Forschungsprojekte des ThIWert

Das Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe (ThIWert) begleitet und unterstützt durch seine industriegetriebene Forschung den Wandel hin zur nachhaltigen Wertstoff- und Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig dient das ThIWert regionalen und überregionalen Unternehmen und Partnern als Ansprechpartner sowie Ideengeber, um neue und bestehende Wachstumspotentiale zu erschließen oder weiter auszubauen. Durch die beteiligten Kooperationspartner wird die gesamte Innovationskette von der Grundlagenforschung bis hin zur angewandten Forschung abgedeckt.

Laufende Forschungsprojekte

Untersuchung sekundärer Rohstoffquellen in Thüringen unter Berücksichti-gung innovativer Technologien

(SeRo.inTech)

Projektkoordinator: Hochschule Nordhausen/ Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe

Projektpartner: Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB), Bauhaus-Universität Weimar Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is)

 

Der Verbund des Thüringer Innovationszentrums für Wertstoffe (ThIWert), bestehend aus der Hochschule Nordhausen (HSN), dem Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB) und der Bauhaus-Universität Weimar Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is), konnte erfolgreich Fördermittel im Thüringer Förderprogramm FTI-Thüringen PERSONEN einwerben. Die bewilligte Forschungsgruppe seRo.inTech ist ein vom Land Thüringen gefördertes und vom Europäischen Sozialfond Plus (ESF+) kofinanziertes Forschungsvorhaben.

Die Forschungsgruppe seRo.inTech verfolgt das Ziel, ausgewählte Abfallströme durch gezielte Erfassungsstrategien zu mobilisieren und hochwertige Sekundärrohstoffe für den Einsatz in der Praxis zu erzeugen. Dabei werden definierte Stoffströme in Thüringen umfassend hinsichtlich verschiedener Kriterien, wie z.B.: Erfassung, Mobilisierung, Aufbereitung, Verwertung sowie ökonomischer und ökologischer Faktoren betrachtet und beurteilt. Darüber hinaus werden Aspekte der Decarbonisierung in Bezug auf das Thema Kreislaufführung von Ressourcen berücksichtigt. Die Forschungsgruppe seRo.inTech fokussiert sich insbesondere auf die Stoffströme Sperrmüll, Baumischabfälle sowie Textilien, die bisher nur in geringem Umfang einer zielgerichteten Aufbereitung und stofflichen Verwertung im Sinne der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden.

Das Forschungsvorhaben wird gemeinsam von den Projektteilnehmern, der Hochschule Nordhausen (HSN), dem Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB) und der Bauhaus-Universität Weimar Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) bearbeitet. Begleitet wird das Projekt von einem Industriebeirat, der aus 6 Praxispartnern besteht.

Projektlaufzeit:    01.01.2024 – 30.06.2026

Förderkennzeichen: 2023 FGR 0094

Projektleitung:     Prof. Dr.-Ing. Robert Wudtke

Tel.: +49 (0) 3631 420 337
E-Mail: robert.wudtkehs-nordhausen.de

 

Ansprechperson: Simon Ballüer

Tel.: +49 (0) 3631 420 459

E-Mai: simon.ballueer@hs-nordhausen.de

 

Regionale Kreislaufwirtschaft zur lokalen Wiederverwendung von Klärschlamm und Biomasse mit der Option der CO2 Bilanzierung (CarboMass)

Beschreibung

Das Verbundvorhaben CarboMass will eine Optimierung im Bereich der technischen Weiterentwicklung und des Ausbaus der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Klärschlammaufbereitung erreichen. Der innovative Ansatz der technischen Weiterentwicklung bezieht sich auf eine regionale Klärschlamm- und Restbiomasseverwertung zum neuartigen Bodenersatzstoff „CarboMass“, der anschließend für die Rekultivierung von Rückstandshalden eingesetzt werden kann. Durch das CarboMass-Verfahren, kann der CO2-Ausstoß reduziert, Phosphor gebunden und der neue Bodenersatzstoff ohne weitere Aufbereitungsverfahren direkt eingesetzt werden.

Zusammen mit kommunalen Partnern aus zwei Regionen der Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt werden die Potenziale kommunaler Prozesse für eine Kreislaufwirtschaft im Bereich Abwasser / Klärschlammstoffstrom unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Strukturen von Kommunen und ihren öffentlichen Einrichtungen analysiert und strategische Optimierungsvorschläge erarbeitet. Optimierungsziel ist die Verbesserung der regionalen Wasserqualität bei einer Weiterentwicklung der gewachsenen Strukturen. Eine Stärkung der regionalen Zusammenarbeit soll ohne Neugründung von öffentlichen Unternehmen und in Zusammenarbeit mit privaten Akteuren erreicht werden. Inhaltlich steht in diesem Querschnittsthema die bedarfsgerechte und zukunftsorientierte öffentliche Aufgabenwahrnehmung im Fokus: regionales und nachhaltiges Wirtschaften in Kreisläufen kann mehr Ressourceneffizienz und Impulse zur ökonomischen Entwicklung der Region Südharz bewirken.

Förderkennzeichen: 033L241A
Projektlaufzeit: 01.07.2021 – 30.06.2024

Projektleiterin:

Prof. Dr. Uta Breuer
Tel.: +49 (0) 3631 420 708
E-Mail: uta.breuerhs-nordhausen.de

Projektkoordinatorin und technische Weiterentwicklung:

Dr.-Ing. Anja Schreiber
Tel.: +49 (0) 3631 420 742
E-Mail: anja.schreiberhs-nordhausen.de

Kommunale Querschnittsthemen:

Prof. Dr. Elmar Hinz
Tel.: +49 (0) 3631 420 547
E-Mail: elmar.hinzhs-nordhausen.de
 

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WIR! - Gipsrecycling als Chance für den Südharz - Überblick

Das WIR!-Bündnis

Zurzeit werden etwa 55 Prozent der in der Industrie benötigten Gips-Mengen durch die Verwendung von Rauchgasentschwefelungsanlagengips (REA-Gips) gedeckt. Durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen werden die verfügbaren Mengen an REA-Gips in Zukunft deutlich sinken. Dies muss durch den verstärkten Abbau von Naturgips kompensiert werden, sofern keine Alternativen gefunden werden. So ist das Bündnis bestrebt, ein Gesamtkonzept für das Recycling von calciumsulfathaltigen Stoffströmen zu erarbeiten.

Die Ziele

Im Rahmen der Energiewende wird die Verfügbarkeit von Gips aus der Rauchgasentschwefelung sinken. Eine Alternative findet sich in der Rückkehr zum verstärkten Abbau von Naturgips.

Um die Reduzierung der Verfügbarkeit  dieses wichtigen Rohstoffes teilweise zu kompensieren, hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt, vorhandene Potentiale im Innovationsfeld „Gipsrecycling“  in der Region Südharz zu heben und damit einen effektiven Beitrag zur Schonung von Naturgipsreserven zu leisten: Im Innovationsfeld „Gipsrecycling“ stehen die Sammlung und Rückführung von gipshaltigen Stoffströmen (sowohl Halden- als auch Abbruchmaterial), die individuelle Aufbereitung dieser calciumsulfathaltigen Stoffströme und die Generierung von Produkten auf Recyclinggips-Basis im Mittelpunkt. Es soll die Rückführungsquote von Gipsbaustoffen und deren Recyclingfähigkeit erhöht, die Recyclinggips-Qualität nach der Aufbereitung verbessert und die Vermarktung von Recyclinggips-Baustoffen gesteigert werden. Für eine langfristige Wirkung ist es zudem notwendig, dass ein intensiver Austausch mit der Gipsindustrie, Interessenvereinigungen der Region und Naturschutzorganisationen stattfindet.

Die Region

Die größten und bedeutendsten Sulfatlagerstätten in Deutschland gibt es im Südharzer Zechstein, der sich wie ein schmales Band auf maximal 7 km Breite und etwa 60 km Länge von Bad Lauterberg in Niedersachsen bis nach Sangerhausen in Sachsen-Anhalt erstreckt. Charakteristisch  sind hier Rohstoffe von grundsätzlich hoher Qualität – mit Reinheitsgraden größer als 90 Prozent Gipsgehalt – weshalb der Harz ein bevorzugtes Abbaugebiet für Gips ist.
Gerade Thüringen nimmt beim Gipsabbau eine bedeutende Rolle innerhalb Deutschlands ein. Insbesondere die Bauwirtschaft ist auf die Versorgung mit gipshaltigen Rohstoffen im hohen Maße angewiesen.
Die Hauptakteure des Projektes befinden sich innerhalb eines Radius von 30 km: die Firma CASEA GmbH mit Sitz in Ellrich und die Hochschule Nordhausen (HSN). Da die Bauhaus-Universität Weimar (BUW) bereits langjährige Erfahrung im Bereich der Baustoffforschung vorweist, wurde die Forschungskompetenz durch die Integration dieses nicht in der Region ansässigen Partners gestärkt. 

Die Partner

Als Koordinator des Bündnisses übernimmt die HSN die organisatorische, methodische und strategische Leitung des Projektes. Im Verbund mit der BUW und der Casea GmbH werden die Teilvorhaben „Rückführung“, „Aufbereitung“ und „Verwertung“ bearbeitet. Die BUW und die HSN verfügen über langjährige Erfahrung und starke Forschungskompetenz im Bereich der Aufbereitung und Baustoffforschung. Zudem ist das Lehrgebiet des Logistikmanagements der HSN ein kompetenter Ansprechpartner für die Rückführungsprozesse. Für die Verwertung stellt die Casea GmbH einen fachkundigen Partner dar, da sie bereits seit 2014 Recycling-Gips verarbeitet. Außerdem stellt die Casea GmbH einen Knotenpunkt zur gipsverarbeitenden Industrie dar, welches für eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit unabdingbar ist.

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420 334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Programm "WIR! - Wandel durch Innovation in der Region".

Mobilisierung von Gipsabfällen am Beispiel der Dentaltechnik (DG) und gipshaltiger Bauabfallkleinmengen privater Haushalte (BGP)

(MobilGips)

Vorhabenpartner:Hochschule Nordhausen, Weinberghof 4,99734 Nordhausen
Laufzeit:24 Monate, geplant 01/2024 - 12/2025
Förderkennzeichen:03WIR0314
Projektleitung:Prof. Dr.-Ing. Robert Wudtke
Tel.:            +49 (0) 3631 420 337
E-Mail:robert.wudtke@hs-nordhausen.de

Ziel des Einzelvorhabens

Das Recycling von gipshaltigen Stoffströmen ist aktuell überwiegend auf das Recycling von Gipskartonplatten, insbesondere aus dem gewerblichen Umfeld, einem verhältnismäßig mengenreichen Stoffstrom, fokussiert. Da die Gipsabfälle meist bei Sanierungs- und Abbrucharbeiten von Immobilien anfallen, ist mit hohen Störstoffanteilen in Form von Anhaftungen (u.a. Tapeten) zu rechnen. Durch die Aufbereitung in einer Gipsrecyclinganlage können Recyclinggipse erzeugt werden, die in ihrer Verwertung in Abhängigkeit ihrer Inputmaterialien jedoch qualitätsbedingt eingeschränkt sind und nicht jeder Verwertung zugeführt werden können.

Das Projekt „MobilGips“ soll einen Beitrag dazu leisten, den Rohstoff Gips ressourcenschonend und somit verantwortungsvoll zu nutzen. Es betrachtet zwei sehr interessante, störstoffarme und bisher vor dem Hintergrund des Recyclings unbeachtete Gips-Stoffströme – die Dentalgipse sowie gipshaltige Baustellenkleinabfälle von Privatpersonen. Diese Gipsabfallkleinmengen werden aktuell häufig nicht einem Recycling zugeführt und stehen somit der Kreislaufwirtschaft nicht zur Verfügung. Im Rahmen des Projektes werden Sammel- und Transportkonzepte zur Rückführung von Gipsabfällen der Dentaltechnik und privater Haushalte (z.B. Verschnittreste von Gipskartonplatten) entwickelt und in Feldstudien erprobt. Die Mobilisierung von Gipsabfallkleinmengen soll dazu beitragen die Verfügbarkeit von recyclingfähigen Gipsabfällen zu steigern und somit die Auslastung der existierenden Gipsrecyclinganlagen zu erhöhen.

Analyse des Nutzungspotenzials von Phospho-Gipsen

(PhosphoGips)

Verbundkoordinator:

Hochschule Nordhausen, Weinberghof 4,99734 Nordhausen

Verbundpartner:

Knauf Gips KG, DMT GmbH & Co. KG, Claudius Peters Projects GmbH

Assoziierter Parnter:

0CASEA GmbH

Förderkennzeichen:

03WIR0316A

Projektlaufzeit:

01/2024 – 12/2025

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing. Robert Wudtke

Tel.:

+49 (0) 3631 420 337

E-Mail:

robert.wudtke@hs-nordhausen.de

 

Ziel des Vorhabens:

Im Rahmen des Projektes PhosphoGips wird ein Konzept zur Nutzung von Phosphogipsen, differenziert nach sedimentärer und magmatischer Phosphogipse sowie der zugrundeliegenden Herstellprozesse, erarbeitet. Übergeordnetes Ziel ist die Optimierung der Entstehung/ Gewinnung von Gips direkt als Nebenprodukt im Produktionsprozess der Phosphorsäure. Das Projekt befasst sich daher im ersten Schritt nicht mit Phosphogipsen die in der Vergangenheit entstanden sind und aufgehaldet vorliegen, sondern mit dem Frischgips der im Herstellungsprozess anfällt.

Zu Beginn des Projektes wird der aktuelle Stand der Technik zu Phosphogipsen und deren Nutzung dargestellt und bestehende Kenntnislücken aufgezeigt. Damit soll eine einheitliche Wissensebene aller Projektpartner erreicht werden. In weiteren Schritten werden die Potenziale, Hemmnisse und Risiken des Phosphogipses abgeschätzt. Dafür werden u.a. verschiedene Rohphosphat - Lagerstätten (Schadstoffinventar) sowie unterschiedliche Phosphogipse charakterisiert. Durch Versuche werden bestehende Technologien zum Umgang mit den verschiedenen Schad-/Störstoffen getestet und ein Entscheidungsbaum (Handwerkskasten) zur Aufbereitung von Phosphogips erarbeitet.

An einem Beispiel wird ein bestehender Produktionsprozess (Phosphorsäure) mit dem Ziel analysiert, Lösungsansätze zur Anpassung des Prozesses bzw. zur Verbesserung der Qualität des Nebenproduktes Gips zu erarbeiten. Dabei werden potenziell geeignete Aufbereitungsschritte definiert/bewertet und Vorschläge für Änderungen/Anpassungen unterbreitet.

Der Erfolg der Verbesserungen wird in praktischen Versuchen im Labormaßstab zum Einsatz von Phosphogipsen in Bauprodukten evaluiert.

Weiterhin sind ökonomische (Kriterienkatalog) und ökologische Betrachtungen (Footprint) des Phosphogipses sowie die Darstellung der rechtlichen Bewertung hinsichtlich der Erlangung des Produktstatus vorgesehen.

 

Forschungsschwerpunkte:

TP 1: Stand der Technik / Nutzung von Phosphogipsen

TP 2: Charakterisierung Eingangsmaterial Phosphorsäureindustrie/ Ausgangsmaterial Phosphogips ausgewählter Lagerstätten (Schadstoffinventar)

TP 3: Übersicht über bestehende Technologien zum Umgang mit den verschiedenen Schad-/ Störstoffen (Stichwort: „Hand-werkskasten“)

TP 4: Konzept zu Anpassungen des Produktionsprozesses (Phosphorsäure) zur Verbesserung der Qualität des Nebenproduktes Gips

TP 5: Praxistests im Labormaßstab zum Einsatz von Phospho-gipsen in Bauprodukten

TP 6: Nachhaltigkeits-Betrachtung

TP 7: Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte

WIR! - Gipsrecycling als Chance für den Südharz - Überblick

Das WIR!-Bündnis

Zurzeit werden etwa 55 Prozent der in der Industrie benötigten Gips-Mengen durch die Verwendung von Rauchgasentschwefelungsanlagengips (REA-Gips) gedeckt. Durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen werden die verfügbaren Mengen an REA-Gips in Zukunft deutlich sinken. Dies muss durch den verstärkten Abbau von Naturgips kompensiert werden, sofern keine Alternativen gefunden werden. So ist das Bündnis bestrebt, ein Gesamtkonzept für das Recycling von calciumsulfathaltigen Stoffströmen zu erarbeiten.

Die Ziele

Im Rahmen der Energiewende wird die Verfügbarkeit von Gips aus der Rauchgasentschwefelung sinken. Eine Alternative findet sich in der Rückkehr zum verstärkten Abbau von Naturgips.

Um die Reduzierung der Verfügbarkeit  dieses wichtigen Rohstoffes teilweise zu kompensieren, hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt, vorhandene Potentiale im Innovationsfeld „Gipsrecycling“  in der Region Südharz zu heben und damit einen effektiven Beitrag zur Schonung von Naturgipsreserven zu leisten: Im Innovationsfeld „Gipsrecycling“ stehen die Sammlung und Rückführung von gipshaltigen Stoffströmen (sowohl Halden- als auch Abbruchmaterial), die individuelle Aufbereitung dieser calciumsulfathaltigen Stoffströme und die Generierung von Produkten auf Recyclinggips-Basis im Mittelpunkt. Es soll die Rückführungsquote von Gipsbaustoffen und deren Recyclingfähigkeit erhöht, die Recyclinggips-Qualität nach der Aufbereitung verbessert und die Vermarktung von Recyclinggips-Baustoffen gesteigert werden. Für eine langfristige Wirkung ist es zudem notwendig, dass ein intensiver Austausch mit der Gipsindustrie, Interessenvereinigungen der Region und Naturschutzorganisationen stattfindet.

Die Region

Die größten und bedeutendsten Sulfatlagerstätten in Deutschland gibt es im Südharzer Zechstein, der sich wie ein schmales Band auf maximal 7 km Breite und etwa 60 km Länge von Bad Lauterberg in Niedersachsen bis nach Sangerhausen in Sachsen-Anhalt erstreckt. Charakteristisch  sind hier Rohstoffe von grundsätzlich hoher Qualität – mit Reinheitsgraden größer als 90 Prozent Gipsgehalt – weshalb der Harz ein bevorzugtes Abbaugebiet für Gips ist.
Gerade Thüringen nimmt beim Gipsabbau eine bedeutende Rolle innerhalb Deutschlands ein. Insbesondere die Bauwirtschaft ist auf die Versorgung mit gipshaltigen Rohstoffen im hohen Maße angewiesen.
Die Hauptakteure des Projektes befinden sich innerhalb eines Radius von 30 km: die Firma CASEA GmbH mit Sitz in Ellrich und die Hochschule Nordhausen (HSN). Da die Bauhaus-Universität Weimar (BUW) bereits langjährige Erfahrung im Bereich der Baustoffforschung vorweist, wurde die Forschungskompetenz durch die Integration dieses nicht in der Region ansässigen Partners gestärkt. 

Die Partner

Als Koordinator des Bündnisses übernimmt die HSN die organisatorische, methodische und strategische Leitung des Projektes. Im Verbund mit der BUW und der Casea GmbH werden die Teilvorhaben „Rückführung“, „Aufbereitung“ und „Verwertung“ bearbeitet. Die BUW und die HSN verfügen über langjährige Erfahrung und starke Forschungskompetenz im Bereich der Aufbereitung und Baustoffforschung. Zudem ist das Lehrgebiet des Logistikmanagements der HSN ein kompetenter Ansprechpartner für die Rückführungsprozesse. Für die Verwertung stellt die Casea GmbH einen fachkundigen Partner dar, da sie bereits seit 2014 Recycling-Gips verarbeitet. Außerdem stellt die Casea GmbH einen Knotenpunkt zur gipsverarbeitenden Industrie dar, welches für eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit unabdingbar ist.

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420 334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Programm "WIR! - Wandel durch Innovation in der Region".

WIR! - Gewinnung von Gipsprodukten aus calciumsulfathaltigen Verarbeitungsrückständen der Kaliproduktion im Südharz-Unstrut-Revier (PolyGips)

Das Forschungsprojekt PolyGips zielt darauf ab, dass in dem Mineral Polyhalit enthaltene Calciumsulfat auf seine Verwendbarkeit als Industriegips zu untersuchen. Die Herausforderung liegt dabei im komplexen Aufbereitungsprozess, der nötig ist, um das Calciumsulfat zu gewinnen. Ziel des Projektes ist es, ein Calciumsulfat-Produkt zu generieren, welches letztlich in der Gipsindustrie verwendet werden kann und somit die bevorstehende REA-Gipslücke verkleinert. Dabei wird das Projekt in die folgenden Forschungsschwerpunkte unterteilt:

TP 1: Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Gips bei der Kaliproduktion
TP 2: Optimierung des Gipsgewinnungsprozesses zur Qualitätssteigerung
TP 3: Aufzeigen potenzieller Verwertungsmöglichkeiten
TP 4: Wirtschaftsbetrachtung
TP 5: Übertragbarkeit des Aufbereitungsschemas auf überregionale Lagerstätten

Das Forschungsvorhaben wird gemeinsam von der K-UTEC AG Salt Technologie aus Sondershausen sowie dem Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe der Hochschule Nordhausen bearbeitet. Als assoziierende Partner unterstützen die Firma Knauf Gips KG sowie der Bundesverband der Gipsindustrie e.V. das PolyGips-Projekt.

Förderkennzeichen: 03WIR0307A
Laufzeit: 11/2020 – 10/2023

Ansprechpartner:

Simon Ballüer, B.Eng.
Tel.: +49 (0) 3631 420-459
E-Mail: simon.ballueerhs-nordhausen.de

Projektleiterin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420 334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Programm "WIR! - Wandel durch Innovation in der Region".

WIR! - Rückführung sulfathaltiger Stoffströme (RueGips)

Das Vorhaben „Rückführung sulfathaltiger Stoffströme“ wird von der Hochschule Nordhausen und dem gipsproduzierenden Unternehmen Saint-Gobain Formula GmbH aus Walkenried bearbeitet. Ziel des Projektes ist es, die Art und anfallende Menge bisher nicht bzw. nur in geringem Maße genutzter gipshaltigen Stoffströme zu erfassen. Diese Stoffströme können, neben gemischten Gipsabfällen aus dem Bausektor, Abfälle aus industriellen Prozessen sein, die bisher nicht verwertet, sondern deponiert werden. Die Stoffströme werden im Rahmen des Projektes umfassend untersucht und hinsichtlich ihrer technischen Recyclingfähigkeit sowie ihrer Verwertungsmöglichkeiten bewertet. Für ausgewählte Gipsabfälle werden Sammel- und Logistikkonzepte entwickelt und erprobt.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung mechanischer Verfahren zur Gewinnung von möglichst sortenreinen und recyclingfähigen Gipsabfällen auf Baustellen sowie deren Mengenerfassung. Ziel ist die Optimierung von Arbeitsabläufen und Techniken bei Bau-, Abriss- Modernisierungsarbeiten von Gebäuden sowie das Abschätzen von verfügbaren Gipsabfallmengen im Bausektor. Die Fa. Saint-Gobain Formula beschäftigt sich als gipsverarbeitendes Unternehmen im Rahmen des Vorhabens mit der Identifizierung von Gipsabfällen aus dem Bereich der Spezialgipse und der Charakterisierung von gipshaltigen Abfällen. Ein Kernpunkt ist die Erzeugung von Bindemitteln aus Recyclinggipsen mit mechanischen und thermischen Verfahren sowie deren werkstoffliche Untersuchung. Ziel des Teilvorhabens der Hochschule Nordhausen ist die Erarbeitung eines Sammel- und Logistikkonzepts auf Basis von Stoffstromanalysen und die modellhafte Umsetzung im Rahmen eines Praxistests. Umfangreiche praktische Aufbereitungsuntersuchungen mit verschiedenen gipshaltigen Abfällen werden im Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe (ThIWert) der Hochschule Nordhausen durchgeführt. Hier stehen diverse Aggregate zur Zerkleinerung, Klassierung und Sortierung im Labor- und halbtechnischen Maßstab zur Verfügung.

Als Praxispartner und Wissensträger im Bereich bereits bestehender Gipsrecyclingstrukturen steht dem Bündnis die Fa. MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH zur Seite.

Förderkennzeichen: 03WIR0306
Laufzeit: 02/2021 – 01/2024

Ansprechpartnerin:

Dipl.-Ing- (FH) Katrin Schmidt
Tel.: +49 (0) 3631 420 731
E-Mail: katrin.schmidths-nordhausen.de

Projektleiterin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420 334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Programm "WIR! - Wandel durch Innovation in der Region".

Gipsverbundforschung - Überblick

Zur Förderung von Forschungsprojekten des Themagebietes Gips und einer stärkeren Vernetzung der Forschungseinrichtungen Thüringens zu diesem Schwerpunkt, fördert das Landesministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft 4 Verbundprojekte im „Gips-Verbund“ der thüringischen Partner:

  • Hochschule Nordhauen (HSN);
  • Materialforschungs und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar (MFPA);
  • BauhausUniversität Weimar mit dem F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB);
  • Institut für Angewandte Bauforschung Weimar GmbH (IAB)

Die vier Verbundprojekte mit einer Laufzeit von 29 Monaten werden mit je 750.000 € Fördervolumen unterstützt. Jeder der Verbundpartner übernimmt für ein Forschungsprojekt die Verbundkoordination.
 

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Freistaates Thüringen realisiert.

Gipsverbundforschung - Nutzung nachwachsender Rohstoffe und mineralischer Sekundärrohstoffe in calciumsulfathaltigen Systemen (NaMin)

Verbundkoordination des Projektest durch die Bauhaus-Universität Weimar mit dem F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB)

Das Projekt „Nutzung nachwachsender Rohstoffe und mineralischer Sekundärrohstoffe in calciumsulfathaltigen Systemen“ hat sich zum Ziel gesetzt, neue Baustoffe und Bauteile mit reduziertem Calciumsulfatbindemittelanteil auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen und mineralischen Sekundärrohstoffen zu entwickeln. Damit wird der zunehmenden Knappheit von Gips aus der Rauchgasentschwefelung (REA-Gips) infolge des Kohleausstiegs, Rechnung getragen.

Es ergeben sich folgende Arbeitsziele:

  • Entwicklung und Einsatz neuer Kompositwerkstoffe auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wie Holz, Hanfhäcksel oder Stroh
  • Entwicklung und Einsatz von mineralischen Sekundärrohstoffen als Ersatz für bzw. zur Einsparung von Natur- und REA-Gips
  • Entwicklung von Verfahren/ Nachweisen zur Sicherstellung der geforderten Produktqualität für die neuen Kompositwerkstoffe und -bauteile
  • Herstellung und Erprobung von Bauteilen im kleintechnischen Maßstab

Verbundpartner sind die Bauhaus-Universität Weimar (BUW) als Projektkoordinator, die Materialforschungs- und prüfanstalt (MFPA) an der BUW sowie die Hochschule Nordhausen (HSN).

Schwerpunkt der Arbeiten der Hochschule Nordhausen ist die Herstellung von Bauteilen, basierend auf den von der BUW entwickelten Rezepturen. Weiterhin erfolgt in Zusammenarbeit mit der MFPA die Entwicklung neuer Nachweisverfahren zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit und der Qualitätssicherung für die neuen Baustoffe/-elemente.

Projektkoordinator: Bauhaus-Universität Weimar (BUW), F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde
Verbundpartner: Hochschule Nordhausen (HSN), Materialforschungs- und prüfanstalt (MFPA) an der BUW

Vorhabens-Nr.: 2021 FGI 0052
Laufzeit: 01.05.2021 bis 30.09.2023 (29 Monate)

Ansprechpartnerin (HSN):

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de
 

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Freistaates Thüringen realisiert.

Gipsverbundforschung - Entwicklung von Leichtgipsen aus Schaumgips unter Nutzung von Ersatzbaustoffen (Leichtgips)

Verbundkoordination des Projektest durch die Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar (MFPA)

Schaumgipse sind geschäumte Gipse, die sich durch eine geringe Rohdichte, sehr gute Brandschutzeigenschaften und gute Wärmedämmeigenschaften auszeichnen.

Im Rahmen des Projektes Leichtgips sollen Leichtgipse aus Schaumgipsen durch die Nutzung von Ersatzbaustoffen hergestellt werden. Diese Ersatzbaustoffe können beispielsweise Recycling-Gips (RC-Gips) oder auch bisher nicht nutzbares Haldenmaterial (Übergangsgestein) sein. Auch die Verwendung von aufbereiteten Gipsstäuben und rückgeführten Gipsleichtbauelemente wird als Rohstoff zur Herstellung von Leichtgips untersucht. Weiterhin wird das Ziel verfolgt die benötigte Materialmenge für Schaumgipse zu reduzieren. Angestrebt wird hierbei die Einsparung von 50% des Rohstoffanteils.

Darüber hinaus sollen Lösungen entwickelt werden, wie kalk- und zementbasierte Innenbauteile, sowie rohölbasierte Dämmstoffe teilweise durch den (produktionsbedingten) energie- und CO2-ärmeren Leichtgips ersetzt werden können. So können Ressourcen, Energie und Treibhausgase eingespart werden.

Weiterführend sollen konstruktive und materialseitige Lösungen für rückbaufreundliche Bauweisen erarbeitet werden, die eine materialselektive Trennung erlauben und somit zu einer uneingeschränkten Recycelbarkeit der Bauteile führen.

Die Mitarbeit der HSN im Projekt Leichtgips ist zweigeteilt. Zum einen untersucht die HSN im Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe (ThIWert) mittels wirtschaftswissenschaftlicher Analysen die Stoffkreisläufe zur Bewertung der veränderten Wertschöpfungsketten bei der Nutzung von Ersatzbaustoffen und bei Ersatz etablierter Baustoffe durch Leichtgips. Zum anderen werden praktische Untersuchungen zum Recycling von Gips im Technikum des ThIWerts durchgeführt.

Vorhabens-Nr.: 2021 FGI 0050
Laufzeit: 01.05.2021 bis 30.09.2023 (29 Monate)

Ansprechpartnerin (HSN):

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de
 

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Freistaates Thüringen realisiert.

Gipsverbundforschung - Entwicklung von zerstörungsfrei rückbaufähigen, wiederverwendbaren Gipsbauprodukten zur Erstellung variabler, modularer Bauteile (ZerMoGips)

Verbundkoordination des Projektest durch die Hochschule Nordhausen (HSN)

Mit der klimapolitischen und folgerichtigen Abkehr von fossilen Brennstoffen entfällt ein großer Teil der derzeit benötigten Gips - Mengen, die bisher zu etwa 55 Prozent durch die Verwendung von Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA-Gips) zur Verfügung standen. Neben dem stofflichen Recycling von Gipsabfällen - also eine Wiederverwertung des Materials - ist auch die Wiederverwendung von Gipsprodukten ein interessanter Aspekt. Im Rahmen des Projektes ZerMoGips, (Zerstörungsfrei rückbaubare Module aus Gips), wird dieser weitere Punkt in dieser Untersuchung verfolgt.

Ziel des ZerMoGips - Projektes ist die Entwicklung von Gipsbaumodulen sowie deren Verbindungselementen, die nach ihrem ersten Einsatzzyklus zerstörungsfrei rückbaufähig sind und ohne signifikanten Energie- und Ressourcenverbrauch wiederverwendet werden können. Durch die Mehrfachnutzung der Gipsbauprodukte werden Naturgips - Ressourcen in den Lagerstätten geschont und CO2- Emissionen verringert.

Das Vorhaben teilt sich in folgende wesentliche Teilprojekte:

  1. Umfassende Recherche zum systemischen Bauen und innovativen Verbindungstechnologien.
  2. Konzeptionierung und Entwicklung innovativer Verbindungstechnologien für Gipsbauprodukte.
  3. Konzeptionierung und Entwicklung von neuen Gipsbauprodukten als Demonstratoren.
  4. Konzeptionierung einer dauerhaften Kennzeichnung der Gipsbauprodukte zur Wiederverwendung.
  5. Ökonomische, ökologische und rechtliche Betrachtung der neuen Gipsbauprodukte.

Das Verbundprojekt ZerMoGips wird durch die Hochschule Nordhausen mit dem Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe geleitet und u.a. durch die Mitarbeit der thüringischen Verbundpartner, der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar und der Bauhaus-Universität Weimar mit dem F.A. Finger Institut für Baustoffkunde unterstützt.

Vorhabens-Nr. 2021 FGI 0051
Laufzeit: 01.05.2021 bis 30.09.2023

Projektleiterin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de
 

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Freistaates Thüringen realisiert.

Gipsgebundene Bauplatten aus feinem Rezyklat-Porenbeton-Brechsand (RC-Poro-Gips-Platten)

Das Forschungsprojekt „Gipsgebundene Bauplatten aus feinem Rezyklat-Porenbeton-Brechsand“ - kurz RC-Poro-Gips-Platten – wird durch die Hochschule Nordhausen/ ThIWert in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) - Geschäftsbereich Amtliche Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen (Projektkoordinator) durchgeführt. Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung.

Das Ziel des grundlagenorientierten Projektes ist es, den anteiligen Einsatz von Porenbeton-Brechsand in Gipsbauprodukten zu untersuchen. Im Rahmen der Projektlaufzeit soll ein Gipsmörtel mit Porenbeton-Brechsand zur Produktion neuartiger Bauprodukte in Anlehnung an gängige Gipsbauprodukte systematisch entwickelt und getestet werden. Neben Aufbereitungsuntersuchungen und Versuchen zur Mörtelentwicklung sollen u.a. Laborprobeplatten hergestellt und deren Recyclingfähigkeit untersucht werden. Versuche in einem größeren Maßstab runden das Projekt ab.

Förderkennzeichen:
Laufzeit: 10/2021 – 09/2023

Ansprechpartner:

Dr. rer. nat. Simon Eichhorn
Tel.: +49 (0) 3631 420-734
E-Mail: simon.eichhornhs-nordhausen.de

Projektleiterin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420 334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Dieses Projekt wurde gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung.

Erweiterung der gerätetechnischen Ausstattung zur Fein- und Feinstkornabtrennung sowie zur Fermentation

Beschreibung

Mit dem Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe ThIWert wird an der Hochschule Nordhausen ein Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Forschung aufgebaut. In Kooperation mit dem Institut für angewandte Bauforschung Weimar GmbH (IAB) sowie dem Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.i.s.) werden dabei praxisrelevante Fragen der Circular Economy bearbeitet.

Das vorliegende Vorhaben liefert einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung der gerätetechnischen Ausstattung des ThIWert. Dies betrifft Sortiertechnik im Fein- und Feinstkornbereich insbesondere zur Metallrückgewinnung. Dabei kommen nasse Verfahren einschließlich Technik zur Prozess- und Abwasseraufbereitung zum Einsatz. Zur softwaregestützten Simulation verfahrenstechnischer Prozesse wird eine Workstation aufgebaut.

Zur Vergärung aus Abfällen gewonnener Substrate wird Fermentationstechnik beschafft. Neue Konzepte u. a. zur Biogaserzeugung können damit unter praxisnahen Bedingungen erprobt werden. Dazu erforderliche Mess- und Analysentechnik ist ebenfalls Bestandteil der vorliegenden Gerätebeschaffung.

 

Vorhabensnummer:          2022 IZN 0010

Projektlaufzeit:                 01.06.2022 – 30.09.2023

 

Projektleiter:

Prof. Dr.-Ing. Michael Rutz
Tel.: +49 (0) 3631 420 330
E-Mail: michael.rutzhs-nordhausen.de

 

Das vom Freistaat Thüringen geförderte Vorhaben wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und von REACT-EU kofinanziert.

Mobilisierung der Biomassenutzung aus sekundären Rohstoffquellen in Thüringen (ThIWertBioMobil)

Das Vorhaben Mobilisierung der Biomassenutzung aus sekundären Rohstoffquellen in Thüringen – ThIWertBioMobil gliedert sich in vier Teilprojekte. Diese setzen sich mit der automatisierten Sortierung von Altholz, Folien und Störstoffe im Bioabfall, Karbonisierung von Abfällen und der Wirkung der Pyrolysekohle auseinander. Für die Wirtschaft im Freistaat Thüringen sind die genannten Teilprojekte von hohem Stellenwert und bieten in der Folge die Möglichkeit, weitere Forschungsprojekte zur generieren.

TP 1 | Automatisierte Sortierung von Abfallstoffen auf Holzbasis nach Altholzklassen
TP 2 | Entfernung von Folien und Störstoffen aus Bioabfall
TP 3 | Karbonisierung von Abfällen aus nachwachsenden Rohstoffen und Nutzung der entstehenden Pyrolysekohle
TP 4 | Wirkung der Pyrolysekohle mit dem Ziel der Kreislaufschließung

Neben der Hochschule Nordhausen mit dem Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe arbeitet die Bauhausuniversität Weimar mit dem Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme gemeinsam am Vorhaben.

Projekt-Nr. 2020 FGR 0047
Laufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2022

Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Christian Borowski
Tel.: +49 (0) 3631 420-723
E-Mail: borowskihs-nordhausen.de

Projektleiterin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Entwicklung eines neuartigen biochemischen Verfahrens zur Sulphur-Separation aus Gasen - Teilvorhaben 1: Anlagenbetrieb und begleitende Optimierung (BioSuSep)

In Zusammenhang mit den derzeit steigenden Rohstoffpreisen und der zukünftigen Rohstoffmarktentwicklung hinsichtlich ressourcensparender Technologien wird die Biogasanlageneffizienz zum exponierten Wirtschaftsfaktor für Betreiber und Investoren. Somit müssen neue Wege zur Optimierung von Biogasanlagen gesucht werden. Dies betrifft neben der Optimierung der Verfahrenstechnik zur Gasproduktion vorrangig und insbesondere die Optimierung der Gasentschwefelung einschließlich umweltfreundlicher Filtermaterialien. Gesamtziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung eines innovativen Verfahrens (BEKOM-Bio-Power) zur optimierten redundanten Abtrennung von Schwefelwasserstoff. Es sollen durch eine externe, die Eigenenergie des Gases nutzende, bio-biochemische Anlage laufende Betriebskosten und Betriebsausfallkosten bei Rohgas berührten Anlagenteilen und beim BHKW (Wartung, Ölwechsel) in mehrfacher Höhe eingespart werden. Durch die Verfahrensentwicklung soll eine nachhaltige, hochwertige und von Schwefelwasserstofffrachtschwankungen unabhängige stabile Biogasentschwefelung gesichert und somit einen deutlichen Beitrag zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit von Biogasanlagen geleistet werden. Das Verfahren bildet folglich einen entscheidenden Baustein innerhalb des Maßnahmenkataloges zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen und der Akzeptanz in der Energiemixbranche als sicheren Energiespeicher und Flexpartner. Zugleich würde Biogas unter der Bevölkerung als ein sauberer und zukunftsorientierter Technologieträger mit natürlichem Kreislaufcharakter anerkannt werden. Somit wird das Verfahren auch direkt zur Stabilisierung der Wirtschaftlichkeit von Landwirtschaftsbetrieben beitragen.

Verbundpartner: BTN Biotechnologie Nordhausen GmbH, Teilvorhaben 2: Kultivierungsverfahren und analytische Begleitung | UGN – Umwelttechnik GmbH, Teilvorhaben 3: Technische Entwicklung

Laufzeit: 01.10.2019 bis 31.03.2022

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Uta Breuer
Tel.: +49 (0) 3631 420 708
E-Mail: uta.breuerhs-nordhausen.de

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Entwicklung ressourcenorientierter Strategien für die Erfassung und das Recycling von Kunststoff-, Baustellen- u. Gewerbeabfällen (InnoRessourcen)

Kunststoffabfälle werden in zunehmendem Maße zu einem globalen Problem und bilden gleichzeitig eine urbane Rohstoffquelle. Baustellen- und Gewerbeabfälle stellen allein wegen ihrer heterogenen Zusammensetzung eine Herausforderung für die Wertstofftrennung dar. Alle drei Abfallarten fallen in sehr großen Mengen in Thüringen an. Im Projekt werden die Abfallaufkommen in Thüringen erfasst, systematisiert und Vorschläge und Technologien für verbesserte Verwertungsmöglichkeiten im Rahmen einer Forschergruppe erarbeitet.

Projekt-Nr. 2018 FGR 0083 – InnoRessourcen (ThIWert)
Laufzeit: 01.01.2019 bis 30.09.2021

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Innovationsbasierte Steigerung der Wertstoffrückgewinnung (InnoWert)

Ressourcenknappheit und der Nachhaltigkeitsgedanke sind zentrale Themen für die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Entwicklung von Industrienationen. Deutschland besitzt große Rohstoffreserven im Bereich der Baustoffe. Deren Abbau geht jedoch häufig mit der Zerstörung von schützenswerten Naturräumen einher. Bei den für High-Tech Anwendungen benötigten Rohstoffen ist Deutschland hingegen auf den Import angewiesen. Das Vorhaben mit dem Titel „Innovationsbasierte Steigerung der Wertstoffrückgewinnung“ wird von der Hochschule Nordhausen unter Mithilfe des Instituts für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH bearbeitet und durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Es adressiert mit den Elektroaltgeräten (EAG) und Baustoffen zwei wichtige Arbeitsgebiete. Durch ein optimiertes Recycling von EAG wird die Importabhängigkeit von wirtschaftsstrategischen Metallen und der Ausstoß von klimarelevanten Gasen im Vergleich zur Herstellung aus Primärrohstoffen gemindert. Mit Hilfe des Baustoffrecyclings, in diesem Fall Gips und Mauerwerksbruch, sollen zusätzlich die in Deutschland vorhandenen Reserven geschont und die Umwelt vor der weiteren Zerstörung bewahrt werden.

Projekt-Nr. 2017 FGR 0059
Laufzeit: 01.01.2018 bis 31.12.2020

Ansprechpartnerin:

Prof. Dr. Ariane Ruff
Tel.: +49 (0) 3631 420-334
E-Mail: ariane.ruffhs-nordhausen.de

Gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Entwicklung eines innovativen Multimetall-Separators zur Aufbereitung von Elektronik-Schrott aus dem Post-Consumer-Bereich

Der Einsatz von Magnetabscheidern ist in der Industrie ein gängiges Verfahren, um magnetisierbare Stoffe aus einem Massenstrom zu separieren. Hierbei erfolgt der Einsatz mit Elektromagneten, deren Magnetfeld mit Hilfe von Strom erzeugt wird. Im Bereich der Qualitätssicherung von Lebensmitteln finden Kassettenmagnete Anwendung, die über Permanentmagnete verfügen und direkt in den Stoffstrom eingebracht werden. Eine selektive Anpassung der Magnetfeldstärke ist für die meisten Anwendungsfälle nicht nötig. Dies führt nicht nur zu einem hohen Strom-/Magnetstabverbrauch, sondern kann den Abscheidegrad negativ beeinflussen.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines innovativen Magneten, der aus dem Elektronikschrott-Fallstrom magnetisierbare Materialien entnimmt, die auf abgestimmte magnetische Felder reagieren. Diese Reaktion kann sowohl auf magnetischen als auch induktiven Eigenschaften/Reaktionen beruhen. Die Entnahme soll über Dauermagnete erfolgen. Der Energieeinsatz wird mit Hilfe dieser Technik deutlich reduziert. Der Einsatz des innovativen Multimetall-Separators ist an verschiedenen Stellen vorgesehen:

  1. Nach dem Schredder: Damit möglichst früh die magnetischen von den unmagnetischen Bestandteilen getrennt werden können.
  2. Kupferanreicherung: Um ein verkaufsfähiges Kupfervorprodukt aus einem Recyclingprozess gewinnen zu können, müssen diese Vorprodukte einen Mindestanteil von 60 % Kupfer enthalten.
  3. Zur Anreicherung von Tantal: Tantal besitzt definierte magnetische Eigenschaften. Mit Hilfe angepasster Magnetfelder kann das Material separiert werden.
  4. Im Bereich des Li-Ionen-Batterierecyclings.

In dem vom BMWi geförderten ZIM-Projekt (bis 12/2020) soll weiterhin die optimale verfahrenstechnische Position des Multimetall-Separators in den betreffenden Produktions- und Recyclinganlagen ermittelt werden. Dazu sind Feldversuche mit unserem Projektpartener B&F Metallbautechnik im Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe und in Betrieben geplant.

Projektpartner: B&F Metallbautechnik GmbH (Wildeshausen)

Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Christian Borowski
Tel.: +49 (0) 3631 420-723
E-Mail: borowskihs-nordhausen.de