Kinder stärken durch Frühförderung

Am 11. und 12. November fand im Audimax der Fachhochschule Nordhausen die Herbsttagung der Gilde Soziale Arbeit e. V. statt. Bei der zweitägigen Veranstaltung drehte sich alles rund um das Thema „Frühförderung“.

Herbsttagung 2011 der Gilde Soziale Arbeit e. V. an der Fachhochschule Nordhausen

Herbsttagung 2011 der Gilde Soziale Arbeit e. V. an der Fachhochschule Nordhausen

Eine professionelle Frühförderung ist für das Erkennen, die Behandlung und die Prävention von Entwicklungsstörungen bei Kindern unabdingbar. Nur eine optimale Unterstützung und Förderung kann Entwicklungsverzögerungen, Beeinträchtigungen beheben oder mildern und somit einen unbeschwerten Start in das junge Leben erleichtern.

Dem Stand und der Weiterentwicklung der Frühförderung widmeten sich an diesem Wochenende fachkundige Referenten aus Wissenschaft und Praxis. Die Tagung wurde von der Gilde-Sprecherin, Dr. Rita Braches-Chyrek, und Prof. Dr. Georg Hey vom Studiengang Gesundheits- und Sozialwesen an der FH Nordhausen eröffnet. Der Thüringer Kultusminister, Christoph Matschie, übermittelte ein Grußwort und wünschte allen Teilnehmern eine erfolgreiche Tagung.

Auch der Präsident der Fachhochschule Nordhausen, Prof. Dr. Jörg Wagner, begrüßte die Referenten und Gäste der Veranstaltung. „Frühförderung ist ein bedeutsames Thema. Unsere Studiengänge im Bereich der Sozialwissenschaften greifen diese Forschungsfelder intensiv auf.“, betonte Jörg Wagner. Weiterhin wünschte er den Teilnehmern, dass sie viele wertvolle Anregungen aus der Tagung mitnehmen, die in der Praxis nachhaltig fruchten können.

Im Mittelpunkt der zweitägigen Herbsttagung standen Fragestellungen wie: Die Frühförderung im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben und familiären Ansprüchen, Rahmendaten und Qualitätsstandards der Frühförderstellen im Freistaat Thüringen sowie Frühförderung im Wandel – warum werden heute andere Ansprüche an die Frühförderung gestellt als in der Vergangenheit?

Darüber hinaus erarbeiteten die Experten in verschiedenen Arbeitsgruppen mögliche Lösungen für spezifische Themen der Frühförderung. Hierzu zählten z. B. Punkte wie die Komplexleistung in der Frühförderung und die damit verbundenen Herausforderungen an die Kostenträger, Therapie und Frühförderung – Abgrenzung und Zusammenhang zwischen therapeutischer und pädagogischer Frühförderung sowie eine interdisziplinäre Kooperation in der Frühförderung aus medizinischer Sicht.

Prof. Dr. Armin Sohns, Professor für Heilpädagogik an der Fachhochschule Nordhausen, eröffnete die Tagung mit seinem hochaktuellen und eindringlichen Vortrag zum Thema „Frühförderung im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben und familiären Ansprüchen“. Prof. Dr. Hans Weiß aus Reutlingen referierte über die Entwicklung der Frühförderung und der Frühen Hilfen auf den heutigen Stand und bot Perspektiven an. Von besonderem Interesse für Thüringen war das von Prof. Dr. Annette Hartung aus Gera vorgestellte Forschungsprojekt zum Stand der Frühförderung im Freistaat.

Die Gilde-Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Gilde Soziale Arbeit e. V., der Fachhochschule Nordhausen, dem Landratsamt Nordhausen, Fachbereich Jugend und Soziales, und dem SoCon e. V. Nordhausen. Engagierte Studierende der Fachhochschule Nordhausen unter der Leitung von Jana Urbanek, Mitglied des Gildenamtes, und Prof. Dr. Georg Hey trugen zum Erfolg dieser Fachtagung bei.