Transdisziplinäre Frühförderung (M.A.)

Weiterbildender Masterstudiengang

Der anwendungsorientierte, transdisziplinär geprägte Masterstudiengang Transdisziplinäre Frühförderung hat einen pädagogischen Schwerpunkt und vermittelt theoretisches Wissen in der frühkindlichen Entwicklung, Förderung und Inklusion. Er richtet sich damit an Fachkräfte, die sich für eine Tätigkeit in einem frühförderspezifischen Anwendungsfeld interessieren. Im Rahmen des Studiums beschäftigen Sie sich intensiv mit fachspezifischen Problemstellungen, wie zum Beispiel bio-psycho-sozialer Diagnostik, ICF basiertem Arbeiten oder Kooperationen innerhalb des Netzwerkes. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von sozialen Kompetenzen, vor allem in der Kommunikation mit vulnerablen Familien. Zum Ausbildungsprofil des Masterstudiengangs gehört auch die Vorbereitung auf Leitungsaufgaben und eigene Lehrtätigkeiten.

Über den pädagogischen Schwerpunkt hinaus bezieht der Studiengang fachübergreifende Kompetenzen aus den Disziplinen Medizin, Therapie, Psychologie, Recht oder Management mit ein.

Aktueller Hinweis:

In den Studiengang Transdisziplinäre Frühförderung wird mit dem Grundkurs "Entwicklungspsychologische Grundlagen (EPG)" eine eigene Weiterbildung in das Studium integriert, ohne dass hierdurch Mehrkosten entstehen. Dieses Modul bildet den ersten Teil zur Fortbildung "Entwicklungspsychologische Beratung" (EPB). 

Internationaler Bezug durch Kooperation mit Eurlyaid

Durch die Zusammenarbeit mit der Frühfördervereinigung Eurlyaid und anderen Organisationen kann die Hochschule Nordhausen auf ein großes Netzwerk an europäischen DozentInnen zurückgreifen. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, an Projekten im Bereich der Frühförderung mitzuarbeiten. Auch Auslandsbesuche oder die Mitwirkung an nationalen und internationalen Forschungsaktivitäten der EU sind möglich.

Zulassungsvoraussetzungen

Um zum Weiterbildenden Masterstudiengang Transdisziplinäre Frühförderung zugelassen zu werden, sind folgende Qualifikationen notwendig:

Hochschulabsolvent:innen:

  • ein qualifizierter Abschluss eines ersten berufsqualifizierenden Studiums von mindestens 180 ECTS-Credits vorwiegend gesundheits-, sozialwissenschaftlicher Fachrichtung oder eines nach Inhalt, Umfang und Ausrichtung vergleichbaren Studiums;
  • mindestens einjährige berufliche Praxis nach dem Hochschulabschluss in einem sozialen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Arbeitsbereich, bspw. in beratender oder leitender Tätigkeit mit Einzelnen, Gruppen oder Teams (z.B. in der Familienberatung, in der Leitung von sozialen Einrichtungen, Team- und ProjektleiterInnen, in der Personal- und Organisationsentwicklung) zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses;
  • ein- bis zweiseitiges Begleitschreiben, in dem die Bewerbung ausführlich persönlich begründet wird (Motivationsschreiben). Das Motivationsschreiben ist von den BewerberInnen zu unterzeichnen und im Original der Bewerbung beizufügen;
  • Möglichkeit, die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse während des Studiums in einem entsprechenden Arbeitsfeld/Tätigkeitsbereich anwenden zu können. 


Beruflich qualifizierte Bewerber:innen:

  • qualifiziert abgeschlossene und staatlich anerkannte Berufsausbildung als Erzieher/Erzieherin, Heilpädagoge/Heilpädagogin, Ergotherapeut/Ergotherapeutin, Physiotherapeut/Physiotherapeutin, Logopäde/Logopädin oder Hebamme
  • mindestens fünf Jahre Berufserfahrungen mit fachlichem Bezug zum Studiengang
  • erfolgreich bestandene Eignungsprüfung
  • Motivationsschreiben


Bitte beachten Sie, dass sich beim Online-Bewerbungsportal um zwei getrennte Bewerbungsprozesse handelt. Wenn Sie eine Eignungsprüfung für die Zulassung benötigen, dann beantragen Sie die Zulassung bitte unter der Rubrik Eignungsprüfung. Die Antragsfrist für den Start im Wintersemster endet am 15. Januar desselben Jahres, bitte stellen Sie den Antrag rechtzeitig.

Mit allen qualifizierten BewerberInnen wird ein für Sie kostenfreies Aufnahmegespräch geführt, das die Grundlage für die endgültige Zulassung bildet. Für die o.g. Anforderungen sind schriftliche Nachweise einzureichen. Sollten Sie die einjährige Berufserfahrung nach dem ersten Hochschulabschluss noch nicht vollständig erfüllen, nehmen Sie bitte persönlichen Kontakt mit uns auf.

Bei Fragen zu den Zulassungsvoraussetzungen kontaktieren Sie uns gern!

Berufliche Perspektiven

Als Fachkraft für transdisziplinäre Frühförderung entwickeln Sie eine umfassende Expertise für Klein- und Vorschulkinder mit Behinderungen, Entwicklungsrisiken oder sozialer Benachteiligung. Dabei beschäftigen Sie sich nicht nur mit dem Kind, sondern wirken auch unterstützend für das gesamte Umfeld des Kindes. Dies schließt die Familie (Eltern und Geschwister), aber auch Fachpersonen in den umgebenden Hilfesystemen ein.

Die Absolvierenden des Masterstudiengangs Transdisziplinäre Frühförderung zeichnen sich durch eine umfassende Qualifizierung auf fachlicher, sozialer und personaler Ebene aus. Sie sind in der Lage, einen familienorientierten, bio-psycho-sozialen Ansatz und daraus abgeleitete Methoden und Techniken in unterschiedlichen Arbeitsfeldern und auf verschiedenste Zielgruppen anzuwenden und zu reflektieren. Sie lernen in den Bereichen der erweiterten Frühförderung Verantwortung zu übernehmen für komplexe fachliche Tätigkeiten und diese zu legitimieren gegenüber der Klientel, der kollegialen Ebene, den Institutionen und den relevanten gesellschaftlichen Instanzen. Damit sind Absolvierende dieses Studiengangs für potentielle ArbeitgeberInnen besonders attraktiv. 

Die möglichen Arbeitsfelder nach Absolvieren des Studiums sind vielfältig. Transdisziplinäre FrühförderInnen können im Bereich der Frühförderung (Frühförderstellen, SPZs, inklusiv arbeitende Kitas und Krippen), der Frühlen Hilfen, weiterer Rehabilitationseinrichtungen sowie auf kommunaler oder übergreifender struktureller Ebene tätig werden. Ebenso bietet der Sektor für Fort- und Weiterbildungen und eine selbständige Berufstätigkeit eine gute Perspektive nach Beendigung des Studiums.

Abschluss, Anerkennung, Akkreditierung

Abschluss: Master of Arts (M.A.) in der Fachrichtung Transdisziplinäre Frühförderung.

Die Hochschule Nordhausen ist eine staatliche Hochschule des Freistaats Thüringen.

Der Studiengang wurde durch das Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut (ACQUIN) bis zum 30.09.2025 akkreditiert. Ihm wurde das Gütesiegel des Akkreditierungsrates verliehen.

Erfahrungsbericht einer Absolventin des Studiengangs

Transdisziplinär denken und handeln

Erfahrungsbericht zum Studiengang Transdisziplinäre Frühförderung von Dr. med. Brita Leeder (Studium TFF 2014 – 2017)

Mein Resümee zum Masterstudiengang Transdisziplinäre Frühförderung ist absolut positiv, das Studium hat mich in meiner Arbeit sehr bereichert. Ich arbeite bereits seit über 16 Jahren als Kinderärztin am Klinikum Frankfurt Oder im Sozialpädiatrischen Zentrum. Dort behandle ich gemeinsam mit einem interdisziplinären Team Kinder mit (drohenden) Entwicklungsstörungen.
Gerade durch meine jahrelange Erfahrung in diesem Bereich habe ich gemerkt, dass, um die Behandlung der Kinder möglichst effektiv zu gestalten, eine ganzheitliche Denkweise notwendig ist. Die Familien und das Umfeld müssen einbezogen werden, zudem umfasst die Behandlung weit mehr als nur die medizinische Perspektive. Um meine Arbeit noch effizienter und für die Familien passgerechter werden zu lassen, habe ich mich entschieden, diesen Master zu beginnen und meine Perspektive zu erweitern. Dieses ist absolut gelungen. Gerade der Aspekt der fachübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung im System Frühförderung sowie die Bedeutung der Familie und des Sozialraumes haben sich, mehr als vor dem Studium, als Eckpfeiler meiner weiteren Arbeit erwiesen.

Wer also ganzheitlich arbeiten will, die verschiedenen Professionen im System besser verstehen will und offen ist für neue Perspektiven, dem ist dieser Studiengang absolut zu empfehlen. Der Master ist berufsbegleitend ausgerichtet und didaktisch gut strukturiert. Angesprochen fühlen sollten sich, neben ÄrztInnen, auch SozialpädagogInnen, FrühförderInnen, TherapeutInnen und ErzieherInnen. Gerade durch den gegenseitigen Austausch und die Anleitung durch versierte DozentInnen aus ganz Deutschland (und dem Ausland) ist dieser Studiengang eine Bereicherung für alle Disziplinen.