4. März 2025


Hochqualifizierte Fachkräfte in der Region zu halten und langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Ein Beispiel dafür, wie dieser Prozess gelingen kann, liefert der indische Student Karan, der seit September 2023 an der Hochschule Nordhausen den Masterstudiengang Environmental and Recycling Technology (ERT) studiert.

Sein akademischer Werdegang begann mit einem Maschinenbau-Studium in Indien. Danach arbeitete er bei Meinhardt und der Hilti-Gruppe, sammelte Berufserfahrung und sparte genug Geld, um seinen lang gehegten Traum vom Studium in Deutschland zu verwirklichen. Seine Begeisterung für das Thema Umwelt- und Recyclingtechnologien führte ihn an die Hochschule Nordhausen – eine Entscheidung, die sich sowohl für ihn als auch für die Region als großer Gewinn erwiesen hat.

Im Oktober 2024 absolvierte Karan ein freiwilliges Praktikum bei der Abfallwirtschaft des Landkreises Nordhausen. Dort unterstützte er das Projekt „Hausmüllanalyse“, eine gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung, die alle sechs Jahre durchgeführt werden muss und in zwei Jahreszeiten stattfindet.

Der erste Teil der Analyse erfolgte im April 2024, der zweite Teil im November desselben Jahres. Auf Initiative von Kathrin Materlik, Fachgebietsleiterin für Abfallwirtschaft und Deponie im Landratsamt Nordhausen, und in enger Abstimmung mit Prof. Dr.-Ing. Michael Rutz, dem Studiengangsleiter des ERT-Studiengangs, wurden Studierende für beide Phasen der Analyse gewonnen.

Karan beteiligte sich aktiv an der zweiten Phase und beeindruckte mit seiner Arbeitsweise so sehr, dass er nun auch für die Auswertung der erhobenen Daten verantwortlich ist.

Neben seiner fachlichen Kompetenz begeistert Karan auch durch seine offene Art und seine inzwischen sehr guten Sprachkenntnisse. Kathrin Materlik hebt besonders hervor, wie schnell er sich in die Arbeitsabläufe eingefunden hat und wie sehr das gesamte Team von seiner Mitarbeit profitiert: „Karan bringt sich nicht nur fachlich hervorragend ein, sondern bereichert auch unser Team mit seiner offenen Art. Er beteiligt sich rege an Gesprächen – auch in den Mittagspausen – und hilft uns, unseren eigenen Horizont zu erweitern.“

Für Karan selbst war das Praktikum nicht nur eine wertvolle berufliche Erfahrung, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Integration: „Ich bin sehr dankbar für all die Chancen, die sich mir hier bieten. Die Hochschule, mein Studiengang und der Career Service haben mich in jeder Hinsicht unterstützt. Das Praktikum hat mir geholfen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und die deutsche Arbeitskultur kennenzulernen.“

Dass er sich in Deutschland heimisch fühlt, zeigt sich auch in seinem Alltag. Er taucht voller Neugier in die Kultur ein, besuchte z.B. den Mainzer Karneval, entdeckte seine Vorliebe für Gehacktesbrötchen und verstärkt inzwischen sogar eine lokale Fußballmannschaft.

Karans Praktikum endet am 31. März 2025, doch seine Zukunftspläne sind klar: Er möchte in Deutschland bleiben und hier arbeiten. Seine Qualifikationen und seine Motivation machen ihn zu einem wertvollen Gewinn für deutsche Unternehmen – ein Beweis dafür, wie gelebte Integration funktionieren kann.

„Sein Beispiel zeigt, dass Deutschland als Studien- und Arbeitsstandort für internationale Fachkräfte attraktiv ist und dass engagierte Studierende die Region bereichern können. Mit gezielten Programmen und Unterstützung können Talente wie Karan nicht nur gewonnen, sondern auch langfristig gehalten werden – ein Gewinn für Unternehmen, Hochschulen und die Gesellschaft insgesamt“, betont Hochschulpräsident Prof. Dr. Jörg Wagner.

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