Wiederherstellung des Kohnsteins?

Die Arbeitsgruppe „Machbarkeitsstudie Renaturierung Kohnstein“ hat sich kürzlich zum zweiten Mal getroffen. Bei diesem Zusammenkommen ging es insbesondere um die Situation der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.

Die Koordination dieses Vorhabens, das auf eine Initiative der örtlichen Gipsunternehmen zurückgeht, hat die Hochschule Nordhausen unter der Leitung von Präsident Prof. Dr. Jörg Wagner sowie Dipl.-Geol. Norbert Stuth übernommen.

Beim zweiten Treffen, das am 14.06. in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora stattfand, standen die Erwartungen, die aus den einzelnen Teilnehmergruppen (Behörden, Verbände, Kommune / Stadt) an den Arbeitskreis gestellt werden sowie die geologische, hydrogeologische und geotechnische Situation des unterirdischen Stollen- und Kammersystems im Fokus. Anwesend waren Vertreter aus der Stadt- und Landkreisverwaltung Nordhausen, der Regionalen Planungsstelle Nordthüringen, des Forstamtes Bleicherode-Südharz, des BUND-Kreisverbandes Nordhausen, der Gedenkstätte Mittelbau-Dora, des Landschaftspflegeverbandes "Südharz/ Kyffhäuser" e.V., der Kohnstein Bergwerks Gesellschaft und von den gipsabbauenden Unternehmen die Fa. Knauf, Deutsche Gipswerke KG Rottleberode sowie die Fa. CASEA GmbH Ellrich.

Nach einer Begrüßung durch den Gedenkstättenleiter, Dr. Stefan Hördler, erläuterte Torsten Heß von der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora die Situation im unterirdischen Stollen- und Kammersystem, die auf den Ergebnissen der „Machbarkeitsstudie zur Langzeitsicherung des Stollen- und Kammersystems der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora“ der IHU Gesellschaft für Ingenieur,-Hydro- und Umweltgeologie mbH Nordhausen aus dem Jahr 2001 basiert. Neben der Historie wurden rechtlich tangierende Fragen, die hydrogeologisch und geotechnisch vorliegenden Untersuchungen, die bergbauliche Situation am Kohnstein und die zukünftig daraus resultierenden Probleme erläutert.

Der Kohnstein ist seit Jahrzehnten Sorgenkind der Region. Sein gegenwärtiger optischer und ökologischer Zustand ist eine Hinterlassenschaft des DDR-Bergbaus, ohne dass entsprechende Renaturierungsverpflichtungen – wie sie heute jedem Bergbauunternehmen vorgeschrieben sind – noch durchzusetzen wären.

In dieser Lage hatten sich die gegenwärtig in der Region tätigen Gipsunternehmen Knauf Deutsche Gipswerke KG, Saint-Gobain Formula, CASEA sowie die Kohnstein GmbH im letzten Jahr bereit erklärt, eine Machbarkeitsstudie zu finanzieren, die die Möglichkeiten der Renaturierung des Kohnsteins prüft. Dabei soll der Kohnstein ganzheitlich betrachtet werden und das Konzept den Endzustand des Abbaus erfassen. Kernziel ist eine Wiedereingliederung in die Landschaft unter Berücksichtigung umweltrechtlicher Anforderungen und Aspekten der Naherholung, des Tourismus, der Forstwirtschaft und wirtschaftlichen Situation auf Basis des bestehenden Rahmenbetriebsplanes und des Fortbestandes des denkmalgeschützen Stollen- und Kammersystems der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Verbunden ist dieses Kernziel mit einer generationsübergreifenden Entwicklung einer neuen Kulturlandschaft bzw. eines neuen Kulturlandschaftsbildes für den Bereich "Gips- und Anhydritsteinabbau" im Südharz.