Studenten der FHN auf Tour

Über 50 Studierende der Ingenieurwissenschaften auf Exkursion

Zu Beginn der Woche stand die Abschlussexkursion der zukünftigen Absolventen der Studiengänge Flächen- und Stoffrecycling sowie Umwelt- und Recyclingtechnik der Fachhochschule Nordhausen auf dem Programm. Doch nicht nur die gemeinsame Exkursion der Bachelor- und Diplomstudenten war die einzige Änderung, dieses Jahr wurde die Gruppe noch um die Studenten des Fortbildungsstudienganges der Otto-Benecke-Stiftung erweitert. Am frühen Montagmorgen machten sich 50 Studenten und Studentinnen unter der Leitung von Frau Prof. Schade-Dannewitz auf den Weg Richtung Dresden, um in den nächsten 3 Tagen das über die Jahre in verschiedensten Vorlesungen und Pratikas gesammelte Wissen in der Industrie angewendet zu sehen und noch jede Menge Neues hinzu zulernen. Als erstes standen die Energie- und Verwertungszentrale Anhalt (EVZA) und das Sodawerk in Staßfurt auf dem Programm. Vor allem die Müllverbrennungsanlage, welche erst letztes Jahr in Betrieb genommen wurde, bot den Studenten eine tolle Möglichkeit die in den Vorlesungen besprochenen Techniken in Betrieb zu sehen. Von der Anlieferung über die Homogenisierung bis hinzu zur Feuerungstechnik und Rauchgasreinigung war es Allen möglich einen Einblick in die Anlage zu bekommen. Gleich im Anschluss stand die Besichtigung des Sodawerks auf dem Programm, welches den zur Sodaherstellung benötigten Dampf direkt aus der EVZA bezieht. Zwar ist die Herstellung von Soda nicht direkter Bestandteil des Studiums, doch vor allem die Entwicklung, Steuerung und Überwachung der Prozesse war für die Studenten mit Schwerpunkt Verfahrenstechnik besonders spannend. Als toller Tagesabschluss stand letztlich noch eine Besichtung der Brauerei Radeberg auf dem Programm. Zwar stehen die bei der Bierherstellung angewendeten Prozesse auch auf dem Lehrplan, doch stand der Spaß und die gute Stimmung im Vordergrund, was sich auch im gemeinsamen Singen auf der Rückfahrt nach Dresden äußerte. Nach einer kurzen Nacht brachen die Studenten schon am frühen Dienstagmorgen wieder auf, um sich die nächsten Betriebe anzuschauen. Wie schon am Vortag wurde den zwei Gruppen einiges geboten, die Besichtigung der Müllverbrennungsanlage TA Lauta bot die einmalige Gelegenheit, moderne Techniken zur thermischen Abfallbehandlung voll in Aktion zu sehen. Genau wie am Tag zuvor wurde der Wissenshunger der Studenten in verschiedenen Führungen gestillt und auch die vielen Fragen der Studenten, die sich im Laufe der Führung ergaben beantwortet. Nach dem Mittagessen stand mit der Besichtigung des Braunkohle Kraftwerkes Schwarze Pumpe das heimliche Highlight der Exkursion auf dem Programm. Besonders die Verfahrenstechniker spitzten die Ohren, als die Führung durch das wirklich beeindruckende Kraftwerk begann. Von der Kohlezerkleinerung über die Verbrennung hin zur Rauchgasreinigung war alles dabei und der ein oder andere kam doch ins Staunen, als einige Details genannt wurden, z.B. dass am Tag 800 Waggons Braunkohle verbrannt werden und 65000 m³ Kühlwasser in der Stunde gebraucht werden. Noch ein bisschen von der Fülle der Informationen überwältigt, stand der Abend zur freien Verfügung und wurde zur Eroberung der Stadt Dresden mit ihren wunderschönen Bauten und Kulturstätten genutzt.

 

Am letzten Tag der Exkursion wurde das Solarmodulwerk der Solarworld AG in Freiberg besucht. Dort wurde gezeigt wie es möglich ist Solaranlagen für den Weltmarkt zu produzieren und bis zur Montage unter besonders hohen Reinheits- und Qualitätsbedingungen ein Hightechprodukt zu entwickeln. Die Besichtigung dieses Betriebes war besonders interessant, da Solar World junge Verfahrenstechnik-Ingenieure  für ein gerade im Bau befindliches Werk sucht. Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch der mineralogischen Sammlung „Terra Mineralia“ im Schloß Freudenstein in Freiberg. Hier kamen die Studenten der Schwerpunktes Geoengineering voll auf ihre Kosten und konnten ihre Kommilitonen mit ihrem Hintergrundwissen die spektakulären Formen und Farben erklären.

 

Letztlich kamen alle Exkursionsteilnehmer nach 3 Tagen Powerexkursion wieder glücklich und erschöpft in Nordhausen an. Zwar ist es eine Sache Technologien und Prozesse in der Theorie bis ins Detail durch zu sprechen, doch ist es auch eine einmalige Gelegenheit bei einer solchen Exkursion alle diese Techniken in oft beeindruckenden Dimensionen in voller Aktion zu sehen. Dafür gilt besonderer Dank Frau Prof. Schade-Dannewitz und der FH Nordhausen, die uns diese tolle Exkursion ermöglicht haben.

Nr. 1-2009