Aktuelles

Beiträge 2020

Artikel in renommierter Zeitschrift für Sensorik publiziert

Marcel Lichters, Robert Möslein, Marko Sarstedt, Andreas Scharf,
Segmenting Consumers Based on Sensory Acceptance Tests in Sensory Labs, Immersive Environments, and Natural Consumption Settings

Food Quality and Preference, 2020, 104138, ISSN 0950-3293,
doi.org/10.1016/j.foodqual.2020.104138.
(http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0950329320304079)

Abstract: Every year, food manufacturers spend billions of dollars on sensory acceptance tests in new food product development processes. These tests are either carried out in sensory labs or in natural consumption environments (field tests). Both types have merits, but also limitations. Research has started investigating whether tests in immersive consumption environments can combine both settings’ advantages by achieving high levels of generalizability, while also accelerating the product development cycles and reducing their costs. Prior research is of limited help in this regard, since it only considered consumers’ mean acceptance ratings rather than comparing consumer segments as commonly done in industry practice. This disregard of segmentation results is problematic, because consumer segments’ sharp differences in terms of product acceptances are not necessarily manifested in different aggregated mean acceptance scores. We address this concern by presenting the results of six acceptance tests of two product categories, which show that consumer segments derived from an immersive environment overlap more strongly with those derived from a natural consumption environment than those from a sensory lab. We also identify specific sample size thresholds at which immersive consumption environments outperform sensory lab settings for rather context-sensitive and rather context-insensitive products. Our results emphasize the importance of considering an appropriate environment when testing products for sensory acceptance during new food product development. Companies introducing highly context-sensitive products could specifically benefit from immersive test environments.
Keywords: consumer segmentation; context-sensitivity; field study; immersive consumption environment; immersive technologies; sensory product acceptance tests

ICM: Konzept- und Sensoriktest für innovative Protein-Riegel

Vertiefung "Consumer Goods Innovations" WS 2019/2020

Thema des diesjährigen Vertiefungsprojekt im Masterstudiengang Innovations- und Changemanagement mutete schon recht ungewöhnlich an: Es stellte sich die Frage, welche Einstellungen junge gebildete Konsumenten gegenüber Nahrungsmitteln mit oder aus Insekten aufweisen. Inspiriert durch einen Vortrag von Prof. Giodo Ritter bei den Sensoriktagen der DGSens und sein Zitat:

"Noch 31 Ernten - dann haben wir das Jahr 2050 und 10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, die satt werden wollen. Die Eiweißversorgung wird global eine Herausforderung sein. Wir müssen alle Ressourcen nachhaltig nutzen, die uns der Planet zur Verfügung stellt, um diese Herausforderung zu meistern."


In Anbetracht der Tatsache, dass sich weltweit etwa zwei Milliarden Menschen jeden Tag auch von Insekten ernähren, gilt das in Deutschland weitgehend als Tabu. Im Vergleich zu anderen Nahrungs- und Genussmitteln beinhalten Insekten jedoch viele Proteine, Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Fette. Hinsichtlich Nachhaltigkeitsaspekten sind Insekten limafreundlicher, da sie weniger Platz und Wasser benötigen als Rinder, Schweine oder Hühner und verursachen weniger Treibhausgas-Emissionen. Das ist also eines der brandaktuellen Themen im Nahrungs- und Genussmittelbereich. Es werden bereits einige Produkte in unterschiedlichen Kategorien angeboten. Mittelständische Unternehmen und Start Ups in Deutschland arbeiten fortwährend an innovativen Produkten aus oder mit Insekten.

Zunächst verschaffte sich die Projektgruppe einen Überblick über die aktuelle Markt- und Umfeldsituation, d.h. wie ist das aktuelle Produktangebot in Deutschland, welche rechtliche Rahmenbedingungen sind zu beachten und welche Informationen lassen sich aus empirischen Studien gewinnen. Im zweiten Teil des Projekts galt es, eine empirische Untersuchung zu konzipieren, die mittels eines Labortests die sensorische Wahrnehmung und Beurteilung eines Nahrungsmittels mit bzw. aus Insekten erfasst.

Hier bot sich die Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller von Proteinriegeln an. Das 2015 gegründete Unternehmen SWARM hatte zu diesem Zeitpunkt einen Informationsbedarf zu Ihrem Produkt, den wir passenderweise in die Studie integirieren konnten. Dafür wurde im Sensoriklabor der Hochschule Nordhausen ein Konzept- und Produkttest durchgeführt. Die Resonanz war sehr gut, hatten wir doch befürchtet, dass sich eher wenig Testpersonen rekrutieren lassen. Die Aufgeschlossenheit der jungen Zielgruppe gegenüber derartigen Produkten scheint gegeben zu sein.

Nach der Ergebnispräsentation erhielten die Studierenden durchweg positives Feedback und Wertschätzung durch Dr. Christopher Zeppenfeld und Timo Bäcker, den Gründer von Swarm.

ICM: Studien zur Beobachtung mittels Eye Tracking

Modul "Data Collection" WS 2019/2020

Um in die Lehre auch weitere praxisorientierte Anwendung zu integrieren gab es im Sensoriklabor erste Studien zum Thema “Beobachtung mittels Eye Tracking”. Gegenstand waren unterschiedliche digitale Stimuli: So wurden Websites hinsichtlich der Usability (Auffinden von Informationen, intuitives Klickverhalten etc.) sowie die detaillierte Produktwahrnehmung durch die Blickaufzeichnung überprüft. Eine weitere Studie untersuchte die Verweildauer und die Fixation eines Newsfeeds im Social Media Kontext. 

Einfluss der Raumbeduftung auf die Wirkung virtueller Testumgebungen

Im Rahmen der Bachelorarbeit einer IBW Studierenden wurde eine weitere Untersuchung in Virtuellen Realitäten in Zusammenarbeit mit dem Senoriklabor konzipiert und durchgeführt. Ziel war es zunächst, die Testpersonen durch eine virtuelle Umgebung in eine typische Kaffeehaussituation einzutauchen zu lassen, die möglichst viele sensorische Aspekte abdeckt (Mahl- und Brühgeräusche, Serviervorgänge usw.) Im Testdesign wurde untersucht, ob ein im Sensoriklabor ausgebrachter Kaffeeduft einen Einfluss auf die Bewertung des virtuellen Raums hat und ob spezielle Assoziationen ausgelöst werden. Die Teilnehmer bewerteten die Atmosphäre des Kaffeehauses höher, wenn der Testraum im Labor beduftet wurde. Es gibt auch einige Assoziationen, die bei Kaffeebeduftung häufiger gewählt wurden, wie z.B.„gesellig“ und „belebend“, was wiederum eng mit dem Kaffeekonsum verbunden ist. Durch den Kaffeeduft erhöht sich die wahrgenommene Atmosphäre in dem virtuell bereitgestellten Raum. Mit Hilfe von VR-Brillen können Untersuchungen mit Raumbeduftung unter kontrollierten Bedingungen im Labor stattfinden bei gleichzeitiger "technikgestützter Bereitstellung" der realen Umgebung. Dies führt zu einer höheren internen und externen Validität.

Beiträge 2019

Sensoriktage der DGSens in Leipzig

Oktober 2019

Auch in diesem Jahr veranstaltete die DGSens ihre Sensoriktagung mit Workshops, Mitgliederversammlung und einer Vielzahl an interessanten Vorträgen.

Wir konnten vor Ort einigen Teilnehmern die Erfahrung erlebbar machen, wie ein Geruchstest mit integrierter Befragung in der VR-Brille abläuft. Die Begeisterung war groß, selbst weniger technik-affine Persoinen waren überzeugt.

Wie jedes Jahr gab es auch ein von unserer Seite organisierten Produkttest. Ein Referent war der Inhaber Berlins ältester Pralinenmanufaktur. Was lag nun näöher, als ein Produkt von Sawade zu wählen. Am ersten Tag wurde die Confisserei-Kugel in einem Blindtest ohne Verpackung und Markeninformationen bewertet. Nach dem Vortrag konnte dieser Test nun mit alles Informationen zum Produkt erfolgen. Es zeigt e sich einmal mehr, wie stark die Erwartung das Erlebnis bei der Verkostung beeinflusst. 

Posterpräsenation Pangborn 2019

August 2019

Zur diesjährigen Sensorikkonferenz wurde die Forschung des Sensoriklabors in einem "Recommended Poster" vom Kommitee gewürdigt. Wird durften in einer separaten Ausstellung unsere Studie zum Nachweis des Order-Effektes präsentieren.

Das Poster wird als Download bereitgestellt.

Sensoriklabor mobil auf dem Thüringentag in Sömmerda

28.-30. Juni 2019

  • Mobiles Sensoriklabor – Testen Sie Ihre Sinne:
    • Geruchsidentifikationstest  - Können Sie unterschiedliche Düfte erkennen und benennen?
    • Geschmacktest – Was schmeckt Ihnen besser? Im Blindtest werden zwei Produkte einem sensorischen Qualitätsvergleich unterzogen
  • Sensory meets Virtual Reality
    • Produkttests in virtuellen Umgebungen sind anregender und weniger ermüdend als klassische Labortests. Die Bewertung eines Duftes kann über eine VR-Brille mit 360°-Video viel realistischer erfolgen.

BW Vertiefung Marketingprojekt: Eye Tracking für eine Werbeanzeige betriebswirtschaftlicher Studiengänge

Vertiefung "Marketing Management" SoSe 2019

In diesem Semester konnten die Studierenden in der Projektveranstaltung einerseits ihre Kreativität ausleben sowie andererseits digitale Martforschungstools ausprobieren. Mit der Beobachtungsform des Eye Tracking konnte eine praxisorientierte Anwendung in diese Veranstaltung integriert werden.

Die Aufgabenstellung, eine neue Werbeanzeige für den Studiengang zu gestalten, zeichnete sich durch eine hohe Eigenmotivation der Projektgruppen aus. Um möglichst aufmerksamkeitsstarke Anzeigen zu generieren, sollten mittels Eye Tracking alternative Gestaltungsmöglichkeiten evaluiert werden und basierend auf den Erkenntnissen eine optimierte Anzeige entwickelt werden.

Unten links ist die Anzeige einer Projektgruppe dargestellt. In der Mitte zeigt die aggregierte Heatmap, welche Elemente aufmerksamkeitsstark sind bzw. welche Bereiche innerhalb der Anzeige weniger oder gar nicht beachtet werden. Auf der rechten Seite sind in der optimierten Version der Anzeige die fehlende Informationen im “Whats App”-Stil an die Emojis platziert und erleichtern somit auch deren Interpretation.

IBW Projekt: Einführung eines brasilianischen Cachacas für den deutschen Markt unter Berücksichtigung veränderter Konsumgewohnheiten

Vertiefung "Internationales Marketing Management" SoSe 2019

Studierende der Internationalen Betriebswirtschaft arbeiteten in ihrem letzten Semester an einem Konzept, den vor allem in Brasilien bekannten und dort pur getrunkenen Zuckerrohrschnaps Cachaça auch deutschen Konsumenten schmackhaft zu machen. In Deutschland kennt man Cachaça meist nur über die Marke Pitu als Bestandteil des Cocktails Caipirinha. Die Idee geht auf einen deutsch-brasilianischen Studierenden zurück und wurde von Prof. Robert Wagner und Stephanie Glassl in deren gemeinsame Veranstaltung gern aufgenommen und integriert. Dabei lernten die Studierenden, wie mühsam der Weg der internationalen Produktentwicklung bzw. Produktanpassung von der ersten Idee bis zur Produkteinführung ist. Dass dabei nicht immer alle Träume sofort aufgehen, zeigte auch das Ergebnis einer ersten qualitativen Untersuchung im Sensoriklabor, in der der vom Studenten bereitgestellte Cachaça in einer moderierten Gruppendiskussion mit Blindverkostung im Vergleich zu ähnlichen Produkten nicht wie erwartet abgeschnitten hat. Allerdings gab es auch zahlreiche Anregungen, wie man mit ein paar Veränderungen am Produkt bzw. dessen Darbietung vielleicht doch noch erfolgreich auf dem deutschen Markt agieren könnte.

Ehemalige Mitarbeiterin übernimmt Teststudio in Leipzig

 

Wir pflegen eine langjährige Kooperation mit dem IM TESTSTUDIO in Leipzig. Als verlässlicher Feldpartner sind viele Produkttests im regionalen Split dort durchgeführt worden.

Umso mehr erfreut uns die Nachricht, dass unsere ehemalige Mitarbeiterin und ICM-Studierende Nadine Bischof mit Beginn des Jahres 2019 die Studioleitung übernommen hat.

Wir wünschen Nadine und ihrem Team viel Erfolg!

Die Feuertaufe ist bereits bestanden. Wir haben zum ersten Mal einen VR-Test außerhalb des Labors durchgeführt und konnten dort die Anwendung im Feld erproben. Es lief technisch einwandfrei. Zukünftig wollen wir zum Thema VR eng zusammenarbeiten.

Tests im Sensoriklabor mit VR-Brillen - Bewertung von Düften in unterschiedlichen Kontexten

ICM Vertiefung "Consumer Goods Innovations" WS 2018/2019

Die studentische Projektgruppe hat sich wieder mit einer Fragestellung zum Thema "Sensorische Produkttests in virtuellen Umgebungen" beschäftigt. Ausgangspunkt war die Hypothese, dass eine Interaktion zwischen dem Produkt und der VR-Welt existiert, d.h. die Produktbeurteilung wird von der gezeigten VR-Welt beeinflusst. Es galt den sogenannten Order-Effekt nachzuweisen. Dieser besagt, dass die Bewertungsrangfolge der Testprodukte hinsichtlich ihrer sensorischen Qualität abhängig ist von der virtuellen Umgebung, in der diese Produkte getestet werden.

Dazu wurde ein Dufttest konzipiert. Hier galt es zwei Proben, die unterschiedliche Motive hinsichtlich der Reinigungsleistung ansprechen, zur Beurteilung und Eignung heranzuziehen. Während des Tests wurde den Teilnhemern über eine VR-Brille jeweils eine von zwei Reinigungssituationen eingespielt. Daraus ergaben sich folgende vier Testszenarien und Ergebnisse:

Der Reiniger von Klorix schneidet in der Aufenthaltssituation signifikant schlechter ab als der Reiniger von domol. Hingegen ist das Bewertungsranking in der VR-Umgebung einer öffentlichen Toilette genau andersherum. Ein Order-Effekt konnte nachgewiesen werden. Die Testumgebung hat einen Einfluss auf das Ranking der Proben.

An dieser Stelle möchten wir unseren Dank an den Kooperationspartner Computerwerk für die technische Umsetzung der VR-Befragung aussprechen.

Einen detaillierteren Einblick liefert das Poster.

 

 

Beiträge aus der Vergangenheit finden Sie unter Archiv Sensoriklabor