Das Institut für Public Management und Governance ist eine wissenschaftliche Einrichtung des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Nordhausen1 und will als solche ihr Profil auf dem Gebiet der Verwaltungswissenschaften in der Region, aber auch bundesweit schärfen. Neben der Bündelung bestehender Kompetenzen soll auch die Stärkung des ausgewiesenen Forschungsschwerpunkts „Management und Governance“ erreicht werden2: die fächerübergreifende Forschung zu Managementproblemen, Innovations- und Veränderungsprozessen sowie Steuerungs- und Regelungsstrukturen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.
In der Region unterstützt unser Institut bundesländerübergreifend die Gebietskörperschaften und ihre öffentlichen Unternehmen. Gerade durch die Praxisphasen unserer Studierenden kennen wir auch die Situation mittlerer und kleinerer Kommunen. Ihre Herausforderungen bei der Gestaltung bzw. Aufrechterhaltung öffentlicher Aufgaben sind Ausgangspunkt unseres Forschungs- und Arbeitsprogramms mit dem Titel „Entscheiden in den Kommunen – Herausforderungen besser bewältigen“3.
Rechtlich gegebene Handlungsspielräume von Politik und Verwaltung sind durch Rahmenbedingungen, die auf alle Politikfelder wirken, nicht immer leicht zu identifizieren: Dazu zählen die räumliche, wirtschaftliche und demografische Entwicklungen sowie eine nur teilweise beeinflussbare Haushalts- und Finanzlage4. So hat etwa die demografische Entwicklung deutliche Folgen für die öffentliche Aufgabenerfüllung:
Wie kann in allen kommunalen Handlungsbereichen auf abnehmende Einwohnerzahlen, der Abwanderung junger Menschen und die dadurch verursachte Steigerung des Durchschnittsalters wirksam reagiert werden, ohne die öffentliche Aufgabenerfüllung zu gefährden?5 Aufgrund dieser Herausforderungen sollten die kommunalen Akteure Politik strategisch gestalten und ihre Strukturen anpassen. „Entscheiden“ macht dabei deutlich, dass auf eine komplexe Umwelt nicht allein durch die Binnenmodernisierung der Kommunalverwaltung reagiert werden kann6. In den letzten Jahren haben sich nicht nur die Erwartungen der Bürger an Politik und Verwaltung verändert (Individualisierung; Nachhaltigkeit), sondern innerhalb und außerhalb von Verwaltungsorganisationen wird die Wirksamkeit dieser Modernisierungskonzepte hinterfragt. Bessere, an den veränderten Umweltbedingungen orientierte Entscheidungen berücksichtigen daher stärker Legitimität, Effektivität und Effizienz des Regierungs- und Verwaltungshandelns.7
Die Steuerungs- und Regelungsstrukturen, die das Institut dann zur weiteren Gestaltung aufgreift, rücken die Lage „vor Ort“ ins Zentrum und beziehen sich nicht nur auf die Meta- bzw. Makroperspektive.8 Uns interessieren Lösungen praktischer Managementprobleme: Ob eine öffentliche Aufgabe weiter erfüllt werden soll und wie die Erfüllung im „Netzwerk Kommune“9 verbessert werden kann. Damit kommunale Akteure in diesem Sinne Politik gestalten können, wird Management zwar institutionell verstanden10: Lösungen praktischer Managementprobleme sind aber für die Entscheidungsträger einer Organisation relevant. Für Gestaltungsempfehlungen ist weiter funktional – und damit unabhängig von den Akteuren – unmittelbar an den Aufgaben anzusetzen, die zur Steuerung des Leistungsprozesses erfüllt werden müssen11.
Um Empfehlungen zur Bewältigung aktueller Herausforderungen geben zu können, nutzt das Institut seine Qualifikationen in den Bereichen der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Wir bearbeiten Ihr Steuerungsproblem aus verschiedenen Perspektiven und benennen und bewerten mögliche Handlungsoptionen nachvollziehbar.
Im Rahmen unseres Forschungs- und Arbeitsprogramms bearbeiten wir zurzeit hauptsächlich Projekte, welche sich thematisch folgenden Handlungsfeldern zuordnen lassen:
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