auch, war die jüdische Gemeinde in Ellrich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einer anhaltenden Abnahme der Mitgliederzahl betroffen, verbunden mit krisenhaften Folgen für die religiöse Praxis. Der Aufsatz, in dem aus archivalischen, literarischen und visuellen Quellen ein Bild über die Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Ellrich und über ihre religiösen Orte rekonstruiert wird, ist in der Digitalen Bibliothek Thüringen unter https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00058352 abrufbar.
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