Home | Transgenerationale Effekte auf Familien nach Zwangsmigration. Was lässt sich aus Geschichte(n) lernen? (Teil 1)
Projektbezeichnung: | Transgenerationale Effekte auf Familien nach Zwangsmigration. Was lässt sich aus Geschichte(n) lernen? (Teil 1) |
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Laufzeit: | 10/2020 – 12/2025 |
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Drittmittelgeber*innen: | Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie; ISRV |
Während Familienforschung zumeist in einem methodologischen Nationalismus (Beck & Beck-Gernsheim, 2010) verhaftet ist, in der es um Unterschiede im Nationenvergleich geht, werden in diesem Projekt – auch im Sinne der europäischen Verständigung – die strukturellen Ähnlichkeiten der untersuchten Familien in den Mittelpunkt gerückt.
Die untersuchten Familien weisen zunächst folgende Gemeinsamkeiten auf: sie bestehen aus mindestens drei Generationen, wobei die älteste Generation die Flucht und Vertreibung persönlich erlebt hat. Das Generationsgefüge setzt sich zusammen aus einer Großelterngeneration (Geburtsjahrgänge zwischen 1930-1939); der Elterngeneration (Geburtsjahrgänge zwischen ca. 1955-1975) sowie einer Enkelkindgeneration (Geburtsjahrgänge zwischen ca. 1980-2000).
Das Forschungsprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit folgenden Kooperationspartnern:
Fakultät für Humanwissenschaften, MSH Medical School Hamburg, Prof. Dr. habil. Dietmar J. Wetzel
Es werden fünf Familien im heutigen Nowy Las (Polen) interviewt, die aus dem früheren Ostpolen (Kozowa, heute Ukraine) angesiedelt wurden und bereits dort zusammen in einer dörflichen Gemeinschaft lebten. Ähnlich blieben gemeinschaftliche Strukturen erhalten, indem Familien aus dem damaligen Neuwalde (Schlesien/heute Nowy Las) sich in Bohmte (Niedersachsen, Deutschland) ansiedelten; auch aus dieser Gruppe werden fünf Familien interviewt.
Insgesamt finden ein narratives Einzelinterview mit der/dem Vertreter(in) der ältesten Generation, ein Paarinterview mit der mittleren Generation und ein Familiengespräch mit mindestens einem Vertreter aus allen drei Generationen statt. Alle Interviews werden zunächst in polnischer bzw. deutscher Sprache mit einzelfallrekonstruktiven Methoden ausgewertet; ergänzt werden diese durch ethnographische Beobachtungsprotokolle. Die Einzelfallstudien ermöglichen es, das Forschungsdesign zu erproben und gegebenenfalls
anzupassen.
Bedingt durch die Auswirkungen der Coronapandemie ist der Forschungsprozess auf digitale Alternativen umgestellt worden. Da persönliche Treffen weitestgehend nicht realisiert werden konnten, fand die Durchführung einzelner Interviews über einen cloudbasierten Videokonferenzdienst statt. Die Familiengespräche wurden z.T. auf einen späteren Termin vertagt; ebenso musste die Ethnographie an den Orten Nowy Las und Bohmte zunächst ausgesetzt werden.
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