Zur Zukunft der Energie

Hierzulande politisch umstritten, im Ausland hoch gelobt: Die deutsche Energiewende dient in Finnland als Vorbild für eine nachhaltige Zukunftsplanung. Prof. Dr.-Ing. Dieter D. Genske von der Fachhochschule Nordhausen hielt auf Einladung der finnischen Regierung dazu einen vielbeachteten Plenarvortrag in Helsinki.

Prof. Dr.-Ing. Dieter D. Genske in Helsinki

Prof. Dr.-Ing. Dieter D. Genske in Helsinki

In der ausgebuchten „Finlandia-Halle“, dem Wahrzeichen der Stadt Helsinki, hörten kürzlich Hunderte von Vertretern finnischer Städte und Gemeinden den Eröffnungsvortrag zur Energiewende von Dieter D. Genske, Professor an der Fachhochschule Nordhausen.

In der von der finnischen Innovationsstiftung „SITRA“ ausgerichteten Großveranstaltung wies er nach, dass eine Selbstversorgung mit regenerativer Energie auch im dunklen Norden keine unrealistische Vision sei. Sie sei mit der heutigen Technologie möglich und lohne sich, da Geld für das immer knapper werdende Erdöl und Erdgas gespart werden könne.

Professor Genske kritisierte die finnische Entscheidung zum Ausbau der Kernkraft, die sich zunehmend als Milliardengrab von Fehlinvestitionen erweise. "Sie entmündigt darüber hinaus die Bevölkerung bei der Mitgestaltung der Energiezukunft und lässt sie nicht teilhaben an der Wertschöpfung aus der Energieerzeugung", so Genske.

Dass es auch anders geht, demonstrierte der Nordhäuser Forscher an zahlreichen Beispielen. Gerade Städte und Gemeinden könnten von der Energiewende profitieren, Arbeitsplätze schaffen und die Gewinne in die eigene Infrastruktur investieren.

Das in Helsinki diskutierte Thema wird man künftig auch in Nordhausen studieren können: Als erste Hochschule Deutschlands bietet die Fachhochschule dort ab dem Sommersemester 2014 ein Masterstudium in „Energetisch-Ökologischem Stadtumbau“ an.