13. Januar 2025


Am 12. Dezember 2024 fand an der Hochschule Nordhausen das interdisziplinäre Symposium zur kritischen Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Petra J. Brzank, Prof. Dr. Sabrina Schramme und Prof. Dr. Stefan Kunde-Siegel versammelten sich Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen, um in zehn spannenden Vorträgen die Facetten hegemonialer und toxischer Männlichkeit zu beleuchten und kritisch zu diskutieren.

screenshot mit mehreren personen bei einer online konferenz
Teilnehmende der Online-Konferenz während des interdisziplinären Symposiums zur kritischen Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit an der Hochschule Nordhausen (Foto: HSN)

Das Symposium behandelte zentrale Fragestellungen wie die Rolle toxischer Männlichkeit im Patriarchat, die Möglichkeiten zur Dekonstruktion von Geschlechterbildern sowie den Einfluss auf gesellschaftliche Machtstrukturen. Dabei wurde untersucht, ob der Begriff „toxische Männlichkeit“ als analytisches Werkzeug im Diskurs nützlich ist und welche Ansätze es für Prävention und Intervention gibt.

Die Vorträge deckten ein breites Themenspektrum ab – von politischer Führung und Autoritarismus über Gesundheit bis hin zu Verschwörungsideologien und der Rolle von Männlichkeitskulten in verschiedenen Kulturen. Historische Bezüge, theoretische Einordnungen und empirische Befunde boten den Teilnehmenden umfassende Einblicke in die Thematik. Darüber hinaus wurden konkrete Handlungsansätze gegen toxische Männlichkeitsbilder vorgestellt und Forschungsdefizite benannt.

Die Veranstaltung fand sowohl online als auch im Ratssaal der Hochschule mit ca. 100 Teilnehmenden statt und bot Raum für angeregte Diskussionen und Austausch.

Ein wesentlicher Bestandteil des Symposiums war die Erkenntnis, dass die Auseinandersetzung mit toxischer Männlichkeit ein fortlaufender Prozess ist. Die Diskussion wird im kommenden Jahr fortgeführt – mit der Veröffentlichung des Sammelbandes „Handbuch toxische Männlichkeit“, das im Herbst 2025 im Beltz Juventa Verlag erscheint.

Das Symposium wurde mit Mitteln des Projekts ProfX sowie des Instituts für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung finanziert und vom Kompetenzzentrum „Intersektionalität und Gesundheit“ (KIG) der Hochschule Nordhausen organisiert. Das KIG untersucht die Wechselwirkungen sozialer Determinanten wie Geschlecht, soziale Herkunft, Alter oder Migrationserfahrungen auf die Gesundheit. Ziel ist es, soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zu identifizieren und abzubauen. Mit einem interdisziplinären Ansatz verbindet das Zentrum Wissenschaft und Praxis, um gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen.

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