Preisträger und ihre Entwürfe für die Neugestaltung des Campus vorgestellt

Nordhausen (FHPN) Auf einer Pressekonferenz wurden die Preisträger und Entwürfe vorgestellt, die das Preisgericht zur Neugestaltung des Campus ausgezeichnet hatte. Der erste Preis, der mit 42.000 DM dotiert ist, ging an eine Bietergemeinschaft aus Jena und Weimar. Holgar Ehrensberger aus Jena als Landschaftsarchitekt und Antje Osterwold und Matthias Schmidt aus Weimar als Architekten haben den siegreichen Entwurf gezeichnet. Drei weitere Preise gingen an Entwürfe aus Weimar, Grafenrheinfeld/Ammerndorf und nach Berlin. Ferner wurden noch drei Ankäufe getätigt, sowie ein Entwurf aus Nordhausen in die engerer Wahl genommen. Insgesamt wurde eine Preissumme von 125.000 DM ausgeschüttet.

Die Entscheidung war für das Preisgericht nicht einfach. Alle eingesandten 21 Entwürfe hatten sich intensiv mit der Historie, Situation und den zukünftigen Nutzungsbedürfnissen des Campus auseinandergesetzt und interessante Lösungsmöglichkeiten für die innere und äußere Erschließung aufgezeigt. Von den 26 ausgewählten Architekturbüros aus dem gesamten Bundesgebiet hatten letztlich bis zur Abgabefrist am 12. Oktober 2001 21 Büros ihre Entwürfe eingereicht. Sie wurden von einem Preisgericht begutachtet, das mit Architekten, Vertretern der Ministerien, der FH und der Stadt Nordhausen besetzt war.

 

Das Preisgericht entschied über die Plätze eins bis vier und den Ankauf von drei weiteren Entwürfen. Neben gelungenen Gesamtkonzeptionen sollten damit interessante Planungsdetails aufgegriffen werden können.

 

Der erste Preis ging an einen Entwurf aus Jena und Weimar. Der Landschaftsarchitekt Holgar Ehrensberger sowie Antje Osterwold und Matthias Schmidt als Architekten hatten nach Ansicht der Preisgerichts die gestellte Aufgabe am besten und sensibelsten gelöst. Die klare und eindeutige Struktur der Arbeit ermöglicht eine gute Verbindung zu den vorhandenen Plätzen und Gebäuden. Ihr Entwurf, der den Neubau der Bibliothek geschickt in die vorhandene Gebäudestruktur an zentraler Stelle am Eingang Weinberghof einfügt, wurde einstimmig von allen Preisrichtern als die beste Arbeit bewertet. Ihre Idee eines zentralen Platzes und einer großen Aussichtsterasse zur Orientierung auf dem Campus am Eingang Weinberghof geht sensibel auf das Gelände ein, wie es eine Verbindung zur Stadt aufnimmt. Die Schaffung der neuen Mitte des Campus mit Verwaltung, Festsaal, Studien-Service-Zentrum gestaltet den Campus und wirkt in weitere Bereiche hinein. Ebenso positiv wurde die Praktikabilität des Entwurfs gewertet, der in landschaftsarchitektonischen Teilen in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll. Besonderes wichtig für die FH Nordhausen ist, dass ihr Entwurf in Teilschritten umgesetzt werden kann und so ermöglicht, den Campus stetig und mit rasch sichtbaren Erfolgen umzugestalten.

 

Der zweite Preis, mit 28.000 DM dotiert, ging an die Bietergemeinschaft Ulrich Ihle und Karsten Bauer aus Weimar. Hier stach insbesondere die Idee einer äußeren Bebauung entlang der Halleschen Straße und eine Baumbepflanzung entlang der Grundstücksgrenzen hervor, die dem Campus einen stärker introvertierten Charakter geben würde. Ganz im Gegensatz zum Eingang Weinberghof, der eng mit der Wohnbebauung verzahnt werden sollte.

 

Mit 18.500 DM wurde der dritte Preis dotiert, der von Edgar Tautorat und dem Büro hjp-Architekten aus Grafenrheinfeld gezeichnet wurde. Hier prämierte die Kommission die Schaffung der neuen Mitte des Campus über die Herausarbeitung der besonderen Südhanglage zwischen Mensa und dem Hauptgebäude, die ein überzeugendes städtebauliches Ensemble schafft.

 

Nach Berlin ging schließlich der vierte Platz. Der Entwurf, der von Gabriele Kiefer und dem Büro Beyer-Hoffmann-Architekten gezeichnet war, wurde mit 12.500 DM dotiert. Ihr Entwurf fokussierte sich insbesondere auf die Weiterentwicklung von linearen Grundstrukturen und Darstellung von vorhandenen Achsen auf dem Gelände. Nicht die Schaffung einer singulären Mitte, sondern die Abfolge von hochwertigen städtebaulichen Räumen stellt hier die neue Mitte dar.

 

Schließlich entschied die Kommission auch noch drei Entwürfe anzukaufen, die von Architektur und Landschaftsarchitektur-Büros aus Weimar, Berlin, und Erfurt/Nürtingen stammen. Karl-Georg Rau und Eckhart Hartmann aus Weimar, Sandra Bartoli und Christof Strümpel aus Berlin, die Werksgruppe Gruen und die Architekten der Werksgruppe Weinbrenner aus Nürtingen wurden für ihre Arbeiten jeweils mit 8.000 DM ausgezeichnet. Die Kommission hob auch die Arbeit einer Nordhäuser Bietergemeinschaft hervor. Die Arbeit von Karsten Götze und Michael Becke wurde in die engere Wahl genommen und damit nur knapp hinter den Ankäufen platziert.

 

Ab dem 26.11.2001 werden alle eingereichten Entwürfe der Öffentlichkeit und der Presse im Gebäude 28 der FH präsentiert. Für zwei Wochen, jeweils von montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr können die Entwürfe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern dort in Augenschein genommen werden. Das Gebäude 28 befindet sich auf dem Südteil des Campus am Weinberghof, in der Nähe des Eingangs Hallesche Straße.

 

Pressemitteilung 73/2001