Ein Schluck des Glücks ist gleich „Schlükk“

Ein angehender Wirtschaftsingenieur der Fachhochschule Nordhausen entwickelte eine trendige vegane Weinschorle und wagt damit den Schritt in die Selbstständigkeit.

Johannes Weise (Fotos: Tina Bergknapp)

Johannes Weise (Fotos: Tina Bergknapp)

Johannes Weise ist 26 Jahre jung. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in Koblenz kam er 2012 nach Nordhausen, um hier seinen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen zu absolvieren. Es ist das Sommersemester 2013. Er besucht das Seminar „Existenzgründungsmanagement“ sowie das „virtuelle Seminar“ und erfährt sowohl theoretisch als auch praktisch viele Aspekte über das Gründen einer eigenen Existenz  – von der Ideensuche über die Finanzierung und die Erstellung eines Businessplanes bis hin zu Erfahrungsberichten von Jungunternehmern aus der Region Nordthüringen. „Die eigene Selbständigkeit hat mich schon immer gereizt“, sagt der gebürtige Mainzer. Und Ende 2013 stand fest: „Mein Berufswunsch: Ich werde mein eigener Chef!“

Gemeinsam arbeitet Johannes Weise mit seinem Freund Daniel Kulla, der aktuell Betriebswirtschaft an der FH Worms studiert, an der Verwirklichung dieses Ziels. Durch ihre heimatlichen Wurzeln in Rheinhessen entstand die Gründungsidee quasi von heute auf morgen: Der Getränkeindustrie fehlt eine spritzige Weinschorle, abgefüllt in einer trendigen 0,33-Liter-Glasflasche.  Mit dieser Vorstellung ging Johannes Weise zum Gründerservice der Fachhochschule Nordhausen: „Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass ich bereits wenige Monate später die erste Flasche „Schlükk“ auf meinem Schreibtisch stehen habe“, teilte Dr. Kareen Schlangen, Gründungsberaterin, überrascht mit. „Und ich kann überzeugt sagen: Schlükk schmeckt, ist spritzig und handlich.“ Die Bio-Qualität und das Siegel „vegan“ verleihen der Riesling-Schorle dabei noch einen besonderen Charme. 

Zum Gründertreff der Fachhochschule Nordhausen Anfang Juni berichtete Johannes Weise anderen gründungsinteressierten Studierenden über den zügigen Start in die Selbständigkeit: Kontakte zu rheinhessischen Winzern und Abfüllern waren dank guter Beziehungen schnell gefunden. Der Name „Schlükk“ entstand aus der Vorstellung „Aus einem Schluck Glück wird Schlükk“.  Im April wurden die ersten 1000 Flaschen „Schlükk“ abgefüllt. Die Webpräsenz mit integriertem Shop schluekk.de ging am 27. April 2014 online. 

Erste Onlineportale, Kioske, Bars und Bioläden nehmen „Schlükk“ in ihr Sortiment auf.  Eine deutlich größere Stückzahl „Schlükk“ wurde im Mai abgefüllt und steht für den Verkauf bereit. Vielleicht wirkt die Fussball-Weltmeisterschaft verkaufsfördernd, “ denn zu unserer Zielgruppe gehören Studierende, die lieber eine vegane Bio-Weinschorle trinken als ein Bier“, sagte Johannes Weise und lächelt. „Wir freuen uns, die Liste unserer Gründungen aus der Hochschule um „Schlükk“ zu erweitern und wünschen den Vollblutunternehmern ganz viel Erfolg“, so Dr. Kareen Schlangen.