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Forschungsfrage / Projektgegenstand:

Regionalspezifische ganzheitliche Analyse von Folgekonzepten zur Bewertung des Finanzierungsbedarfs erhaltenswerter Bestandsanlagen

Projektdaten

Projektbezeichnung:Next Generation [BIOGAS] – einen Schritt weitergedacht
Projektnummer:
Förderkennzeichen:
Projektleitung:
Mitarbeitende*r:

Lynn Vincent, Joachim Fischer

Laufzeit:
Projektpartner*innen:
Fördersumme:
Drittmittelgeber*innen:

 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe E.V.

Kurzfassung des Vorhabens

Mit den Jahren 2020/21 endet für die ersten Biogasanlagen (BGA) die 20-jährige Förderdauer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Aus technischer Sicht steht einem Weiterbetrieb vieler Bestandsanlagen nichts entgegen. Die Lebensdauer wichtiger Komponenten übersteigt die EEG-Laufzeit bei einer korrekten Betriebsführung deutlich. Das Ende der 1. EEG-Förderperiode bietet aber auch die Möglichkeit, Konzepte für BGA neu zu entwickeln und neu zu denken. Entscheidend ist es, den Finanzierungsbedarf der Anlagen langfristig zu decken und dies, soweit die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln bzw. Förderquellen erfolgen soll, aus den Wirkungen der Bioenergie heraus logisch zu begründen. Solche Gründe können in der Rolle dieser Anlagen für die regenerative Energieerzeugung, für die Systemdienlichkeit (z.B. flexibler Betrieb), für die Treibhausgas (THG)-Emissionsminderung, besonders in Bezug zu den Klimaschutzzielen Deutschlands, für regionale Nährstoffkreisläufe oder in ihrer Bedeutung als wichtiges Standbein im Agrarsektor liegen. Dazu sollte es über das EEG 2017 hinausgehende zusätzliche Finanzierungsinstrumente, z.B. für die Kompensation der Umweltleistungen im Agrarsektor, und neue, verursachungsgerechte Kostenallokationen geben.

Zielsetzung des Projektes ist es daher, innovative Konzepte, Betriebsanpassungen und Diversifikationsstrategien für den Weiterbetrieb bestehender BGA in Deutschland ganzheitlich zu untersuchen und sie (quantitativ) zu bewerten. Dies berücksichtigt z.B. regionale Technologievarianten, Substratalternativen oder die Erfüllung von Qualitätsanforderungen bzgl. Effizienz, Umweltwirkungen und Kosten. Dabei soll der Differenzbetrag für die Stromerzeugung aus BGA bewertet und in Relation zu den aktuellen Gegebenheiten des Strommarkts und des EEG gestellt werden. Die Anwendbarkeit und praktische Umsetzbarkeit wird gemeinsam mit Vertretern aus der Biogas-Branche sowie relevanten Akteuren wie z.B. Energieversorgungsunternehmen auf regionalen Workshops diskutiert.

Mit Hilfe eines regionalspezifischen Ansatzes, in dem drei Regionen (Thüringen, Niedersachsen und Baden-Württemberg) im Bundesgebiet detailliert betrachtet werden, wird die heterogene, dezentrale Struktur der BGA abgebildet und anhand reprasentativer Anlagenbeispiele Ergebnisse anschaulich dargestellt sowie die Übertragbarkeit auf das Bundesgebiet geprüft.

Für die Gewährleistung und Dokumentation eines „erhaltungswürdigen“ Weiterbetriebs sowie einer standardisierten Vergleichbarkeit und damit als Begründung für öffentliche Unterstützungsleistungen werden Gütekriterien erarbeitet. Darauf aufbauend werden alternative Finanzierungsinstrumente und Organisationslösungen vorgeschlagen und geprüft.

Die Ergebnisse werden in Form von Handlungsempfehlungen für Anlagenbetreiber und unterstützende Informationen für den Diskurs über die Ausgestaltungsoptionen der Rahmenbedingungen dargestellt und veröffentlicht.

Kontakt

Institut:

Weg zum in.RET-Gebäude, links und rechts sind verschiedene Pflanzen, weiter hinten stehen Bäume

in.RET – Institut fĂĽr Regenerative Energietechnik